Читать книгу Stationen einer Liebe - Anna-Sophie Wagner - Страница 8
Kapitel 5
ОглавлениеSusanne stand auf ihrer Dachterrasse und senierte. Der Abend im Lunas war jetzt ein Jahr her. Nach diesem Abend hatte sie immer mal wieder mit Andreas telefoniert. Aber nie regelmäßig und auch nicht so häufig. Dafür hatten sie beide zu viel um die Ohren. Sie hatte auf jeden Fall ein bisschen etwas über ihn erfahren. So z. B., dass er immer schon Arzt werden wollte. Dass er noch eine Schwester hatte. Und dass sein Elternhaus ein altes Herrenhaus in der Nähe von München war. Außerdem hatten sie den gleichen Musikgeschmack, mochten beide Fußball und Handball. Und auch in vielen anderen Dingen schienen sie sich gar nicht so unähnlich zu sein. Für einen kurzen Moment, hatte sie sich deshalb wieder eingebildet da wäre mehr, ja sogar gehofft hatte sie das. Aber da war einfach keine Zeit. Und so blieb das zwischen ihnen bisher nur eine Freundschaft. Nun, sie lebte ihr Leben auch ohne Mann. Mia brauchte sowieso ihre geballte Aufmerksamkeit. Sie war jetzt fast fünf und sollte nächstes Jahr in die Schule kommen. Dann konnte Susanne auch mehr Stunden arbeiten. Ein wenig mehr als den halben Tag. Den Job in der Bar hatte sie zwischenzeitlich aufgegeben. In der Wohnung wohnten sie aber weiterhin.
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Eineinvierteljahre später ….
Eva und Mia saßen in der Küche und warteten auf Susanne. Die beiden hatten richtig die Daumen gedrückt. Heute war Susannes Jura-Abschlussprüfung. Sie hatte in den letzten Monaten extrem viel dafür gelernt.
Endlich ging die Wohnungstür – „Mami – und wie war es?“ Mia stürmte im Eiltempo auf Susanne zu.
„Langsam mein Schatz“, bremste sie Susanne. „Lass mich doch erst einmal die Jacke ausziehen“, sagte sie grinsend zu ihrer Tochter. „So und jetzt gehen wir in die Küche.“ „Hallo Susanne – na wie ist es gelaufen?“, fragte nun auch Eva. „Ziemlich zufriedenstellend – euer Daumen drücken hat wohl geholfen. Ich hab ein gutes Gefühl und war mir bei den meisten Antworten sehr sicher! Jetzt hab ich einen Bärenhunger!“ „Wir haben Spaghetti gekocht Mami – da ist noch was für dich übrig!“ „Hört sich sehr gut an! Wann hast du die mündliche Prüfung?“, fragte Eva. „In etwa sechs Monaten!“ „Gut dann hast du ja jetzt ein bisschen Pause. Leider werde ich in sechs Monaten nicht da sein können um auf Mia aufzupassen“, versuchte Eva beiläufig fallen zu lassen. „Und dass weißt du jetzt schon Eva?“ „Ja allerdings!“, erwiderte diese grinsend. „Ich werde nämlich Mama!“, ließ Eva nun die Katze aus dem Sack. „Waaasss? Du bist schwanger? Was für eine schöne Nachricht! Dann seid ihr ja bald zu fünft!“, freute sich Susanne.
Eva war verheiratet mit Alexander und sie hatten schon zwei Kinder. Kathrin, Susannes Patenkind und Christian. Eva sah sehr glücklich aus.
„Ein Baby“, sagte auch Mia – „cool, dann kann ich mit ihm auch spielen.“ „Warum hast du vorher nichts gesagt?“, fragte Susanne Eva. „Weißt du – bei uns läuft alles wie am Schnürchen und ich habe Alexander – ich wollte dich einfach nicht traurig machen.“ „Herr jemine ich hab doch sowieso keine Zeit für einen Mann“, antwortete Susanne gewitzt. Aber irgendwie versetzte es ihr doch einen kleinen Stich. Sie fühlte sich wirklich oft allein. Und plötzlich musste sie an Andreas denken.
