Читать книгу Im düstern Wald werden unsre Leiber hängen - Ava Farmehri - Страница 15

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Meine Eltern hatten mir meinen Teddybär weggenommen, nachdem sie mich mit einer großen Schere auf dem Bett ertappt hatten. Ich hatte versucht, meinen Kopf in das Loch zu schieben, das ich in die Unterseite meines Teddys geschnitten hatte, in der Hoffnung, dass der Rest meines Körpers folgen würde. Das ursprüngliche Loch zwischen seinen Beinen war durch Abnutzung entstanden und ich war unschuldig daran, aber seine Erweiterung war zugegebenermaßen ein überlegter, gezielter Akt. Ein paar Tage zuvor hatte mein Onkel Dariusch mich auf seinen Knien reiten lassen, und während ich damit beschäftigt war, seinen absonderlichen Walross-Schnurrbart zu studieren, begann er, mir die wundersame Geschichte von Ḥayy ibn Yaqẓān zu erzählen. Hayy war ein Kind der Wildnis, das wie Moses von seiner wohlmeinenden Mutter in einen Fluss geworfen wird und auf einer unbewohnten Insel landet. Dort nimmt sich eine Gazelle, die ihr Kitz verloren hat, seiner an. Sie zieht ihn auf, bis sie stirbt. Bei ihrem Tod ist er gerade einmal sieben Jahre alt. »Genauso alt wie du!« Aus wissenschaftlicher Neugier seziert Hayy mithilfe von angespitzten Zweigen und scharfkantigen Steinen die Leiche seiner Mutter. Er will herausfinden, warum die Wärme aus ihrem Körper gewichen und das leise Pochen in ihrer Brust verstummt ist. Dann streift er über die Insel und seziert alles, was er in die Finger bekommt. Er vergleicht die Tiere und Pflanzen mit sich selbst, weil er den Tod, die Materialität des Körpers und die Körperlosigkeit der Seele verstehen will …

Hier endete die Geschichte meines Onkels, aber in Wahrheit geht sie weiter. Hayy widmet sein Erwachsenenleben dem Nachdenken und der inneren Einkehr. Als er von der Insel gerettet wird und in den Schoß der Gesellschaft zurückkehrt, kann er nicht fassen, wie ahnungslos die Menschen sind. Sie ignorieren all die mystischen Erkenntnisse, zu denen er in der Einsamkeit gekommen ist. Er kann ihre irrationale Hingabe an fromme Praktiken und religiöse Lehren nicht verstehen. Er selbst will diese Lehren über ihre offensichtliche Bedeutung hinaus erweitern, um seinen Mitmenschen einen Gefallen zu tun, aber sie begegnen ihm mit Ungeduld und Feindseligkeit. Er sinnt über die Irrtümer und den Exhibitionismus der religiösen Rituale nach, die nichts zu tun haben mit einem Leben in innerer Harmonie und dem direkten Weg zur Wahrheit. Er beschließt, auf seine Insel zurückzukehren, wo er zuvor jenseits aller religiösen Dogmen ein sehr viel besseres Verhältnis zur Wahrheit hatte, als es unter den Menschen, die nicht begreifen, dass Religion nur ein Mittel zum Zweck ist, möglich ist.

Faszinierender spiritueller Hokuspokus, aber damals war ich wie besessen von Hayys Geschichte. Deshalb ertappte mich mein Vater eines Nachts, nachdem ich das Sorgerecht für meinen Teddy an einen verschlossenen Schrank verloren hatte, dabei, wie ich mich mit einer Schere in der Hand über meine schlafende Mutter beugte, um sie aufzuschneiden. Ein paar Wochen später saß ich in Dr. Fereyduns Praxis.

Zu meiner Verteidigung: Sie schlief reglos wie ein Stein, ihre Haut war kalt, und als ich mein Ohr an ihre Brust legte, um ihrem Herzschlag zu lauschen, hörte ich nichts.

