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BECHER

Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch; festlich nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll.

Psalm 23,5

Gott will uns in seiner Nähe haben.
Nähe Gottes, Versorgung

So ein Ding

Becher sind Trinkgefäße, die es in verschiedenen Formen und Größen schon seit Jahrtausenden gibt. Stichworte wie Plastik, Keramik, Edelstahl, Glas, Ton, Holz, Stein, Pappe, Einweg, Mehrweg, Henkel, Thermo, to go, mit und ohne Deckel oder Strohhalm zeigen die Bandbreite dieses alltäglichen Gegenstandes. Außerdem haben im Laufe der Jahrtausende z. B. kostbare Becher von Königen, Taufbecher, der Heilige Gral oder die Trendsportart des Becherstapelns ihre ganz eigene Geschichte geschrieben. Darüber hinaus wird dem Becher in unterschiedlichen Traditionen und Religionen eine vielfältige Symbolik zuteil. Dazu gehört sowohl Kraft, Nahrung für Leib und Seele als auch das Unheil, der Zorn oder der überfließende Segen Gottes – der Becher als Motiv des Heils.

So ein Gott

Ein Becher, egal welche Farbe, Form und Größe er auch haben mag, ist uns allen bekannt und vertraut. Wir gebrauchen ihn im Normalfall, um etwas zu trinken, manchmal als Zahnputz- oder Malbecher und nur selten als kleine Waffe bei einer großen Wasserschlacht. So oder so steckt in einem Becher für gewöhnlich das drin, was zuvor eingeschenkt wurde. Doch hinter dem Becher steckt auch eine Geschichte, die erzählenswert ist: Eine alte fremdländische Tradition besagt, dass der Becher eine wichtige Aufgabe übernimmt, wenn man Gäste im Haus hat. Schenkt man seinen Gästen den Becher immer wieder bis zum Rand voll, so zeigt man ihnen, dass sie gern bleiben und verweilen sollen. Schenkt man dagegen den Gästen bei Bedarf nur ein wenig nach, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass es an der Zeit zum Gehen ist. Wortlos und dennoch eindeutig zeigt der Gastgeber auf diese Weise, wen er gern in seiner Nähe haben möchte.

Mit dieser Tradition vor Augen bekommt Vers 5 aus Psalm 23 eine ganz besondere Bedeutung. David erzählt in diesem Psalm von seiner Beziehung zu Gott. Einfache und eindrückliche Bilder malen uns einen großartigen Herrn und liebevollen Hirten vor Augen. Da scheint auch der übervolle Becher nur ein Ausdruck dafür zu sein, dass Gott uns gut versorgt und reichlich an seinem Segen teilhaben lässt. Aber: Das ist nicht alles! Denn Gott schenkt uns voll ein. Er, der König, in dessen Gesellschaft und Gegenwart wir sein und leben dürfen. Er, der Gastgeber, füllt den Becher bis zum Rand – ja sogar übervoll! Das zeigt, wie sehr Gott uns in seiner Nähe haben will. Er will uns nahe sein und lädt uns ein, bei ihm zu bleiben. Nichts wünscht er sich sehnlicher – und nichts brauchen wir mehr. Wir sind eingeladen, Gott nahe zu sein.

Natürlich muss während der Andacht ein Becher wieder und wieder überlaufen, weil er immer wieder neu „übervoll“ gefüllt wird. Im Anschluss können kurzweilige Trinkspiele (mit Wasser!) oder Becherstapeln gespielt werden.
So ein Ding 2

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