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Andreas kam wie gewohnt um 6.30 Uhr in die Klinik. Heute standen vier geplante Operationen auf dem Plan. Die zweite schien eine echte Herausforderung zu werden. Gegen neun Uhr stand plötzlich Oberarzt Miller mit dem Chefarzt Herrn Dr. Schneider vor ihm. „Auf ein Wort Herr Falk“, sagte Dr. Schneider. Irritiert antworte Andreas „Gern.“ Dr. Schneider lotste ihn mit in sein Büro: „Setzen sie sich.“ Als alle saßen, begann Dr. Schneider: „Herr Falk wir sind sehr, sehr zufrieden mit ihren Leistungen und ihrer Arbeit, sowie ihrer Vorgehensweise hier, und möchten sie als einen, unserer vielversprechendsten Nachwuchs-Chirurgen, nicht verlieren. Bitte überlegen sie sich, ob sie nach ihren, jetzt noch drei letzten Monaten, weiterhin unserer Klinik treu bleiben wollen. Auch Oberarzt Miller hat sich sehr lobend über sie ausgesprochen, sowie diverse andere Kollegen.“
Andreas war darauf nicht ganz vorbereitet und antwortete nur perplex: „Ich werde gerne darüber nachdenken Herr Dr. Schneider - danke für ihr Vertrauen. Bis wann möchten sie meine Antwort?“ „Sobald sie sie haben mein Guter!“ „Und wann möchten sie mit mir über die Konditionen sprechen?“, fragte Andreas. „Ich hätte gerne erst von ihnen eine grundsätzliche Entscheidung! Über die Konditionen werden wir uns sicherlich einig! So und jetzt wünsche ich ihnen noch viel Erfolg bei der Gallen-Operation“, sagte Dr. Schneider gewitzt und erhob sich um ihm die Hand zu reichen.
Oberarzt Miller verließ mit Andreas das Chefarztbüro. „Herr Falk, das ist das erste Mal dass unser Chefarzt so eine Besprechung gemacht hat – ich habe so etwas noch nicht vorher erlebt. Aber eines muss man ihnen lassen, sie haben einfach Talent. Versprechen sie mir, dass sie, egal wie sie sich entscheiden, dieses immer nutzen und zum Wohle der Menschen einsetzen werden“, sagte Oberarzt Miller zu seinem Schützling. „Machen sie sich keine Sorgen Oberarzt Miller, mir macht die Arbeit großen Spaß – es ist genau das, was ich immer machen wollte! Ich könnte mir nichts anderes vorstellen. Und ich bin fest entschlossen, so vielen Menschen zu helfen, wie ich nur kann.“
Diese Aussage rang sogar dem sonst so gesetzten Oberarzt Miller ein kleines Lächeln ab.
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Susanne hatte Mia versprochen in den Osterferien mit ihr in den Zoo zu gehen. Und das wollte sie heute zusammen mit Eva, Kathrin und Christian in die Tat umsetzen. Also fuhren sie zum Tierpark. Susanne tat die Abwechslung sehr gut, nach der vielen Lernerei. Und so stiegen sie in die Tram und ganz vorne sah sie jemanden. Das war nicht möglich. Und doch ER war es! Susanne stand auf und machte sich auf den Weg nach vorne. „Hi“, sagte sie. Erschrocken drehte er den Kopf: „Hi“ sein Herz fing an aufgeregt zu klopfen. „Dich hab ich hier nicht erwartet. Wir haben lange nicht telefoniert“, stellte sie fest. „Ja das stimmt!“, gab er zu. Sie schaute ihn sich genauer an und bemerkte dunkle Augenringe. „Geht es dir gut Andreas?“ „Mir? Ja klar!“, antwortete er kurz. „Und du? Wie geht’s dir?“ „Mir geht’s gut! Ich habe gerade mein Jura-Studium beendet und muss jetzt nur noch zur mündlichen Prüfung, dann – bin ich hoffentlich endlich Anwältin“, erzählte sie ihm fröhlich. „Gut zu wissen“, sagte er und sah ihr in die Augen. Wie hatte er sie vermisst. Ihr Gesicht, ihre Augen, ihr Lächeln. Jetzt ärgerte es ihn, dass er die letzte Zeit so wenig Möglichkeit gehabt hatte, um mehr Kontakt mit ihr zu halten. Aber bald war ja alles vorüber. Wenn sie ihm jetzt noch eine Chance geben würde. Das wäre das Schönste was er sich vorstellen könnte. Dann wäre alles perfekt.