Als Kind, und so lange ist das noch gar nicht her, legte ich oft den Kopf in den Nacken, blickte in den Himmel – was mir jetzt verwehrt ist – und dachte über Gott nach. Ich fragte mich, warum er beschloss, sich manchen Menschen zu erkennen zu geben und anderen nicht. Waren wir in seinen Augen nicht alle gleich? Und wenn er seinen Propheten tatsächlich Tugenden mitgegeben hatte, die für Normalsterbliche unerreichbar waren, warum hatte er sie dann obendrein auserwählt? Erst erschuf er sie als etwas Besonderes und belohnte sie dann auch noch für diese Ehre (oder diesen Fluch).

In der Schule nahmen wir diese Art von phantastischen Fabeln im Unterricht durch, und ich saß wie gebannt da, das Kinn auf die Hand gestützt, und starrte auf die Lippen der Lehrerin. Ich stellte mir das Leben dieser bemerkenswert frommen Männer vor – ja, es waren immer Männer, aber das fiel mir damals nicht auf –, die offenbar samt und sonders eine eher seltsame Kindheit gehabt hatten: Sie waren Außenseiter oder Waisen, von den Eltern verstoßen, ausgesetzt oder verraten. Ihre missverstandenen Herzen quollen vor Weisheit über, und sie verbrachten die meiste Zeit allein, mit Visionen oder in tiefer Meditation. Auch wurden sie alle für verrückt erklärt, entweder von Kindesbeinen an oder im Verlauf ihres Lebens.

Gott schien Einzelgänger zu bevorzugen. Ich dachte, dass Gott sicher gut nachempfinden kann, wie man sich als solcher fühlt, weil die Götter auch meist allein sind. Als ich Hayys Geschichte zum ersten Mal hörte, entwirrten sich tausend Knoten in meinem Magen und ein Seil schoss von meinem Kopf zum Himmel und verband mich mit all diesen großen Seelen. Ich war eine von ihnen. Ich war sicher, dass meine Zeit noch kommen würde. Ich war überzeugt, dass Gott Großes mit mir vorhatte. Für meinen Schmerz gab es einen Grund, und die Leiden meiner Kindheit, dieses schreckliche Gefühl von Verlust, das mich nie verließ, hatte eine Bedeutung, die irgendwann ans Licht kommen würde. Und dann würde der Wal mich in die sandigen Arme eines Ufers spucken. Ich war Hayy, ich war Jonas im Bauch des Wals, ich war Joseph auf dem finsteren Grund des Brunnens.

Einmal nahm mein Vater uns mit in den Norden, ans Ufer des Kaspischen Meers. Ich lief bekleidet und bekopftucht ins Wasser, kämpfte mich durch die Wellen und rutschte über Algen und Steine, die meinen Namen riefen und mich immer weiter hinauslockten. Das Wasser zerrte an meinen roten Plastiksandalen, spülte sie vor und zurück, bis das Meer sie mir auszog und die Sandalen wie zwei kleine rote Schiffchen in den Wellen versanken. Ich musste das Unglück hilflos mitansehen, während mir der Sand durch die Zehen rann und ich mit den dürren Armen einer Neunjährigen gegen die Brecher anschwamm, die mich trafen.

Ein Stück weiter weg hatte mein Vater seine Angel ausgeworfen, und meine Mutter war zurück zum Auto gegangen, um Brot und eine zweite Kanne Chai zu holen. Ich wollte den Beweis für meine Theorie erbringen, dass Gott mich vor dem Ertrinken retten würde, so wie er meine Seelenverwandten lange vor meiner Geburt gerettet hatte. Er würde seine Engel schicken, um mich aus den Wellen zu heben, das Meer würde sich scheiden oder ein breit grinsender Wal würde sein Maul öffnen und mich auffordern, hineinzuspazieren. Der Wal würde mich seine Sheyda-Suppe nennen, aber dann würde er mir zuzwinkern und in einem freundlichen, wenn auch belehrenden Ton sagen, dass das alles nur eine Geschichte sei, eine kleine Lektion. Er würde mir sagen, dass er Gottes gehorsamer Diener sei und ich ein ganz besonderer Mensch. Und dann, wenn man längst aufgehört hätte, nach meiner Leiche zu suchen, wenn die Tränen auf den Gesichtern meiner Eltern getrocknet wären und sie stattdessen mit dunklen Augenringen herumliefen, würde der Wal mich wieder ausspucken und mir zum Abschied mit der Schwanzflosse zuwinken.

