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Kapitel 3 Dry Your Eyes
ОглавлениеEmily
Nachdem ich erfahren hatte, dass Amber, Micahs Ehefrau, die frühere Assistentin von Left Turn war, ergaben die Dinge langsam einen Sinn. Obwohl Micah der Manager der Band war, so erklärte er mir, würde er die Band nicht auf der Tour begleiten. Denn Amber stand kurz vor der Geburt. Tatsächlich hatte sie in ein paar Wochen schon ihren Termin.
Noah hatte Micah versichert, dass das in Ordnung war, aber ich konnte sehen, dass Micah den Gedanken, die Band aus der Ferne zu managen, nicht mochte. Amber ebenfalls nicht. Sie waren ein Team und ich spürte, wie traurig sie darüber waren, dass sie ihren Job nicht ausüben konnten. Andererseits war es eine aufregende Zeit für sie und ich wollte ihnen gern versichern, dass ich bereit und in der Lage war, den Job zu machen.
Micah und Noah ließen uns allein und Amber konnte mir in Ruhe alles erklären.
„Also.“ Amber stöhnte und legte ihre geschwollenen Füße auf einen Polsterhocker. „Es ist ziemlich überschaubar.“ Sie griff nach ihrem Fußgelenk und sah aus, als fühlte sie sich unwohl.
„Alles in Ordnung?“, fragte ich.
„Ja, alles gut. Das gehört dazu, wenn man ein Baby in sich wachsen lässt.“ Sie sah gar nicht gut aus. „Meine Füße bringen mich noch um.“
Ich zögerte nicht. „Möchtest du, dass ich sie dir massiere?“
Ihr Kopf schoss hoch. „Bitte?“ Sie runzelte die Stirn. „Nein, mach dir keine Gedanken.“ Als ihr klar wurde, dass ich es ernst meinte, schenkte sie mir ein Lächeln. „Aber danke für das nette Angebot.“
Ich schob meinen Sessel dennoch näher. „Ehrlich, das ist gar kein Problem. Ich muss meiner Nanna ständig die Füße massieren.“ Vorsichtig nahm ich ihren Fuß hoch. „Sie hat Durchblutungsstörungen.“
Amber versuchte abzuwehren. „Wirklich, mir geht es pri…“ Ich drückte die Daumen auf ihre Fußsohle und ihr Kopf fiel nach hinten auf die Lehne. Sie stöhnte und atmete aus. „Oh mein Gott. Das fühlt sich unheimlich gut an.“ Sie hob den Kopf wieder und ich konnte die Seligkeit auf ihrem Gesicht lesen. „Du bist ein Engel.“
Ich lächelte schüchtern. „Mach ich doch sehr gern.“
Amber holte tief Luft und fing noch einmal von vorn an. „Okay, wie gesagt, das ist alles ziemlich übersichtlich. Dein Job ist es, alles zu machen, was die Jungs nicht machen wollen.“
Ich runzelte die Stirn und sie lachte. „Ich weiß. Das klingt nicht sonderlich reizvoll, oder? Dazu musst du aber wissen, dass sie auf Tour nicht wirklich Pausen haben. Sie müssen die Shows proben. Und nach den Auftritten gibt es normalerweise Partys oder …“ Sie verzog das Gesicht. „Mädchen, die ihnen die Zeit vertreiben. Dann gehen sie schlafen und am nächsten Tag beginnt alles von vorn. An Tagen, an denen sie keine Show haben, haben sie Promotion-Termine und eins kannst du mir glauben, das ist ermüdend.“
Okay. Verständlich. Das klang anstrengend. „Was muss ich alles wissen?“
„Oh Liebes, ich kann dich unmöglich auf alles vorbereiten, aber ich kann dir ein paar Dinge erläutern, die die Umstellung leichter machen.“ Sie atmete schwer ein und rieb sich den Bauch. Dann gab sie mir einen Block und einen Stift. Ich verstand, ließ von ihrem Fuß ab und sowie ich bereit war, mitzuschreiben, legte sie los. „Jeden Morgen musst du um sieben Uhr früh in ihre Hotelsuite gehen. Manchmal wird in den Suiten das absolute Chaos herrschen, manchmal nicht. Sie lassen ihre schmutzigen Klamotten vor den Schlafzimmertüren liegen und du musst dich darum kümmern, dass sie gewaschen und wieder in ihre Zimmer gebracht werden.“ Ich nickte, während ich schrieb. Okay. Das klang nicht so schwer. „Sie haben keine Namensschilder in ihren Sachen. Es kann also sein, dass es ein bisschen dauert, bis du weißt, wer welchen Stil hat, aber das kommt mit der Zeit.“
Das war alles? „Das klingt okay.“
„Emily.“ Amber lachte leise. „Das war der leichte Teil.“
Oh.
