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Der Airedale-Terrier: ein König zum Anfassen

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Man nehme ein gutes Stück Otterhound, füge jeweils eine Prise der örtlichen englischen Terrierarten hinzu, …! Familienrezepte bleiben in der Regel streng gehütete Geheimnisse. So auch im 19. Jahrhundert bei den Bewohnern des Tales der Aire in der Grafschaft Yorkshire in Mittelengland. Einige Inhaltsstoffe ihres Rezeptes lassen sich zwar ermitteln, aber niemals die genaue Zusammensetzung, die Menge der jeweiligen Zutaten und die vielen kleinen Tricks bei der Zubereitung. Sicher ist nur, welches Ergebnis die Rezeptur haben sollte: einen kräftigen, großen, robusten, wasserbegeisterten und vielseitig einsetzbaren Arbeitshund mit hartem Rauhaar, intelligent und mutig, der zur Jagd, zum Apportieren, zum Treiben von Vieh und als Wachhund eingesetzt werden konnte.

Nach jahrzehntelangem züchterischem Bemühen wurde der zunächst unansehnliche, struppige Waterside- zum bildschönen Airedale-Terrier, dem man nicht nur wegen seiner Größe den Beinamen »König der Terrier« gab: muskulös, kompakt, ein temperamentvoller Bewegungsartist mit raumgreifendem Gangwerk, aktiv, lern- und arbeitsfreudig. Er ist damals wie heute wahrlich ein Tausendsassa, ein Hund, der kein Spezialist ist, aber sehr anpassungsfähig und deshalb für alles einsetzbar, was man ihm als Aufgabe gibt. So reicht das Spektrum seiner Einsatzmöglichkeiten vom loyalen, kinderfreundlichen, gut gelaunten Familienhund mit Sinn für Humor über den zuverlässigen, engagierten Begleiter im Hundesport, den schneidigen Jagdhelfer, den unbestechlichen, aber nicht aggressiven Beschützer von Familie, Haus und Hof, den ausdauernden Suchhund bis hin zum gelassenen, sensiblen Therapiehund.

Der Airedale möchte körperlich wie geistig ausgelastet werden. Lange Spaziergänge schätzt er sehr und er ist ein perfekter Begleiter bei sportlichen Aktivitäten wie Radfahren, Joggen, Walken oder auch Schwimmen. Trägt man seinem Bewegungs- und Spieltrieb Rechnung, hat man einen ruhigen, angenehmen Hausgenossen, der entspannt in seinem Hundebett oder an seinen Besitzer gekuschelt ruht, vorzugsweise grinsend in Rückenlage. Langweilt er sich aber über längere Zeit, entwickelt er ganz selbstständig ein Beschäftigungsprogramm, das aus Menschensicht nicht immer haus- und gartenkompatibel ist.

Eines allerdings ist der Airedale nicht: ein unterwürfiger Befehlsempfänger! Er hinterfragt gerne Befehle, die man ihm gibt, beharrlich, aber immer mit dem ihm eigenen Charme. Seinem Terrier-Dickkopf begegnet man am besten mit konsequenter, freundschaftlicher Erziehung und Ausbildung. Dann wird man in den Genuss seiner wirklich beachtlichen Fähigkeiten kommen, die natürlich größtenteils auf seiner Intelligenz und einer gewissen Selbstständigkeit im Handeln beruhen. Beides macht einen wesentlichen Teil seines Charakters aus und sichert, dass man in einem Airedale einen Partner hat, der für seine Menschen sprichwörtlich »durchs Feuer geht«, einen stets hellwachen, kooperativen Hund, der seinem Besitzer gefallen möchte, jede Situation souverän meistert und Liebhaber findet, die ihm hoffnungslos verfallen.

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