Читать книгу Das Naturwiesland der Schweiz und Mitteleuropas - Andreas Bosshard - Страница 21
2.3 Die biotischen Umweltfaktoren
ОглавлениеBei den biotischen Faktoren ist zunächst zu unterscheiden zwischen nicht-anthropogenen («natürlichen») und antrhopogenen. Die anthropogenen, also menschgemachten Faktoren werden hier als Kulturfaktoren oder schlicht «Bewirtschaftung» bezeichnet (Abb. 6). Die wichtigsten (nicht-anthropogenen) biotischen Naturfaktoren umfassen die biologische Bodenaktivität (z.B. Bakterien, Würmer, Mäuse usw.), Symbiosepartner von Wiesenpflanzen (z. B. Nährstoffe erschliessende Mykorrhiza-Pilze, Stickstoff fixierende Knöllchenbakterien, bestäubende Insekten), Konsumenten (Pflanzen oder Ausscheidungen von Pflanzen fressende Tiere) und Destruenten (z.B. Pilze, die absterbende Pflanzenteile abbauen).
Ein wichtiger biotischer Faktor sind auch die vorhandenen Wiesenpflanzen selber. Die Arten und Ökotypen, die in Naturwiesen und -weiden vorkommen, entwickeln sich in aller Regel aus dem Samenvorrat einer Gegend von selbst. Sie können aber durch eingebrachte, züchterisch veränderte Pflanzenarten ergänzt werden. Das gezielte Einbringen von Arten oder Sorten gehört nicht zum Naturfutterbau. Wird es regelmässig praktiziert, um die Ertragsfähigkeit aufrechtzuerhalten, geht die Naturwiese in eine Kunstwiese über (Abb. 3).
Abb. 14. Standort- und Bewirtschaftungsvielfalt resultiert in einer entsprechenden Vielfalt an Wiesentypen. Die Karte zeigt einen Ausschnitt aus der Wiesenkartierung aus dem Gebiet der Aufnahme in der vorhergehenden Abbildung. Die prägendsten Faktoren sind in diesem Fall der Wasserhaushalt und der Säuregehalt (pH) des Bodens, die je nach Unterlage und Topographie oft sehr kleinflächig ändern. Aber auch die Bewirtschaftung hat zu diesem Mosaik beigetragen, insbesondere die (teils weit zurückliegende) stellenweise Mistdüngung und die Mahdzeitpunkte. Die abgebildete Wiesenkartierung mit zusammenfassenden Einheiten diente als Basis für die Nutzungsplanung und zur Festlegung von Biodiversitäts-Förderbeiträgen. Die Breite der Abbildung entspricht etwa 1,5 km. Quelle: trifolium/Ö+L, 2007.