„DOC!!“ Ertönte es von hinten und man sah ein kleines Mädchen mit zwei Zöpfen in ihre Richtung stürmen. „Doc!“ Mia fiel Andreas gleich um den Hals. „Hallo Mia! Wie geht es dir?“ „Danke, Doc mir geht es sehr gut! Und dir?“ Mir geht es auch gut, Mia!“ Warum hast du uns nie besucht?“, fragte Mia. „Mia!“, schimpfte Susanne. Ich musste sehr viel arbeiten“, sagte Andreas. Und jetzt?“, fragte Mia. Könnte sich das ändern lassen“, antwortete er grinsend. „Kommst du uns dann mal besuchen?“, fragte Mia. „Mia“, raunte Susanne. „Ist schon okay“, antwortete Andreas und schaute dabei Susanne an. Da war er wieder, der Blick – direkt in ihre Augen. Wie konnte es sein, dass sie nach so langer Zeit immer noch erschauderte. Und überhaupt, warum schaute er sie immer so an, wenn er dann doch Nichts in diese Richtung unternahm? „Gerne, wenn deine Mama nichts dagegen hat?“
„Wir müssen jetzt aussteigen“, ertönte eine Jungenstimme von hinten. „Wir müssen hier aussteigen“, erklärte Susanne überflüssigerweise. „Wir gehen nämlich in den Zoo!“, erzählte Mia Andreas. „Ah, na da wünsche ich euch ganz viel Spaß“, entgegnete er lächelnd und zwinkerte Mia zu. „Wann kommst du zu uns Doc?“, fragte Mia noch mal. „Mia! Los wir müssen jetzt gehen“, schimpfte Susanne. „Wohnt ihr noch dort?“, fragte Andreas schnell. Im Aussteigen antworteten die beiden aus einem Mund: „Ja!“, dann schloss die Tramtür und sie waren weg.
„Wer war das eben Susanne?“, fragte Eva. Gleich wurde Susanne wieder gefühlt rot. „Oho, gleich so jemand!“, stellte Eva grinsend fest. „War aber auch ein Sahneschnittchen. Muss ich da Etwas wissen?“, bohrte sie weiter. „Nein musst du nicht. Er heißt Andreas und wir sind nur“ – was waren sie eigentlich – Freunde? Bekannte? Susannes Zögern ließ Eva noch mehr grinsen. „Ah, ich verstehe! Mr. Wonderfull!“ Damit war das Thema für diesen Tag erledigt. Wobei Eva den ganzen Tag ein festgewachsenes Grinsen auf den Lippen und beste Laune hatte. Sie freute sich einfach, ihre Freundin mal wieder so zu sehen. Männer hatten es immer schwer gehabt bei ihr, seit Mias Vater. Eigentlich hatte sie keinen Mann mehr an sich herangelassen seitdem. Wenn dieser Andreas so weit war, ihr eine Röte ins Gesicht zu treiben – war das schon mal ein Anfang.
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Andreas war an diesem Tag auf dem Weg zu seinen Eltern. Endlich nach gefühlten Jahren. Nicht mal an Weihnachten war er da gewesen. Noch fünf Stationen, dann erreichte er den Bahnhof. Von da aus musste er dann nur noch ein paar Minuten zu Fuß gehen. Er freute sich auf zu Hause und auf ein paar Tage - genaugenommen drei - Freizeit und Erholung. Er lief den Weg hinauf Richtung Waldsee. Von weitem konnte er schon das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert erkennen. Nichts hatte sich verändert, als wäre die Welt stehen geblieben.
Er hatte ganz vergessen wie lange der Weg bergauf ging. Bergsteigen, was hatte er das früher geliebt und jetzt war er total aus der Übung. Unglaublich wie schnell das ging. Er erreichte den Torbogen. Dahinter konnte er das hellgelbe Herrenhaus mit seinen zwei Seitenflügeln sehen. Gerade als er hindurch laufen wollte, sah er ein ihm wohl bekanntes Gesicht.
