Читать книгу Deutsche Außenpolitik des Wilhelminischen Kaiserreich 1890–1918 - Andreas Rose - Страница 9

I. Das Wilhelminische Kaiserreich

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1862Berufung Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten
1864–1871Einigungskriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich
18.1.1871Kaiserproklamation im Schloss von Versailles
1875„Krieg-in-Sicht“-Krise
13.6.–13.7.1878Berliner Kongress
7. und 16.10.1879Zweibundvertrag Deutschlands mit Österreich-Ungarn
18.6.1881Dreikaiservertrag zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland
20.5.1881Dreibund zwischen Österreich-Ungarn, Italien und Deutschland
1885–1887West-östliche Doppelkrise
18.6.1887Deutsch-russischer Rückversicherungsvertrag
5.3.1888Friedensrede Bismarcks im Reichstag
9.3.1888Tod Kaiser Wilhelms I.
15.6.1888Tod Kaiser Friedrichs III. nach nur 99-tägiger Regentschaft
15.6.1888Wilhelm II. wird deutscher Kaiser
20.3.1890Entlassung Bismarcks

Die Außenpolitik der Wilhelminischen Epoche – also derjenigen Jahrzehnte nach der Entlassung Otto von Bismarcks (1815–1898), denen insbesondere Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) seinen Stempel aufdrückte – und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges gehören zweifellos zu den am besten erforschten Gebieten der neueren Geschichte. Obgleich die Offenheit historischer Entwicklungen betont werden muss, so hat doch die Frage nach den Ursachen für den Ersten Weltkrieg Historiker wie Öffentlichkeit seit den Augusttagen des Jahres 1914 beschäftigt. Lange dominierte dabei vor allem der Blick auf das Kaiserreich. Nach Jahrzehnten des Streits um die Thesen Fritz Fischers und den deutschen Anteil an den internationalen Entwicklungen vor 1914 befindet sich die Forschung schon seit Jahren in einer intensiven und äußerst stimulierenden Bewegung. Vom Inbegriff des permanenten Versagens der Berliner Außenpolitik unter Wilhelm II. ist dabei zuletzt nicht mehr viel übrig geblieben. Zwar ist nach wie vor unstrittig, dass das Deutsche Reich unter Wilhelm II. ganz bewusst das Risiko eines Krieges eingegangen ist und ihm deshalb ein großer Teil der Schuld am Kriegsausbruch zuzurechnen ist. Gleichwohl haben jüngere Studien zum einen verstärkt auf die inneren und äußeren Zwänge hingewiesen, denen sich die Berliner Außenpolitik nach dem erzwungenen Abgang Bismarcks zu stellen hatte. Eine zweite Forschungsrichtung konzentrierte sich zum anderen in den letzten Jahren auf die übrigen Großmächte. Anhand beeindruckender Quellenfunde ist es gelungen, die fatale Wiener Außenpolitik neu zu erfassen und die mittelfristigen Versäumnisse der britischen Außenpolitik ebenso darzulegen, wie die höchst riskante, um nicht zu sagen verantwortungslose Politik Frankreichs und Russlands näher zu beleuchten. Insgesamt entsteht dabei ein in vielen Bereichen neues und äußerst differenziertes Bild von der europäischen Vorkriegspolitik. Zweifellos wird auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Aber es scheint auch in Anbetracht des bevorstehenden Hundertjährigen Jahrestages des Kriegsausbruchs 2014 an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Angesichts der Fülle der Ergebnisse, insbesondere auch, was die übrigen Mächte angeht, erscheint es nur logisch, dass die vorliegende Darstellung zur Außenpolitik zwischen 1890 und 1918 den Berliner Kurs stets in dessen internationalem Bezugsrahmen betrachtet. Darüber hinaus wird auch die bislang vernachlässigte Diplomatie im Krieg mit einbezogen.

Deutsche Außenpolitik des Wilhelminischen Kaiserreich 1890–1918

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