Leider blieb Gott nicht genug Zeit, mir einen Wal vorbeizuschicken. Aber mir blieb genug Zeit, eine Menge Wasser zu schlucken und ein hastiges Gebet zu sprechen, als ich den Boden unter den Füßen verlor und unterging. Der Himmel verschwamm vor meinen Augen, die Wellen brachen über mein Leben herein, und ich atmete einen Schwall kleiner Luftblasen aus. Ich sank auf den Grund. Alles war ruhig und friedlich. Die nasse Höhle des Kaspischen Meers umfing mich. Aber dann erhörte noch jemand mein Gebet: Ein Fischer, der mich in den Wellen hatte planschen und untergehen sehen, packte mich an der Bluse und zog mich zurück an die Oberfläche.

Als seine Lungen wieder Bekanntschaft mit Sauerstoff machten, rief er keuchend nach meinem Vater. Ich hustete und schnappte nach Luft. Er warf mich über seine Schulter und trug mich zum Strand, während mein Vater, dem das Wasser bis zu den Oberschenkeln reichte, seine Angel wegwarf und sich durch die Wellen kämpfte, um zu uns zu gelangen. Ich schlang meine dünnen Arme um den Hals des Fischers, roch das Salz des Meeres und schmeckte die ölige Nässe seines Haars. Ich blickte zum Horizont, wo sich zwei verschiedene Blautöne küssten, und dann hoch zum Himmel. In dem Wissen, dass Gott mich erhört hatte, schloss ich lächelnd die Augen.

Nachdem meine Mutter mir ein Hemd meines Vaters angezogen und meine Kleider zum Trocknen in der Sonne ausgebreitet hatte, setzte sie sich mit mir ins Auto und umarmte mich lang. Alle vier Türen standen offen, wir saßen auf dem Rücksitz, mein Kopf auf dem Herzen meiner Mutter, ihre Wange auf meinem nassen Haar. Zitternd flehte ich sie an, unser Picknick nicht zu beenden. Ich musste versprechen, nicht mehr in die Nähe des Wassers zu gehen. Mein Vater verdonnerte mich dazu, die Fische zu bewachen, die er gefangen hatte, und ich saß weinend neben dem Eimer und versuchte, sie wiederzubeleben. Ich nahm jeden einzelnen in die Hand, fasziniert von den regenbogenfarbenen Schuppen und der Art, wie sie, wenn ich sie in den Sonnenuntergang hielt, bläulich, gelb und purpurrot schimmerten.

Ich gab den Fischen eine Mund-zu-Mund-Beatmung und blies, in dem Glauben, ihnen zu helfen, Kohlendioxid in ihre geschürzten Lippen. Ich war stolz auf meine gute Tat und fand es lustig, dass sie sich mit aufgerissenen Augen aufblähten wie ein Luftballon. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, und sobald mein Vater sich abwandte, trug ich den Eimer zum Meer, wobei ich wegen des Gewichts der fünf Fische ziemlich Schlagseite hatte, während meine Mutter mir hinterherbrüllte. Dann schleuderte ich einen Fisch nach dem anderen in die sich überschlagenden Wellen, nicht ohne mich vorher mit einem Kuss von ihnen zu verabschieden. Dem letzten flüsterte ich ein aufrichtiges Dankeschön zu. Sie schlugen auf das Wasser auf und erwachten zuckend zum Leben. Zufrieden versetzte ich dem Eimer einen Tritt und humpelte mit blutendem Zeh zurück zu meinem Vater, der mir eine Tracht Prügel verpasste, weil ich unser Abendessen und drei Stunden Arbeit weggeworfen hatte.

