Читать книгу Twice - Alfred Broi - Страница 10

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Er fuhr wie der Teufel.

Doch das war ihm völlig egal.

Je schneller er den Ort des Geschehens verlassen würde, desto größer waren seine Chancen, die ganze Sache auch zu überleben.

Richard trieb den Chrysler schonungslos über das holprige Gelände, hatte im Innenraum alle Hände voll zu tun, den Wagen in der Spur zu halten.

Dann erreichte er die Straße, wollte schon nach links in Richtung seines Hauses abbiegen, als er urplötzlich die Bremse trat.

Sie würden Reifenspuren finden, fuhr es ihm plötzlich ins Gedächtnis.

Wenn er jetzt auf direktem Wege nach Hause fuhr, würde er sich nur all zu leicht verraten.

Nein, er musste vorsichtig sein, durfte kein Risiko eingehen.

Also lenkte Richard den Wagen nach rechts und fuhr die Landstraße in dieser Richtung hinauf. Dabei achtete er darauf, dass er nicht schneller fuhr, als erlaubt war.

Und er hatte Glück. Weit und breit war kein weiteres Auto zu sehen.

Außerdem begann es kurz darauf für wenige Minuten kräftig zu regnen, wodurch der Chrysler und besonders seine Reifen hervorragend abgewaschen wurden.

Richard behielt seine Fahrtrichtung bei, bis er nach drei Meilen die nächste Ortschaft erreichte.

Er durchquerte sie, fuhr danach rechts ab und gelangte so auf einem kleinen Umweg und weiteren vier Meilen Fahrt nach gut zehn Minuten in seine Heimatstadt Emmerson.

Richard fuhr die Durchgangsstraße bis zur Michigan-Street hinab, bog dann ab und kam sehr schnell in die alte Vorstadt, wo er ein kleines Haus mit einem Schuppen besaß.

Als er auf sein Grundstück bog, sah er, dass im Haus alles dunkel war.

Richard schaute auf die Uhr am Armaturenbrett. Es war kurz vor elf Uhr nachts. Eigentlich noch keine Zeit für Sheila ins Bett zu gehen, aber wahrscheinlich hatte sie der Frust über ihn müde gemacht.

Doch Richard schenkte dem keine weitere Beachtung, er lenkte den Chrysler in den Schuppen und schaltete den Motor aus.

Vorsichtig beugte er sich zu seiner Jacke auf dem Beifahrersitz, hob sie etwas an, erwartete sofort wieder starkes, rotes Licht zu sehen und war dann ziemlich überrascht, dass der faustgroße Gegenstand im Inneren seine enorme Leuchtkraft verloren hatte und nur noch einen leichten roten Schimmer nach außen abgab.

Richard schob die Jacke gänzlich beiseite. Ja, der Kristall leuchtete bei weitem nicht mehr so stark, dennoch pulsierte das Licht immer noch rhythmisch.

War etwas Lebendiges in seinem Inneren, das seine Lebensenergie verlor?

Nun, was immer es auch war, er würde es schon noch herausfinden!

Mit Hilfe seiner Jacke griff er den Gegenstand, stieg aus dem Wagen und ging durch eine alte Holztür in den Nebenraum des Schuppens.

Links neben der Tür war eine große, massive Arbeitsplatte angebracht. Richard legte den Gegenstand darauf, warf die Jacke beiseite, schloss schnell die Vorhänge an den beiden Fenstern. Erst dann machte er Licht und erschrak im selben Moment furchtbar, als sein Blick auf dem Kristall lag und er sehen konnte, wie der Stein ins Trudeln kam und von der Arbeitsplatte zu rollen drohte.

Sofort sprang Richard herbei, wollte noch seine Jacke greifen, erkannte, dass es dafür jedoch schon zu spät war, als der Stein bereits über die Kante hinweg kippte, ging dann sofort in die Knie, streckte seine Hände aus und konnte den Kristall greifen, bevor er zu Boden schlug.

Richard begann schlagartig zu schwitzen, sein Herz raste fürchterlich.

„Puh!“ er stieß die Luft aus seinen Lungen, atmete tief durch.

Er erhob sich und erschrak erneut, als ihm bewusst wurde, dass er den Stein ohne Schutzmaßnahmen berührt hatte.