„Du musst jeden Morgen so leise wie möglich in die Suite gehen, vier Gläser Saft einschenken und bereitstellen. Am Abend davor musst du ihnen das Frühstück bestellen, das um sieben Uhr dreißig serviert werden muss, und keine Sekunde später. Sie trinken zwar keinen Kaffee, aber Energy-Drinks sind ein Muss, sogar zum Frühstück. Dann folgt ein spätes Mittagessen. Auf den Tourneen essen sie kaum zu Abend. Du musst dich darum kümmern, dass ihre Lieblingssnacks in den Garderoben vorrätig sind, falls sie Hunger bekommen. Nach den Shows wirst du bis zum nächsten Morgen wahrscheinlich nicht mehr gebraucht, denn sie werden mit Groupies beschäftigt sein, aber …“ Sie leckte sich über die Lippen. „Am nächsten Morgen wird deine Hilfe benötigt.“
„Was heißt das?“, fragte ich verwirrt.
„Manchmal musst du die ganze Sippschaft rausschmeißen.“
Ich kam nicht mehr mit. „Sippschaft?“
„Groupies. Frauen“, sagte sie und wartete auf meine Reaktion. Als ich ihr keine anbot, sprach sie weiter. „Die Jungs bringen Mädchen auf ihre Suite. Sie verbringen die Nacht mit ihnen und dann, weil sie riesengroße Feiglinge sind, wird von dir erwartet, dass du die Mädels heraus komplimentierst.“
Ich hatte nicht den Eindruck, dass mir das gefallen würde. „Oh.“
„Ja. Oh“, sagte Amber mitleidig. „Glaub mir, ich weiß wie das ist. Der weniger schöne Teil des Jobs. Wie dem auch sei, nach den Shows hast du Feierabend. Offiziell hast du frei, es sei denn sie rufen dich an, aber meiner Erfahrung nach, machen sie das nicht. Am nächsten Morgen fängt für dich alles wieder von vorn an.“ Ihr Grinsen war breit, aber ihr Tonfall nicht so. „Jippie.“
Lieber Himmel. „Wie lange dauert die Tour?“
Amber warf den Kopf zurück und lachte laut auf. „Oh Liebes.“ Sie tätschelte mir die Schulter. „Du schaffst das schon. Wenn du etwas Hilfe brauchst oder unsicher bist, was in einer bestimmten Situation zu tun ist, ruf mich an oder schreib mir eine Nachricht. Ich gebe dir alle meine Nummern.“
Ja, ich begann Amber zu mögen.