Dann sammelte mein Vater Treibholz und entzündete ein Lagerfeuer. Zum Abendessen gab es zwei Tüten Chips mit Mast-o-Mussir, Knoblauchjoghurt. Eine Familie, die ihr Auto ganz in der Nähe geparkt hatte, gesellte sich zu uns, und wir luden auch noch ein paar ortsansässige Fischer, einschließlich des gottgesandten, ein, mit uns am Feuer zu sitzen und ihr Essen mit uns zu teilen. Ich weigerte mich, irgendetwas anzurühren. Später verteilte meine Mutter kleine Papierbecher und goss allen goldbraunen Chai ein. In meinen Tee gab sie einen Schluck kaltes Wasser, und ich pustete auf die dampfende Flüssigkeit, bis sie abgekühlt war. Fröhliches Gelächter stieg zum Himmel, und bald schienen alle die Tatsache, dass ich fast im Kaspischen Meer ertrunken wäre, vergessen zu haben. Die Erwachsenen rissen Witze, tauschten Familiengeschichten aus und machten sich über süße Feigen und Wassermelonen her. Als die Fischer begannen, Legenden von Meerjungfrauen und Wassermännern zu erzählen, die Kinder in ihr Unterwasserreich entführten, bedeutete mein Vater ihnen zu schweigen, weil »die Kleine sich solche Geschichten immer viel zu sehr zu Herzen nimmt«.

Das Feuer brannte herunter und die anderen Feriengäste sammelten ihre Siebensachen ein, um zurück zu dem Haus zuvorkommender Einheimischer zu fahren, bei denen sie ein Zimmer angemietet hatten. Dort würden sie auf Teppichen und Schaumstoffmatten schlafen, und wenn sie ihren Darm entleeren wollten, würden sie sich umständlich über ein Loch im Boden hocken, das ihren Schlüsselbund und ihre Münzen verschluckte. Anschließend würden sie mit einem Wasserschlauch auf ihr Poloch zielen, in der Hoffnung, sich nicht komplett nasszuspritzen, während sie sich nach dem Komfort ihres eigenen Hauses mit seinen gottlosen französischen Bidets sehnten.

Die Fischer gingen mit meinen Eltern zum Wasser, um ihnen »Meeresgetier zu zeigen, das wie Glühwürmchen leuchtet«. Ich blieb im Sand sitzen, lauschte dem Hundegeheul in der Ferne und beobachtete den silbernen Halbmond. Da wusste ich, dass Gott durch sein Schlüsselloch zu uns hinunterschaute. Noch Jahre später konnte ich nicht schlafen, wenn ich vergeblich am Himmel nach dem Mond suchte, denn das bedeutete, dass Gott beschäftigt war. Entweder rettete er gerade woanders Leben oder er hatte sich erschöpft ein Kissen über den Kopf gezogen und war eingeschlafen, weil er unser hasserfülltes Geschrei nicht mehr hören konnte.

Die Nacht zog ihren samtenen Schleier über die Welt. Kein Stern stand am Himmel. Der Wind trug die Geheimnisse der Dunkelheit davon. Der Gesang der Grillen verstummte, und Stille hüllte uns ein. Wir gingen zurück zum Auto, das neben ein paar Bäumen stand. Der Eimer, den mein Vater aus dem Meer gerettet hatte, quietschte an seinem sonnenverbrannten Arm. Sein uraltes Geräusch lenkte meine Schritte. Ich hielt mir die Hand wenige Zentimeter vors Gesicht und konnte nichts sehen. Aus Angst vor der alles verschlingenden Dunkelheit drehte ich mich um und blickte zum Mond, der das Meer beschien. Und da sah ich alles. Glasklar und zum ersten Mal sah ich alles.

Ich wollte geliebt werden. Ich wollte einfach nur geliebt werden. Ich wollte in den Armen der Nacht versinken, wollte, dass mich jemand hielt, wollte ebenso vertrauensvoll mit einem geliebten Menschen verschmelzen wie der Himmel mit dem Meer. Wir sind so jung wie unsere Unschuld und so alt wie unsere Sorgen. Ich bin in einem Gewirr aus Zahlen verloren, aus Jahren, die mich zu ersticken drohen, aus bloßgelegten schwärenden Wunden. Ich sitze hier fest, in der Dunkelheit gefangen, mit einer zersplitterten Seele, die einfach nicht heilen will. Die Maden meiner Vergangenheit lassen nicht von mir ab. Hungrig fressen sie immer weiter.