Entsetzt, aber dennoch sehr vorsichtig legte er ihn zurück auf die Arbeitsplatte, wartete eine Sekunde, bis er sicher war, das der Stein diesmal liegenbleiben würde und riss dann seine Hände förmlich an sich, wo er sie mit großen Augen angsterfüllt betrachtete.

Doch nichts geschah. Richard beruhigte sich ein wenig, sein Blick fiel zurück auf den Stein und dann konnte er die Whiskyflasche im Regal dahinter erkennen.

Oh Mann, ein verdammter Schluck würde ihm jetzt ganz gewiss gut tun. Schließlich hatte er den Absturz eines Flugzeugs gesehen und ein merkwürdiges Ding lag vor ihm auf dem Tisch. Darauf durfte er sich ja wohl mal einen kräftigen genehmigen.

Richard setzte an, ließ den Alkohol durch seine Kehle fließen, genoss das Brennen.

Als er wieder absetzte, musste er schwer durchatmen und sich abstützen.

Ein ausgiebiger Rülpser ließ sich nicht vermeiden und Richard musste kurz leise auflachen. „Was für eine Scheiße!“ sagte er dann mit dem Blick auf den Kristall.

Einen Moment schien er zu träumen, als vor seinem inneren Auge die Ereignisse der letzten Stunde nochmals abliefen.

Dann aber atmete er noch einmal tief durch, stieß sich von der Arbeitsplatte ab, setzte zu einem zweiten Schluck Whisky an und wollte sich dann sofort daran machen, den Stein vernünftig zu verstecken.

Im nächsten Moment aber rutschte ihm sein Herz erneut ganz tief in die Hose und der Whisky über das Hemd, als er die Lichter eines Autos sah und gleich darauf auch den Motor hören konnte, der eindeutig auf seinen Hof fuhr.

Richard erstarrte in seiner Bewegung. Oh großer Gott, sie hatten ihn gefunden!

Er war noch keine fünf Minuten zuhause und sie schon bei ihm.

Was hatte er sich nur eingebildet? Immerhin waren das geschulte Leute, Profis, und er war nur ein kleiner, armseliger Mensch ohne Klasse.

Natürlich hatten sie ihn bemerkt und während er seinem Hirngespinst nachjagte, waren sie schon hinter ihm her.

Oh Gott, jetzt war alles vorbei. Und er würde Sheila und Debbie sogar noch damit hineinziehen!

Zwei Türen wurden zugeschlagen, das brachte ihn zurück in die Wirklichkeit, wo er komischerweise zuerst bemerkte, dass er sich den Whisky über das Hemd goss.

Mit einem leichten Aufschrei hob er die Flasche wieder an, verharrte nochmals für einen Moment, bevor er ängstlich und unsicher aus dem Schuppen hinaustrat.

Den Wagen, der dort in der Einfahrt stand, kannte er nicht. Es war ein unscheinbarer dunkelblauer Ford.

Es war keine Menschenseele zu sehen, dafür aber war die Haustür jetzt weit geöffnet und beinahe alle Räume hell erleuchtet.

Richard trieb es die Stufen zu seinem Haus hinauf, er betrat den Flur und hörte im ersten Stock Stimmen.

Er stoppte abrupt ab, lauschte, erkannte sehr schnell die Stimme seiner Frau. „Sheila?“

Die Stimmen verstummten, eine Sekunde später trat seine Frau an die Treppe. „Richard? Was zum Teufel machst du denn hier? Ich dachte, du würdest die Nacht wieder draußen verbringen?“ Sheila war nicht sonderlich freundlich, ihr Gesichtsausdruck angespannt und nervös.

„Wollte ich auch, aber...!“ Er stockte, wollte ihr doch noch nichts davon erzählen. „Warum ist hier überall Licht an? Und was ist das für ein Wagen da draußen?“

Sheila sah ihn versteinert an, dann drehte sie sich zur Seite, redete ein paar Worte zu jemand anderem.

„Sheila?“ Richard war nervös.

Seine Frau kam wieder zur Treppe und ging die Stufen hinab. In der Hand hielt sie einen großen Koffer. Ohne ihn anzuschauen ging sie schnell an ihm vorbei nach draußen.

Erst jetzt bemerkte Richard, dass sie vollständig angezogen war.

„Was zum Teufel ist hier los?“ Er war etwas gereizt und humpelte hinter Sheila her.

Doch seine Frau schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, ging zum Wagen, öffnete den Kofferraum und warf den Koffer hinein.

