Читать книгу Mein innerer Käfig - Azin Heidari Nejad - Страница 14

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Sie spricht. Sie redet und möchte mich davon überzeugen, dass sie woanders erfolgreicher sein wird als hier, dass es in Amerika mehr Platz für ihre Wünsche gibt. Sie hat ihren Entschluss gefasst und möchte auch mich davon überzeugen, dass es die beste Lösung sei. Sie redet unentwegt. Ihr Blick fällt auf die Zeitung und die Überschrift des Artikels, den ich gerade gelesen habe. Sie schaut mich an und sagt: »Komm doch mit.«

Ihre Ohrhänger bewegen sich, aber in den Gesichtern ist kein Lächeln mehr zu sehen. Der Duft von Kaffee zieht mir in die Nase und überdeckt den des Jasmins. Sie stellt die Tasse auf dem Untersetzer ab. Ich merke, dass sie ihre Beklommenheit hinunterschluckt. Ihre Lippen zittern. Als ob der Krater eines Vulkans bebt. Sie hält ihre Gefühle zurück. Ich versuche, mir das Zusammenspiel der Farben vorzustellen, die rote Farbe der Beklommenheit, die wie Lava dort unten auf einen sich öffnenden Spalt wartet, damit sie emporschießen kann. Aber sie trinkt Kaffee und sein dunkles Braun legt sich wie Erde auf die Lava. Jetzt verhindert er den Ausbruch. Mit einer Papierserviette tupft sie sich den Mund ab. Ich sehe die rote Spur ihres Lippenstifts darauf. Ihre Worte höre ich nicht mehr, ich schaue nur auf den roten Abdruck.

Mein innerer Käfig

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