„Danke dir.“ Ich war dankbar für ihre Unterstützung. „Ich weiß nicht viel über die Band.“ Ich fühlte mich wie eine Schnüfflerin. „Vielleicht kannst du mir ein wenig über sie erzählen?“
„Klar. Fangen wir mit Noah an. Leadsänger und Gitarrist“, sagte sie und ich schnappte mir wieder ihren Fuß, um sie weiterzumassieren. „Noah Gamble ist so etwas wie der Vater der Band. Ohne ihn wäre Left Turn nichts und die Jungs wissen das auch. Er hat sich den Hintern aufgerissen, um sie an den Punkt zu bringen, wo sie jetzt sind. Er ist ein ernster Typ, jeder von ihnen spielt eine wichtige Rolle, aber er ist so etwas wie der Boss. Dann haben wir Lee Vegas, Bass und Backgroundsänger. Er und Noah sind zusammen aufgewachsen, gingen aufs gleiche College und haben ihren Abschluss in Musik. Er hat diese coole Guter-Junge-vonnebenan-Sache am Laufen. Meistens bleibt er für sich, hasst Ungerechtigkeit gegenüber Frauen und mischt sich manchmal in Dinge ein, die ihn nichts angehen. Aber er arbeitet daran“, wisperte sie verschwörerisch.
„Dann kommt unser großer Teddy Bär, Helmer Novak. Schlagzeug. Du hast ihn ja gesehen. Er ist riesig. Aber der Liebste von allen. Mit ihm kann man sehr gut reden. Wenn du kannst, versuche ihn näher kennenzulernen. Er ist ein offenes Buch, sehr liebenswert und gütig. Und ziemlich oft …“, sie lächelte, „wirst du mehr als eine Frau aus seinem Zimmer heraus komplimentieren müssen. Er schwört Stein und Bein, dass er nicht darauf steht, also habe ich keine Ahnung, was die alle die ganze Nacht lang treiben. Ich weiß nur, dass die Frauen alle mit einem Ausdruck im Gesicht nach Hause gehen, der besagt, dass der Himmel auf Helmer Novaks Zunge liegt.“ Sie zwinkerte. „Wenn du verstehst, was ich meine.“
Ich las Liebesromane. Also verstand ich, was sie meinte.
„Last but not Least ist unser ewig grantiger Connor Clash.“ Ihre Lippen wurden schmal. „Erwarte nicht zu viel von ihm. Er hat Probleme. Hatte noch nie eine Beziehung und liebt Groupies. Er gibt nicht vor mehr zu sein, als er ist. Er ist nicht nur sarkastisch, sondern auch unheimlich zynisch. Im besten Fall geht er dir aus dem Weg und lässt dich deinen Job machen. Allerdings möchte ich dich warnen.“ Sie blickte zur geschlossenen Tür und öffnete gerade den Mund, um weiterzusprechen, als sich besagte Tür öffnete.
Wovor hatte sie mich warnen wollen? Ich blickte fast finster zur Tür. Ich wollte diese Warnung hören. Amber setzte sich auf und lächelte ihren Ehemann gezwungen an. Als Micah auf meine Hände auf ihrem Fuß blickte, zeigte sie auf mich.
„Sie hat es selbst angeboten.“
Micah blinzelte mich an. „Sie müssen das nicht tun.“
Micahs Reaktion ließ erahnen, dass Amber sich wohl gern in Schwierigkeiten brachte. Aber auch, wie sehr er seine Frau liebte.
„Ich weiß“, sagte ich und lächelte Amber an. „Sie hat recht, ich habe es ihr angeboten.“ Ich massierte den Fuß weiter. „Ich mag es nicht, wenn jemand unnötige Schmerzen hat.“
Micah lehnte sich an die Tür und sah uns an. „Ihr zwei scheint euch gut zu verstehen.“
„Sie ist wie die Schwester, die ich nie hatte“, sagte Amber und warf mir ein Küsschen zu.
Ich kicherte leise.
Micahs Augenbrauen hoben sich. „Amber. Du hast drei Schwestern.“
„Ja“, sagte Amber trocken. „Und sie sind alle fies und gemein.“
Micah sah seine Frau zärtlich an und wendete sich dann an mich. „Wir haben alles, was wir brauchen, Sie können aber gern so lange bleiben, wie Sie möchten, Emily.“
„Danke.“ Ich sah auf meine Armbanduhr und erschrak. „Ich muss aber meine Nanna besuchen. Sie ist im Krankenhaus.“
„Soll ich Sie hinfahren?“
„Fahr sie hin“, sagten Micah und Amber gleichzeitig.