Obwohl ich seitdem viele Male am Kaspischen Meer gewesen bin, hat keine der Reisen die Erinnerungen an diesen ersten Ausflug verblassen lassen. Nie wieder habe ich auf dem Rücksitz unseres Autos den Oberkörper aus dem heruntergekurbelten Fenster gehalten und lauthals mitgesungen, während Hayedeh mit ihrer legendär melancholischen Stimme davon erzählte, was für ein Wunder die Liebe sei. Sobald das Lied Aroosak, »Puppe«, zu Ende war, bat ich meine Mutter, die Kassette zurückzuspulen. Ich hängte mich aus dem Fenster und brüllte die Zeilen in den Wind, mein Kopftuch gebläht wie die Bäuche der Fische, die ich gerettet hatte. Wir fuhren zwischen waldbedeckten Berghängen hindurch, deren tiefes Grün sich in meinen tränenden Augen spiegelte. Der Fahrtwind nahm mir die Luft, ließ meine Ohren flattern, kühlte meine Zunge, und ich weinte, tief berührt von der Musik. Ich fühlte mich hilflos ob des ewigen Winters in Hayedehs Herzen und der Bitterkeit, die sie empfand. Ich verstand den Kummer ihrer Puppe, der man das Herz gebrochen hatte und die wie ich tausend Tränen in den Augen hatte. Ich klammerte mich an die heruntergekurbelte Scheibe meines Fensters und beobachtete das Gesicht meiner Mutter im Seitenspiegel. Der Wind trocknete meine Tränen, und ich prägte mir ein, wie sie aussah, wenn sie glücklich war. Dann zog ich den Kopf wieder ins Innere, betrachtete das Gesicht meines Vaters und stellte fest, dass auch ihm ein Lächeln um die Lippen spielte, während er gedankenverloren eine Zigarette rauchte und mit einer Hand das Auto steuerte. Sobald das Lied zu Ende war, beugte ich mich vor, um die Kassette zurückzuspulen. Mein Vater fragte: »Warum willst du das Lied eigentlich immer wieder hören, wenn es dich so traurig macht?«

Ich gab erst ihm und dann meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und sagte: »Es macht mich nicht traurig. Es ist das schönste Lied der Welt.«

Wir hielten am Straßenrand, um uns die Beine zu vertreten, oder in nebelverhangenen Wäldern für ein Picknick. Mein Vater klemmte unsere Plastikflaschen mit Parsi-Cola oder einem Joghurt-Minz-Getränk zwischen die Steine eines rauschenden Bergbachs, krempelte sich die Hosenbeine bis zu den Knien hoch, setzte sich auf einen Felsen und hängte die Füße ins Wasser. Die Socken schob er säuberlich aufgerollt in seine Schuhe, die er auf dem Schoß hielt. Er rief nach mir, wenn er eine Wasserschlange oder einen Vogel mit roten Schwanzfedern entdeckte, und wenn ich mal musste, schirmte er mich mit seiner Jacke ab. Ich hockte mich dahinter, bohrte mit meinem Strahl ein Loch in die Erde und spielte währenddessen mit Zweigen und Blütenblättern. Wenn es Zeit fürs Mittagessen war, sah ich zu, wie meine Mutter Gemüse in einer gelben Plastikschüssel wusch. Ich beobachtete die braunen Halbmonde ihrer Fingernägel, während sie das Shish-Kebab auf die Spieße schob und Tomaten, Zwiebeln und die leckeren Zitronen von dem Baum in unserem Garten dazwischen verteilte.

Drei Tage lang waren wir glücklich, alle drei waren wir glücklich.

Im düstern Wald werden unsre Leiber hängen

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