In diesem Moment tauchte Richard neben ihr auf. „Sheila, verdammt, was ist hier los?“ Er starrte ihr böse, aber auch irritiert ins Gesicht.

„Was soll schon los sein, Richard?“ Sie schaute ihn ausdruckslos mit fast schon versteinerter Miene an. „Wir verlassen dich. Ist das so schwer zu verstehen?“

„Du machst was?“ Richard war sofort tief geschockt.

„Ich kann so nicht weiterleben. Debbie kann so nicht weiterleben!“ Sheila ging an ihm vorbei zurück ins Haus.

Richard blieb einen Moment reglos am Wagen stehen, dann konnte er wieder denken. „Aber, Moment...!“ Er drehte sich um, lief ebenfalls zurück ins Haus.

Debbie kam gerade die Treppe hinunter. Sie hatte einen kleinen Koffer in der Hand, ihren großen Affen, ihr Lieblings-Kuscheltier, im Arm.

Als sie ihren Vater sah, stoppte sie abrupt ab, sah ihn mit verweinten, erschrockenen Augen an.

„Geh nur Liebes!“ sagte Sheila hinter ihr und schob sie weiter. „Einfach nur immer weiter!“ Dabei stöhnte sie leicht, weil sie zusätzlich zu einem weiteren großen Koffer noch eine große Tasche geschultert hatte.

Richard sah wie seine Tochter an ihm vorbei nach draußen ging und ließ sie gewähren.

Als aber Sheila vor ihn trat, riss er seinen linken Arm hoch und versperrte ihr den Weg durch die Haustür. „Um Gottes Willen, Sheila, warte!“ Er schaute sie flehend an.

„Worauf, Richard?“ Sie starrte ihn weiterhin ausdruckslos an. „Worauf soll ich warten? Das du dich doch noch änderst? Oder...?“ Sie schaute auf die Whiskyflasche in seiner Hand. „...darauf, dass du dir das letzte bisschen Verstand versäufst?“ Sie bückte sich und huschte unter seinem Arm hindurch nach draußen.

Richard war für einen Moment entsetzt, jedoch nicht durch Sheilas Worte, sondern weil er erkannte, dass er die gottverdammte Whiskyflasche noch immer in der Hand hielt. Beinahe wütend warf er sie in den Vorgarten und folgte seiner Frau.

„Aber, es ist nicht so wie du denkst?“

Sheila hatte die letzte Treppenstufe erreicht, drehte sich plötzlich um. „Woher willst du wissen, was ich denke? Dich interessiert doch schon lange nicht mehr, was wir denken und fühlen. Alles, was dir wichtig ist, ist doch nur noch dein beschissenes Selbstmitleid!“

„Oh Gott, Mädchen, nein. Du verstehst nicht!“ Er hatte sie erreicht, hielt sie am Arm fest.

Wieder drehte sie sich um, atmete tief durch. „Was gibt es bei der Fahne noch zu verstehen?“

„Ja, verdammt, ich habe getrunken. Einen Scheiß großen Schluck. Aber doch nur, weil ich so nervös war, Sheila. Und das wärst du auch, wenn du das gesehen hättest, was ich heute Nacht gesehen habe!“

Sheila atmete einmal tief durch. „Und was bitte schön soll das gewesen sein?“

„Einen Flugzeugabsturz!“

„Einen was? Oh Mann!“ Sheila war jetzt sehr gereizt.

„Vor noch nicht mal einer halben Stunde ist auf dem Henderson-Plateau ein Jumbo in das Bergmassiv genagelt, jawohl! So wahr ich hier stehe. Es ist wirklich passiert Sheila!“ Richard schaute sie mit großen, Verständnis-suchenden Augen an.

Seine Frau aber musterte ihn nur scharf. „Das ist widerlich!“ sagte sie dann, nahm ihren Koffer wieder auf, ging weiter zum Auto. „Steig bitte ein Debbie!“ Ihre Tochter hatte den kleinen Koffer auf dem Rücksitz deponiert und nahm neben ihm Platz. Sheila schloss die Tür, als sie daran vorbei ging.

„Aber, nein, Schatz, hör mir doch zu!“ Richard gab noch immer nicht auf, lief wieder hinter ihr her.