„Andi!“, rief Sophie schon von weitem und kam auf ihn zu gerannt. Seine kleine Schwester, die gar nicht mehr so klein war. Immerhin war sie schon achtundzwanzig und er einunddreißig. Die Zeit verging. „Hi“, sagte er und drückte sie ganz fest. „Hi, schön dich hier zu haben Bruderherz!“ Gemeinsam gingen sie zum Hauptportal des Herrenhauses. Da hörte er auch schon weitere Schritte. Seine Mutter! Andreas! Oh, wie schön ist es dich zu sehen! Ich hab dich so vermisst mein lieber Junge! Wie geht es dir?“, sagte sie während sie ihn auf die Wange küsste und drückte. Hallo Mutter! Danke mir geht es gut! Ich freue mich auch dich zu sehen!“ Dein‚ Vater freut sich auch schon! Geh nur gleich rein zu ihm!“, sagte sie. „Sitzt er im Salon?“ „Ja!“
Andreas Vater Friedrich hatte vor sechs Jahren einen Schlaganfall erlitten und saß seitdem im Rollstuhl. Ansonsten war er noch sehr fit – vor allem geistig, machte ihm keiner so schnell etwas vor. Sein ganzer Stolz war sein Sohn – schon immer. Außerdem war er politisch sehr interessiert und engagiert, dass hatte ihm auch der Schlaganfall nicht verderben können. „Hallo Vater!“ „Junge!“, sagte dieser erfreut. „Komm näher - du siehst müde aus“, stellte er fest. „ Das scheint nur so Vater – mir geht es gut.“, sagte Andreas und umarmte ihn. „Dann bin ich froh! Wie war die Fahrt hierher?“ „Ganz gut. Es sind sehr viele Leute unterwegs gewesen heute!“ „Wie geht es dir Vater?“ „Ach mein lieber Sohn – du weißt doch das Alter! Überall ziept es ein bisschen. Aber wir wollen nicht jammern. Ich bin erst einmal froh, dich endlich wiederzusehen. Du hast uns lange warten lassen!“ „Ich weiß Vater. Aber ich hab wirklich nur noch gearbeitet und geschlafen.“ „Das habe ich von dir auch nicht anders erwartet! Was du anpackst machst du hundertprozentig und ohne Rücksicht auf Verluste! Deshalb bin ich auch sehr stolz auf dich!“ „Und jetzt solltest du nach oben auf dein Zimmer gehen und dich frisch machen, so wie ich deine Mutter kenne hat sie mit Sicherheit extra für dich einen Kaiserschmarrn gemacht und da solltest du nicht zu spät kommen.“
Daraufhin verließ Andreas den Salon und machte sich auf den Weg nach oben auf sein Zimmer. Mein Gott – es war alles unverändert. So als wäre er nie weg gewesen. Da waren, sein Teleskop, sein Handballoutfit und alle seine Bücher.
Er nahm eine kurze Dusche und zog sich für das Abendessen um. Darauf wurde hier großer Wert gelegt. Danach lief er nach unten in den Speisesaal.
Freudestrahlend lief ihm auch schon Martin entgegen. „Na altes Haus, wie geht es dir?“ „Hervorragend und dir?“ „Mir geht es ebenso hervorragend. Bist du alleine hier?“ „Mit wem sollte ich denn hier sein?“ „Keine Zeit für Frauen?“, erwiderte Martin mit einem Lächeln. „Nein nicht bei zwei 60 Stunden-Schichten die Woche.“ Schlagartig erstarb das Lächeln auf Martins Gesicht. „Du bist einfach wahnsinnig. Das hältst du doch nicht lange durch!“
Dann wurde die Tür geöffnet und Andreas Eltern kamen herein. Andreas Mutter schob seinen Vater an die Stirnseite des Tisches. Andreas setzte sich zu seiner Rechten und zur Linken des Vaters setzte sich Andreas Mutter.