Ich winkte ab und stand auf. „Nein, nein. Das ist schon in Ordnung. Ich kann laufen.“
Micah sah nicht froh darüber aus. „Sicher?“
Amber sah verdrießlich drein. „Wirklich? Ich hasse Laufen.“
„Wirklich“, versicherte ich beiden. „Alles gut.“ Sie waren so süß, dass ich lachen musste. „Aber vielen Dank für das Angebot.“
Amber gab mir alle ihre Telefonnummern und ich musste ihr versprechen anzurufen, ganz egal wegen was, denn ihr sei die ganze Zeit über so verflucht langweilig. Sie überraschte mich damit, dass sie mich zum Abschied umarmte, und als Micah mich zurück ins Erdgeschoss begleitete, betrachtete er mich seltsam. Ich sah ihn fragend an und er schüttelte den Kopf.
„Sie sind nicht so, wie ich dachte.“
Ich hielt einen Moment inne, bevor ich ihm antwortete. „Das sind die wenigsten Menschen.“
„Touché“, erwiderte er.
Als wir wieder zurück in das Zimmer gingen und ich die muskelbepackte Truppe an einem Tisch sitzen sah, wo sie irgendwelche Papiere lasen, fühlte sich mein Magen an, als hätte er einen Karatehieb erhalten. An dieser Art von Reaktion musste ich wirklich arbeiten.
„Ähm“, begann ich leise und die ganze Band sah zu mir. Ich versuchte sie alle anzusehen, aber mein Kinn senkte sich, während ich sprach. „Es war schön, euch kennenzulernen.“
Noah stand auf. „Soll ich dich fahren?“
„Nein, danke.“ Ich zeigte mit dem Daumen über die Schulter. „Micah hat das schon angeboten.“ Ich holte meinen Rucksack. „Ich schätze, wir sehen uns dann in zwei Wochen.“
„Erscheinen Sie sonst weinen Sie“, sagte Lee zog mit dem Zeigefinger eine imaginäre Tränenlinie über seine Wange.
Hell grinste. „Mach dir keinen Stress. Das wird lustig, ehrlich.“
„Okay“, lachte ich leise und schob mir die Brille hoch.
Noah kam zu mir. „Ich begleite dich zur Tür.“
„Danke.“ Ich verließ das Zimmer und rannte dann schnell wieder zurück und winkte eifrig. „Bis dann.“
„Bis dann, Emmy“, rief Hell.
Beim Hinausgehen hörte ich ihn. „Erzähl mir nicht, dass mit der was nicht stimmt.“
Connor. Nein. Er schwang nicht mit auf der Emily-Welle.
Draußen angekommen, sah Noah mein ernstes Gesicht. „Nimm es nicht persönlich. Connor ist ein Arschloch. Der typische mürrische Künstlertyp eben. Er kann niemanden richtig gut leiden.“
„Aber klar“, sagte ich, denn so lieb Noah auch war, glaubte ich das nicht wirklich.
„Wie kommst du nach Hause?“
„Mit dem Bus.“
Noah verschränkte die Arme vor der breiten Brust. „Ich kann dich fahren.“
„Das geht schon. Es ist nicht weit“, log ich, wandte aber den Blick ab, um mich nicht zu verraten.
Noah öffnete das schwere Tor. „Dann bis zum vierzehnten April, in aller Früh.“
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“, erwiderte ich aus irgendeinem dummen Grund, doch sowie ich das gesagt hatte, schloss ich die Augen, klatschte mir die Hand vor die Stirn und seufzte.
Noahs Lachen war so tief, es fühlte sich an, als tanzte es um mich herum.
Wie peinlich.
„Okay, ich geh dann besser mal“, sagte ich, lief rückwärts mit knallrotem Kopf und justierte meinen Rucksack. Noah steckte den Kopf aus dem Tor hinaus und sah zu, wie ich ging.
Ich lief etwas schneller.
