Читать книгу Eins, zwei, drei ... ganz viele - Anne Rosengrün - Страница 10
Mit einem Markersignal können Sie
Оглавление•Verhalten verstärken, das Sie bei Ihren Hunden abfragen, z. B. Sitz, Platz, Fuß etc.
•Verhalten in dem Moment einfangen, in dem der Hund es zeigt. So können Sie beispielsweise „Verbeugen“ und andere Verhaltensweisen unter ein Signal stellen.
•Verhaltensweisen verstärken, die sehr sinnvoll sind und das Zusammenleben zwischen Hunden und Mensch verbessern. Darunter zählt jedes deeskalierende Verhalten wie Kopf wegdrehen, am Boden schnüffeln, den Körper wegdrehen etc.
•Freiwillig gezeigtes Verhalten des Hundes wie freiwilligen Blickkontakt und Zurückkommen, Stehen und etwas Anschauen etc. verstärken.
•Jedes Verhalten, welches vor einem unerwünschten Verhalten auftritt, kann verstärkt werden und so kann erfolgreich an Problemverhalten gearbeitet werden. Bevor ein Hund beispielsweise an der Leine einen Hund verbellt, muss er diesen wahrnehmen. Sobald Ihr Hund den anderen Hund wahrgenommen hat, aber noch nicht bellt, passen Sie diesen Moment ab, können das gezeigte Verhalten verstärken und belohnen.
Mit dem Markersignal verbessert sich Ihre Kommunikation, sie können deutlich klarer und effizienter mit den Hunden trainieren.
Das Markersignal ist auch ein sehr wichtiges Werkzeug für eine geordnete Struktur im Alltag (mehr zur Struktur im Alltag in Kapitel 6). Es vermittelt den Hunden Sicherheit und hilft beim Verstärken von gutem Verhalten. Es wird eingesetzt, wenn die Hunde untereinander agieren, wenn Signale von den Hunden abgefragt werden und wenn die Hunde eigenständig gutes Verhalten ausführen. Zusätzlich wird es für den Aufbau neuer Signale verwendet.
Alle in diesem Buch vorgestellten Übungen setzen ein Markersignal voraus. Der Aufbau ist schnell getan und macht Hund und Mensch sehr viel Spaß. Nach dem ersten Aufbau eignet sich die Übung „Zehn-Leckerli-Spiel“ von S. 189 sehr gut zum Starten. Das Markersignal kann mit einer Hundegruppe aufgebaut werden, wenn der Mensch schnell ist. Alternativ kann das Markersignal mit jedem Hund einzeln aufgebaut werden
Beim Aufbau des Markersignals in der Hundegruppe muss nach dem „Click“ ein verbales Lob als erste Interaktion folgen und dann die eigentliche Belohnung, damit alle Hunde gleich schnell eine Belohnung erhalten. Während des verbalen Lobs bekommt jeder Hund nacheinander eine Futterbelohnung. Die Reihenfolge der Hunde wird gewechselt, bis jeder Hund als erster an der Reihe war. Alternativ kann nach dem Markersignal auch eine Handvoll Futter auf den Boden geworfen werden und die Hundegruppe mit dem Signal „Such“ zum Suchen des Futters aufgefordert werden.
Als Markersignal kann der Clicker verwendet werden. Für welche Ausführung sich der Mensch entscheidet, hängt von den vorhandenen Hunden ab. Bei geräuschempfindlichen Hunden sollte das Training nicht mit dem Clicker gestartet werden, in diesem Fall eignet sich ein Markerwort besser. Generell sollte der Clicker am Anfang etwas gedämpft werden: Dazu hält man ihn die ersten Male hinter dem Rücken versteckt, während man das Geräusch auslöst. Belohnt wird der Hund nach dem Markersignal mit einem bunten Mix aus verschiedenen Belohnungen. Von Anfang an ist es wichtig, dass so vielseitig und kreativ wie möglich belohnt wird.
Wenn die Belohnung erst einmal nur aus Futter, verbalem Lob und Streicheln besteht, dann ist das für den Anfang in Ordnung. Mit Futter kann man sehr kreativ sein. Viele Hunde finden es auf Dauer sehr langweilig, wenn sie das Futter immer direkt aus der Hand ins Maul bekommen. Denkt man sich verschiedene Mini-Spiele mit Futter aus, dann wird auch die Reaktion auf das Markersignal verstärkt.
Was folgt nie auf das Markersignal?
•An der Leine ziehen / rucken
•Brüllen oder scharfe Kommandos / Signale
•Runterdrücken in ein bestimmtes Verhalten (z. B. Sitz)
•Körpersprachlich den Hund bedrohen (auf den Hund zugehen, frontal zum Hund hinstellen)
•näher an einen Auslöser von Angst- oder Aggressionsverhalten herangehen
Bei der Anwendung des Markersignals wird Verhalten mit angenehmen Konsequenzen verknüpft.