„So mein Sohn, erzähl, wie ist die Arbeit im Krankenhaus?“, fragte sein Vater. „Oh die Arbeit ist sehr spannend und interessant. Ich operiere gern. Die Kollegen sagen immer, ich fange erst an, wenn alle anderen aufgegeben haben. Für mich sind das alles Herausforderungen. Ich will nicht aufgeben – verstehst du? Nicht, bevor die letzte Chance dahin ist.“ „Dann bist du genauso wie ich! Ich konnte auch nie nachgeben. So wie jetzt.“ „Wie jetzt?“, hakte Andreas nach. Die politische Situation macht mir Sorgen. Ich zerbreche mir jeden Tag den Kopf wie das nur weitergehen soll. Aber keiner hört auf mich im Amt“ Andreas konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Andreas kannte seinen Vater durch die Arbeit im Bundesverteidigungsministerium war dies sein Lieblingsthema. „Aber ist es denn wirklich so schlimm Vater?“, fragte er ihn deshalb, aber anders als sonst hörte sich das Ganze nicht wie irgendwelche Floskeln an. „Ja auf alle Fälle! Wir werden mobilisieren müssen um unser Land vor Anschlägen oder Krieg zu schützen. Wir müssen in die feindlichen Länder und Friedensverhandlungen führen. Die Völker dort unterstützen und unterweisen, damit sie sich irgendwann selbst helfen können. Wir müssen das tun bevor ein Weltkrieg ausbricht, um auch unseren Kindern noch ein sicheres Land hinterlassen zu können. Die Lage spitzt sich zu Andreas glaub mir. Immer mehr Terroristen kommen in unser Land und dass alles nur, weil das Ganze nicht schon in deren Land eingedämmt wird.“ „Ja schon Vater, aber wir befinden uns doch noch nicht im Krieg, oder?“ „Noch nicht mein Sohn aber lass dir gesagt sein, irgendwann werden sie anfangen alle Reservisten von damals einzuberufen. Sie mussten ja die Wehrpflicht abschaffen. Und jetzt gibt es zur Verteidigung und für den Auslandseinsatz nicht genug Männer. Das haben wir jetzt davon! Und glaube mir, der Auslandseinsatz wird kommen“, sagte sein Vater ernst.
„Vater! Können wir jetzt bitte ein anderes Thema anschlagen, wo Andreas schon mal hier ist?“, warf seine Mutter nun ein, die genau wie Andreas wusste, dass ihr Mann sich bei diesem Thema in Rage reden konnte.
Den restlichen Abend sprachen sie von den Veränderungen im Ort, den Menschen mit denen Andreas aufgewachsen war. Und am Ende des Abends eröffneten Martin und Sophie, dass sie heiraten wollten und ihre Hochzeit für August geplant hatten. „Andreas ich wollte dich fragen, ob du mein Trauzeuge sein wirst?“, fragte Martin. „Es gibt nichts was ich lieber täte“, antwortete Andreas lächelnd. Seine kleine Schwester eine Ehefrau. Und das mit seinem besten Freund. Bei ihm wusste er sie in guten Händen, trotz allem konnte er es nicht unterlassen ihn zu foppen. „Ich sage dir eines mein Freund. Wenn du Sophie auch nur ein Haar krümmst …“, warnte Andreas lachend Martin. „Ich weiß schon, mit dir legt man sich besser nicht an. Du bist zu schnell mit dem Skalpell“, konterte Martin.
Am nächsten Tag erkundete Andreas seine alte Heimat. Den See, der direkt am Park des Hauses lag. Er schwamm sogar bis zur Waldinsel, das Wasser war eisigkalt. Er lief zur alten große Eiche, wo er und Sophie so oft gepicknickt hatten. Und er sah sich die Pferdeställe an, in denen zwar jetzt nicht mehr so viele Pferde untergebracht waren, aber immer noch genug um vernünftig ausreiten zu können, was er auch gleich machte. Er wählte sich Prince einen schwarzen Hengst, das Lieblingstier seines Vater. Er schien nicht mehr so oft bewegt zu werden. Sein Vater hatte einmal erwähnt, dass er nur ihn und Andreas an sich ran lassen würde. Deshalb wunderte er sich nicht über den Zustand des Tieres. Er nahm sich vor, Martin darauf anzusetzen. Außerdem wollte er, wenn erst einmal die letzten drei Monate vorüber waren, wieder öfter hierher kommen. Den rechten Flügel des Hauses hatte er vollständig zu seiner eigenen Verfügung. Er hätte dort 18 Zimmer nutzen können. Davon drei Bäder.
Am Sonntag war dann schon wieder Zeit abzureisen. Andreas hatte schöne Tage bei seiner Familie verlebt. Das würde ihm Kraft für die restlichen drei Monate geben.
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