„Sie sind alle wirklich nett. Dass ich mich in ihrer Nähe nicht sonderlich wohlfühle, liegt nur an mir, fürchte ich“, erklärte ich Jim, als ich mich auf dem Stuhl zurücklehnte und es mir bequem machte.
„Okay“, sagte er mit einem Stirnrunzeln. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, dass du mit ein paar Taugenichtsen in der Weltgeschichte herumgondelst.“
Oje. Manchmal merkte man Jim sein Alter an. „Das sind keine Taugenichtse. Es sind Rockstars.“
Er schnaubte. „Dasselbe in Grün.“
Ich betrachtete wieder Nanna, wie sie schlief. Ich dachte an all das, was sie für mich getan hatte. „Ich werde das machen, Jim.“
„Das ist mir bewusst, Em. Dennoch mache ich mir Sorgen um dich.“
„Das musst du nicht. Sorge dich um sie. Sie braucht es mehr als ich.“
Eine behagliche Ruhe umgab uns, als wir uns ansahen.
„Hast du mit St. Judes gesprochen?“, fragte er.
„Ja, heute Nachmittag. Sie können Sie nächste Woche aufnehmen.“ Und das war das.
Jim betrachtete mich und meinen deprimierten Gesichtsausdruck. Er holte tief Luft. „Weißt du was? Ich habe meine Meinung geändert. Das wird dir guttun. Es wird Zeit, dass du anfängst, dein Leben zu leben, Em“, sagte er sanft. Er lächelte und die Falten um seine Augen kräuselten sich. „Ich schätze, ich habe nur nicht erwartet, dass du ins kalte Wasser springen würdest.“ Er sah mich gewitzt an. „Zu den Haien. Mit einem Eimer voller Köder.“
Ich lachte leise und seufzte erschöpft. „Ich werde anrufen, wann immer wir eine Pause machen.“
„Nein. Tu das nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen. Faye und mir wird es gut gehen.“ Sein sanfter Blick landete auf Nanna. „Ich werde sie ständig besuchen. Zum Teufel, und wenn sie Bert in mir sehen will, dann bin ich eben Bert.“
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. „Du liebst sie sehr, nicht wahr?“
Jim antwortete nicht sofort, aber als er es tat, war es fast nur ein Flüstern. „Das tue ich.“ In die Stille, die darauf folgte, sagte er dann unvermittelt: „Aber nicht, dass du mich jetzt Opi nennst, oder so was. Ich fühle mich sowieso schon älter, als ein verkrusteter weißer Hundehaufen. Das kann ich wirklich nicht gebrauchen.“
Ich legte mir die Hand vor den Mund und lachte so leise ich konnte, um Nanna nicht aufzuwecken. Selbst Jims Schultern bebten vor unterdrücktem Lachen. Ich hatte ihn wirklich lieb. Er war ein großartiger Mensch. Aber er war kein Gefühlsmensch, also konnte ich ihm das nicht sagen.
„Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde, Jimbo. Du hast eine Menge Zeit investiert, dieses stille konfuse kleine Mädchen zu retten.“
Jim verengte den Blick. „Das Mädel ist weder klein, still noch konfus. Sie traf in schweren Zeiten eine schwere Entscheidung. Sie ist stark und meiner Erfahrung nach so stur, wie man nur sein kann.“ Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. „Das Mädchen ist ein Knaller. Eines Tages wird die ganze Welt das erkennen und sich wundern, warum man sie bis dahin nie bemerkt hat.“
Das zu hören war überwältigend. Verstohlen zog ich ein Taschentuch aus meiner Tasche und betupfte mir die Augen.
„Du weinst doch nicht etwa, oder?“
Ich schüttelte den Kopf, allerdings war meine Antwort schwach und unsicher. „Nein, Sir.“
„Gut“, sagte er schroff. „Wir haben hier nämlich keinen Platz für Weicheier.“
Mein tränenverschleierter Blick traf auf seinen. Opi Jim zwinkerte mir zu und für einen Augenblick wünschte ich mir, dass ich nicht gehen müsste.