„Nein, jetzt hör du mit zu!“ Sheila wuchtete den großen Koffer in den Kofferraum und schrie ihn dabei wild an. „Es ist vorbei, Richard. Ich kann nicht mehr. Sieh dich an. Sieh uns an. Du hast deine Familie zerstört. Alles, wofür wir beide gelebt haben, hast du kaputt gemacht. Sie dich doch an. Du bist so armselig geworden. Du siehst aus wie ein Penner, du stinkst wie ein Penner...!“ Sie warf auch ihre Tasche in den Kofferraum und warf ihn dann wuchtig zu. „...und du redest jetzt auch schon wie einer! Ein Flugzeug! Herrgott, Richard, was ist nur aus dir geworden? Wo ist der Mann, den ich so geliebt habe?“ Sie trat zur Fahrertür, öffnete sie.

Richard stemmte seinen Arm dagegen. „Oh Sheila, er steht noch immer vor dir. Glaub mir. Und es wird alles besser werden, als du es dir je erträumt hast. Ich habe dort etwas gefunden. Es liegt im Schuppen. Es ist mit Sicherheit viel wert. Wir werden reich werden. Es tut mir leid für all das, was ich euch angetan habe, aber ich bin doch noch immer derselbe Mann, den du geheiratet hast!“

Sheila schaute ihn für einen Moment ausdruckslos in die Augen, dann liefen Tränen über ihre Wangen. „Nein, das bist du nicht!“ Ihre Worte klangen leise, brüchig und ohne Hoffnung. „Du hast nur zugelassen, dass er gegangen ist. Und dafür hasse ich dich!“ Sie zwängte sich hinter das Steuer, startete den Motor und fuhr den Wagen aus der Einfahrt.

„Verdammt nochmal!“ Richard starrte hinter ihnen her und wurde jetzt seinerseits wütend. „Wieso will sie mich nicht verstehen?“ Er war für einen Moment ratlos, was er jetzt tun sollte, dann aber lief er in den Schuppen und stieg in den Chrysler.

Verdammt, er musste ihr folgen. Sie musste verstehen. Es durfte so nicht enden.

XI

Sie bog auf die Hauptstraße und fuhr schneller, als erlaubt war.

Aber Sheila war inzwischen ebenfalls sehr nervös und sie wollte so schnell, wie möglich, davonfahren.

Verdammt, warum auch musste Richard zurückkommen, anstatt, wie sonst an solchen Tagen, die Nacht in der Wildnis zu verbringen?

Ausgerechnet heute?

Die Konfrontation vor dem Haus hatte sie nicht gewollt.

Richard sollte alles lesen, wenn er zurückkam. Dann hätten sie später darüber reden können.

So aber war alles viel schmerzvoller geworden und vor allen Dingen, und das war das Schlimmste, vor Debbies Augen.

Sheila schaute in den Rückspiegel und konnte Debbie mit starrem Blick weinend aus dem Fenster schauen sehen.

„Alles klar, Baby?“ fragte sie besorgt und wusste doch, wie dumm ihre Frage war.

„Ja, Mami!“ Die Antwort kam ohne Blickkontakt und war eine Mischung aus Gereiztheit und Verzweiflung.

Im selben Moment erscheinen im Rückspiegel zwei große Scheinwerfer und noch bevor der Chrysler zum Überholen ansetzte, wusste Sheila, dass Richard offensichtlich noch nicht aufgegeben hatte.

Instinktiv riss sie ihr Steuer herum, bog in die nächste Seitenstraße ein, gab wieder Gas, nahm die nächste Straße gleich wieder links.

Die Scheinwerfer verschwanden hinter ihnen, Sheila atmete kurz durch. „Keine Angst, Baby! Ich bin nur ein bisschen nervös. Wir sind bald bei Oma. Dann wird alles wieder gut werden!“ Sheila verlangsamte ihre Fahrt und lenkte den Wagen durch zwei weitere Seitenstraßen wieder in ihre ursprüngliche Richtung.

Wenige Augenblicke später hatte sie den Ortsausgang erreicht, beschleunigte auf 55 Meilen. Nach einer Meile kam die Abzweigung in die alte kleine Farmersiedlung. Dort wohnten ihre Eltern. Dort wollte sie mit Debbie hin.

Doch als der Chrysler urplötzlich wieder neben ihr auftauchte und sie furchtbar erschrak, wusste sie, dass es die längste Meile ihres Lebens werden würde.

Er hatte es gewusst.

Natürlich würde sie zu ihren Eltern fahren und dort Unterschlupf suchen.

Also war es für ihn ein leichtes gewesen, sie wiederzufinden.

