Читать книгу Zwischen Fernweh und Heimweh - Ava Nitsche - Страница 13

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Der erste Schnee

Am 8. November blicke ich aus dem Fenster und sehe etwas, das ich kaum identifizieren kann, da ich es in Deutschland seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Ein dünne Schneeschicht zieht sich über das gesamte Grundstück.

„Ach, das bleibt nicht liegen, das schmilzt im Laufe des Tages wieder“, versucht Daniel mich zu beruhigen. Um kurz nach drei Uhr nachmittags schaue ich erneut aus dem Fenster. Es schneit und schneit, und es sind keine Anzeichen dafür in Sicht, dass es aufhören wird. Als hätte ich es geahnt, habe ich mir am Tag zuvor eine neue Winterjacke gekauft! Die muss natürlich gleich hinsichtlich ihrer Wintertauglichkeit getestet werden. Dick eingepackt in meine neue Jacke, wasserfeste Schuhe, Schal, Mütze und Handschuhe schnappe ich mir Cu und verlasse das Haus. Gemeinsam stapfen wir durch den Schnee und finden es beide wunderbar. Cu hält immer wieder an, um seinen Kopf in den Schnee einzubuddeln. Es sieht geradezu so aus, als würde er ein Bad nehmen.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang gibt es nichts Schöneres, als sich mit einer heißen Tasse Tee oder Kakao vor den Kamin zu setzen und ein gutes Buch zu lesen. Ich bin jetzt auch Mitglied in der Bücherei von New Brunswick, so dass ich mich ausreichend mit Lesestoff versorgen kann. Ein Buch in englisch zu lesen ist für mich immer noch eine Herausforderung, und ich muss mich sehr konzentrieren, aber ich habe den unbedingten Ehrgeiz und versuche, mich von der Vorstellung zu lösen, jedes einzelne Wort verstehen und nachschlagen zu müssen. Da ich ein visueller Mensch bin, liebe ich außerdem die Cover der englischsprachigen Bücher, die so viel bunter und phantasievoller gestaltet sind als die deutschen. Am Abend koche ich eine Kürbiscremesuppe und höre dabei das Lied „Winter in Kanada“ von Mireille Mathieu, während ich fasziniert auf die Schneelandschaft schaue.

Zwischen Fernweh und Heimweh

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