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Erwachen

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…. Verschwommen, Stille, irgendwo in einem unendlich erscheinenden Raum… dann grelles, stechendes Licht… bunte, ineinander fließende Farben, ein leises Piepsen ….

„Er macht ein Auge auf… Hallo Andi, kannst du uns hören?“... wieder Stille…

Meine Lider sind aus Blei – Wo bin ich? Ein Traum! Oder doch nicht? Die Sinne sind getrübt. Ich kann eine mir bekannte Stimme hören... und da ist noch eine – fremde, weibliche Stimme! Ich versuche etwas zu sagen, doch es kommt kein Mucks aus meinem Mund, nur ein brennend stechender Schmerz in meiner Lunge – die Umrisse zweier Gesichter erscheinen vor meinen Augen – „Hallo, ich bin es Sandra, bleib ruhig, alles wird gut…kannst du mich hören?“ Ich versuche zu nicken, weiß aber nicht, ob sich mein Kopf bewegt hat. Was ist bloß los mit mir, was ist nur geschehen? Ich bemerke, dass ich mich nicht bewegen kann und …. Autsch - Schmerz!!!!! Sobald ich nur versuche, mich zu bewegen, brennt mein Rücken, mein Brustkorb, meine Beine! Dann dieses schreckliche Bild vor meinen Augen: Ich sitze in meinem blauen Opel Astra, eingeklemmt… überall Splitter, Blut – verdammt – ja, ich hatte einen Autounfall – lieg jetzt im Spital! Ich habe überall Schmerzen. Bitte helft mir! Oh Gott, was ist denn da los? Ich sehe, wie ich pfeilgerade-horizontal im Bett liege und spüre im Widerspruch, wie meine Beine irgendwo frei im Raum herumschweben. Der Schmerz überragt alles – ich versuch mit aller verbliebenen Kraft ein Bein zu bewegen – es regt sich nichts – Panik macht sich breit! Ich spüre Sandras Hand auf meiner. „Bleib ruhig Andreas, du bist jetzt in guten Händen – alles wird gut…“ die Worte beruhigen ein wenig, doch ich spüre, dass nicht alles gut wird!

Ich drifte immer wieder in die unreale Welt ab – kann zwischen Traum und Wirklichkeit keine klaren Grenzen ziehen.

Es folgt der emotional schwierigste Augenblick in meinem bisherigen Leben (welches zu diesem Zeitpunkt um Haaresbreite auch schon erloschen gewesen wäre…) – ich kann mich nicht mehr erinnern, wann es genau war, gleich nach meinem Erwachen oder erst Stunden später – das Zeitgefühl ist mir abhanden gekommen… (oder besser gesagt – noch immer nicht zurückgekehrt) … Auch weiß ich nicht, ob es Sandra, die diensthabende Schwester Maria oder auch etwas später meine Mutter es mir gesagt hatte: Irgendwann zwischen Realität und Traum wurde ich gefragt: „Andreas, weißt du, wo du bist, was du getan hast?“

Mir war bewusst, dass ich mich auf irgendeiner Intensivstation wiedergefunden habe, dass ich höllische Schmerzen zu ertragen habe, dass ich einen Autounfall….

… „Du bist runtergesprungen!“ …

…BUMM – es dauerte wohl einen Moment bis die gesprochenen Worte von meinem Verstand registriert und verarbeitet wurden. Doch dann bricht die Monsterwelle mit voller Härte über mich herein, der Bulldozer überrollt mich gnadenlos... Jedes einzelne Molekül meines Körpers wird von der immensen Wucht dieser Worte erschüttert. Alles zieht sich zusammen und scheint gleichzeitig zu explodieren, mir wird schlecht…

Ich bin runter ge…? ich wollte mir…?

Nein, NEIN!!! Nicht wahr!!! Warum sagt sie so etwas??! Ich will schreien, kann aber nicht – alles brennt. Ich will aufspringen, protestieren… Hoffnungslos. Der Körper bebt!

Langsam versuche ich die letzten Erinnerungen in meinem Kopf abzurufen. Ja, da war diese erdrückende Angst, dieser unheimliche Druck, das Rad in meinem Kopf – ständiges, marterndes Gedankenkreisen. Ich konnte es nicht glauben - was habe ich nur getan? Wollte ich mir tatsächlich das Leben nehmen??!! Halt - nochmals alles ganz langsam der Reihe nach: Ich war in der Nervenklinik gewesen, hab mich behandeln lassen, es ging mir schlecht! Sehr, sehr, sehr, sehr schlecht! Das Denken fällt mir schwer, nur kleine Erinnerungsfetzen tauchen auf – Gefängnis, ich muss hier raus, ich laufe, Autos, Lärm, Leute, Wald, Dreck, Labyrinth, Schweiß…

Alles ist so groß, dumpf, laut, spüre mich nicht mehr……!! … MUSS zurück, schnell, Hilfe!!!!!

Aus – Ende…

…rien ne va plus!!

So sehr ich es auch versuche, es kommt keine weitere Erinnerung zurück! Ich drifte wieder weg…

Tief gefallen... ...ins Glück

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