Читать книгу So ein Ding 2 - Andrea Kühn - Страница 7
ОглавлениеAUFBACKPIZZA
Es gibt verschiedene Gaben, doch ein und derselbe Geist teilt sie zu.
1. Korinther 12,4
Gott beruft und begabt uns. | |
Begabung, Berufung |
So ein Ding
Ursprünglich war die Pizza ein von Griechen würzig belegtes Fladenbrot, das am offenen Feuer auf Stein gebacken wurde. Erst um 200 v. Chr. kam die Pizza mitsamt den Griechen nach Rom/Italien. Doch sie galt damals als einfache Speise der armen Bauern. Ihnen haben wir es der Legende nach auch zu verdanken, dass Tomaten auf der Pizza gelandet sind. Denn als um 1520 die ersten Tomaten durch Seefahrer nach Italien kamen, galten sie aufgrund der roten Farbe als giftig. Da die armen Bauern jedoch keine große Wahl hatten, legten sie das unbekannte Gemüse auf das längst vertraute Fladenbrot. Trotz des guten Geschmacks verbreitete sich die Pizza erst Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa und den USA. Und ihr Siegeszug ist seit den 1950er Jahren nicht mehr aufzuhalten. So wurde 2017 die „Kunst des Pizzabackens“ sogar von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Kein Wunder, denn allein wir Deutschen verspeisen pro Jahr gut 825 Millionen Tiefkühlpizzen!
So ein Gott
Über Geschmack lässt sich streiten! Und das kann man in Sachen Pizza recht gut. Denn in Restaurants zählen etwa 20 verschiedene Pizzen zum Standard – angefangen bei purem Käse bis hin zu Schokolade gibt es heutzutage bei den Variationen keine Grenzen mehr. Auch wenn wir eine Aufback- oder Tiefkühlpizza betrachten, gibt es reichlich Stoff zum Diskutieren. Die Marke, die Geschmacksrichtung, der Bräunungsgrad und die Frage, ob ein Stück kalte Pizza zum Frühstück lecker schmeckt, sind einige Beispiele. Doch obwohl man eine Aufbackpizza sicherlich auch eiskalt verspeisen kann, wird darüber kaum debattiert. Denn klar ist: Eine solche Pizza wurde gemacht und erdacht, um sie aufgebacken zu genießen. Erst durch die Zeit im heißen Ofen kann der Teig aufgehen und die Gewürze zusammen mit dem Belag zur vollen Geschmacksentfaltung kommen. Das ist die Bestimmung einer jeden Aufbackpizza. Und wir Menschen – du und ich – sind einer solchen Pizza in gewisser Weise sehr ähnlich.
Unser Grundrezept ist gleich: Haut, Knochen, Blut, Muskeln, Augen, Ohren, Glieder und Organe. Dennoch sehen wir alle unterschiedlich aus und haben ganz verschiedene Stärken und Schwächen. Die Frage ist, was daraus wird. Denn so wie der Geschmack einer Aufbackpizza nur zur vollen Entfaltung kommt, wenn sie gebacken wird, so können auch wir Menschen nicht alles aus uns selbst heraus. Sondern es ist Gott, der mit jeder und jedem von uns etwas ganz Besonderes vorhat. Er hat gute Ideen für unser Leben und stattet uns mit ganz verschiedenen Gaben und Stärken aus. So wie auch eine Pizza ganz unterschiedlich belegt werden kann.
Durch und mit Gott können wir dann diese Gaben und Stärken, unsere Schönheit, unser Wissen, unsere Facetten und unser Können entdecken und entfalten – sie aufgehen lassen wie die Pizza im Ofen. Auch wenn wir uns manchmal nicht vorstellen können, dass z. B. unsere Freude an Ordnung, die vielen gekritzelten Zeichnungen, unser Lachen oder unsere Begeisterung für Technik ausreicht, um tatsächlich etwas Großartiges bewirken zu können. Doch wenn wir all das Gott anvertrauen, dann werden wir es erleben! Gott will, dass wir auf einzigartige Weise die Erde prägen und sie zum Guten hin verändern.
Ein Pizzateig wird auf ein Backblech gelegt und in mehrere Stücke geteilt. Jede und jeder legt auf ein Stück das, was sie oder er besonders mag. Nachdem die Pizza gebacken wurde, kann sie gemeinsam verspeist werden. |