Und mit seinem bulligen, viel stärkeren Motor, konnte er sich spielend neben sie setzen.

Er ließ das Seitenfenster sinken und wartete, bis auch Sheila ihres öffnete.

„Halt an!“ rief er ihr zu. „Bitte!“

„Verschwinde, verdammt nochmal. Lass uns in Ruhe!“ Sheila schaute wieder nach vorn, hörte Debbie im Hintergrund weinen und trat unbewusst aufs Gaspedal.

Richard wurde wieder böse, wollte sie gänzlich überholen, obwohl vor ihnen eine Kurve auftauchte.

Im letzten Moment erkannte er das Fahrzeug aus der Gegenrichtung, musste brutal abbremsen, verriss das Steuer, bevor er hinter Sheila einscheren konnte.

Seine Frau war auf diese Aktion nicht gefasst gewesen, schrie auf, verriss ebenfalls kurz das Lenkrad, bevor sie den Wagen wieder unter Kontrolle bekam.

„Verdammter Hurensohn!“ sagte sie mehr zu sich selbst, war sich aber mehr denn je bewusst, dass sie mit Richard in diesem Zustand nicht würde reden können. Alles, was ihr blieb war die Flucht zu ihren Eltern. Also gab sie noch mehr Gas, um so schnell wie möglich die Hügelkuppe zu erreichen, hinter der die Abzweigung zu ihnen war.

„Mami!“ Das war Debbie, die ängstlich weinte.

„Ja, Baby! Ich weiß!“

„Sag Vati, er soll damit aufhören. Bitte!“

Er hatte nicht mehr viel Zeit sie zu stoppen, das wusste er.

Hinter der Hügelkuppe, die er schon sehen konnte, war die Abfahrt zu ihren Eltern.

Wenn sie dort erst einmal angekommen war, würde er nicht mehr an sie herankommen.

Aber er musste sie doch sprechen. Ihr alles sagen, was er wusste. Ihr den Kristall zeigen.

Damit sie überzeugt sein würde, dass sich ihr Leben endlich wieder ändern würde.

Denn davon war Richard überzeugt. Der Kristall war der Schlüssel in eine bessere Zukunft.

Er wusste es, er konnte es fühlen, er spürte Kraft in sich aufsteigen.

Aber diese Kraft würde er nur mit Sheila und Debbie an seiner Seite aufbringen.

Und das musste seine Frau doch verstehen, deshalb durfte sie ihn jetzt nicht verlassen.

Also tat er das, was er tun musste und scherte erneut zum Überholen aus, wo er den Chrysler schnell auf über achtzig Meilen die Stunde beschleunigte.

Es ging alles derart schnell, dass niemand mehr fähig war, auch nur annähernd zu reagieren.

Als der Chrysler den Ford überholt hatte, hatten beide Wagen die Hügelkuppe fast erreicht.

Warum Richard nicht sofort wieder auf die eigene Spur überwechselte, sondern noch über die Kuppe hinweg auf der Gegenfahrbahn blieb, wurde nie geklärt.

Der frontale Aufprall auf den Vierzig-Tonnen-Lastzug erfolgte dann auch mit einer derartigen Wucht, dass der Chrysler augenblicklich explodierte.

Richard war sofort tot, noch bevor er durch die Wucht des Aufpralls durch die Windschutzscheibe an der Kühlerhaube des Trucks wie eine Seifenblase zerplatzte.

Da der Lastzug selbst gerade quasi Schwung geholt hatte, um problemlos über den Hügel zu kommen, wurde die Geschwindigkeit des Chrysler innerhalb eines Augenblicks in Energie umgewandelt, bevor er durch den Truck in die Gegenrichtung zurückgeschleudert wurde.

Dort hatte Sheila noch für einen winzigen Moment Zeit, das furchtbare Schauspiel zu beobachten, dann krachte ihr der Chrysler direkt vor die Haube, sodass sie das Steuer nur noch verreißen konnte, um mit einer ungebremsten Geschwindigkeit von fast siebzig Meilen die Stunde über die Böschung zu schießen.

Der Aufprall brach Debbie das Genick und Sheila den Schädelknochen.

Auch sie waren auf der Stelle tot.

Der Kristall hatte das Leben von Richard und seiner Familie verändert.

Doch er hatte ihnen keine bessere Zukunft gebracht, sondern den Tod!

Twice

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