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Prolog

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25. Januar 1979

Ein schrilles Geräusch riss Rena aus dem Schlaf.

Hinter dem Fenster war es noch dunkel. Schwaches Mondlicht drang durch die Gardinen und warf geisterhafte Schatten an die Schlafzimmerwand.

Sie tastete benommen mit der Hand zur anderen Bettseite. Als ihre Fingerspitzen das leere Kissen berührten, fiel ihr ein, dass Peter auf Dienstreise war.

Die Türklingel, dachte Rena und knipste das Nachtlicht an. Der Wecker zeigte zehn Minuten vor sechs. Noch über eine halbe Stunde Zeit, ehe sie aufstehen musste. Ihr Blick fiel auf den kleinen Körper, der wie ein zusammengerollter Igel am Fußende ihres Bettes lag. Die langen dunklen Locken verdeckten Romys Gesicht. Ihre Tochter hatte sich offenbar wieder einmal in der Nacht eingeschlichen.

Das Schrillen der Türklingel zerriss erneut die frühmorgendliche Stille.

»Mami?« Romy rieb sich schlaftrunken die Augen.

Rena strich ihrer Tochter kurz über die Locken. »Schlaf weiter.« Energisches Türklopfen drang vom Hausflur bis zum Schlafzimmer. Eine Stimme rief ihren Namen. Renas Füße berührten den kalten Bodenbelag. Sie fröstelte. Im Vorbeigehen griff sie nach ihrem Morgenmantel, den sie am Vorabend achtlos über einen Stuhl geworfen hatte, und zog ihn hastig über. Wer war an der Tür? Um diese Zeit? Vielleicht war im Haus ein Feuer ausgebrochen. Rena zog unwillkürlich Luft ein, um zu prüfen, ob Brandgeruch darin lag. Nichts.

Das Klopfen wurde lauter, ging in eindringliches Hämmern über. Renas Herz pochte ihr bis zum Hals, als sie die Abdeckung des Türspions beiseiteschob und in den hell erleuchteten Hausflur spähte. Sie zuckte zusammen.

»Mami?« Romy war ihr gefolgt und zupfte an ihrem Morgenmantel. Ihre Stimme klang ängstlich. Sie hielt Bruno, ihren einarmigen Schlenkerbären, an die Brust gedrückt.

Rena ging in die Hocke, um ihre Tochter fest in den Arm zu nehmen. »Du gehst jetzt in dein Zimmer und bleibst so lange dort, bis ich dich holen komme«, flüsterte sie dem kleinen Mädchen ins Ohr.

Sie wartete, bis ihre Tochter im Kinderzimmer verschwunden war. Dann öffnete sie die Haustür.

Das Sandmann-Projekt

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