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Im Reich der Berggeister

Jedes Jahr zieht es Abertausende in die Berge, um die gute Luft zu atmen, um Sport zu treiben oder um sich den Extremen von Landschaft und Wetter auszusetzen. Immer mehr kommen inzwischen jedoch, um sich von der Hektik des Alltags in der Bergruhe und Einsamkeit, die tatsächlich immer noch an vielen Orten vorhanden ist, zu erholen und um sich mit der Natur zu verbinden. Dies erfordert Langsamkeit und Achtsamkeit, die wiederum die Voraussetzungen sind, damit sich dem Betrachter die Wunder der Natur offenbaren. Wer sich der Entschleunigung hingibt, wer beobachtet und seine Augen und seine Nase auch einmal den Wiesen zuwendet, der entdeckt eine einzigartige Pflanzenwelt, die manchmal majestätisch erhaben, aber allzu oft nur klein und zart, den unwirtlichen Bedingungen trotzt.

Alle Alpenblumen sind Sonnenkinder – schrieb der Kräuterpfarrer Weidinger in einem seiner Bücher. Und Paracelsus wusste noch, dass alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel Apotheken sind. Der Pflanzenwelt der Berge wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Die Blütenfarben der Alpenblumen suchen ihresgleichen, und ihre Heilkraft ist einfach wunderbar – sie strotzen vor Lebenskraft, und als Heilmittel übertragen sie diese lichtvolle Kraft auf uns Menschen. Schon allein der Aufenthalt inmitten einer solchen Blütenpracht ist heilsam für Körper, Geist und Seele.

Umso überraschender ist es, dass es bisher eigentlich kein Buch über die Heilkraft der Bergblumen gegeben hat. Diese Lücke wird nun endlich geschlossen.

Vielleicht liegt dies daran, dass man gleich mehrere Qualitäten als Autor mitbringen muss, um ein solches Buch zu schreiben – ein profundes Wissen unserer Zeit über Botanik, Phytopharmakologie und über die therapeutische Wirksamkeit, Erfahrung am Patienten, aber auch eine Verbundenheit mit dem Wissen unserer Ahnen, vor allem aber muss man unter dem Schutz der Berggeister stehen, die dem Suchenden auf den Wanderungen durch die Berge ihr geheimes Wissen zuflüstern.

In der Autorin vereinigen sich diese Qualitäten, und entstanden ist ein wirklich wichtiges Buch, nicht nur aus der Sicht des Therapeuten. Wir wissen heute alle, wie sehr unsere Natur durch Unwissenheit und Unachtsamkeit bedroht ist. Dieses Buch öffnet unsere Augen für das Besondere, und wer dies einmal erkannt hat, der wird hoffentlich alles tun, damit auch unsere Kindeskinder sich noch an den Bergblumen erfreuen können.

Olaf Rippe


Manche habn Angst vor mir,

denn da is no immer a riesengroße Kraft in mir,

die gibt mir nur der Berg,

und i woaß genau, dass mir die koaner nimmt!

(KNITTL 2009)

Lexikon der Alpenheilpflanzen

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