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Kapitel 4 Born To Run

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Emily

Ich schwitzte. Schon eine ganze Weile. Schon im Taxi. Die ganze Fahrt über schon. Jetzt, da der Tour-Bus in Sicht kam, konnte man sich denken, was ich tat. Nämlich weiter schwitzen.

„Genau hier bitte“, sagte ich dem Taxifahrer, als wir noch ein Stück entfernt waren. Ich bezahlte und stieg aus, wobei ich mir die unauffällige Reisetasche über die Schulter warf. Der Fahrer stieg ebenfalls aus und holte mein restliches Gepäck aus dem Kofferraum. Ich dankte ihm. In meinem Mund war es trockener, als in der Sahara. Je öfter mein Blick auf den riesengroßen schwarzen Bus fiel, desto nervöser wurde ich. Das hier war das Verrückteste, das ich jemals getan hatte. Ich vermutete, dass das nichts hieß, wenn man bedachte, dass meine Version von verrückt bedeutete, einen Vanille-Latte zu bestellen, anstatt einen regulären.

Tat ich das hier wirklich?

Meine Gedanken flogen zu Nanna. Sie war ein guter Mensch, jemand, der mir sein ganzes Leben gewidmet hatte. Der mich aufgezogen und das Beste aus dem Ganzen gemacht hatte, wenn man ihre finanzielle Situation bedachte. Die letzten Jahre hatte ich mit ansehen müssen, wie sie immer kranker wurde. Ich hatte ihr lediglich meine Gesellschaft geben können. Ich holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Nanna brauchte einen Ort wie St. Judes. Und wenn es in meiner Macht stand, ihr das zu ermöglichen, dann würde ich alles Erdenkliche tun, damit es ihr in ihren letzten Lebensjahren so gut wie möglich ging. Auch, wenn das auf Kosten meines Wohlergehens ging. Aber einfach so, ohne ein Wort der Erklärung, zu verschwinden, fand ich schlimm. Ich empfand es als feige. Die Pfleger in St. Judes waren sehr lieb und versicherten mir, dass sie sich wahrscheinlich sowieso nicht mehr daran erinnern würde, aber ich hatte dennoch deswegen einen Stein im Magen.

Das war es jetzt.

Meine Zunge fühlte sich pelzig am Gaumen an, als ich versuchte, das bange Gefühl in mir herunterzuschlucken. Meine Füße setzten sich in Bewegung und ich war auf dem Weg. Je näher ich kam, desto schlimmer wurde es.

Wovor hatte ich eigentlich Angst? Vor einer ganzen Menge, ehrlich gesagt. Tief in mir hatte sich eine Furcht eingenistet und es fiel mir schwer, ihren Ursprung herauszufinden. Wenn es nicht damit zusammenhing, dass ich meine Nanna verließ, was war dann der Grund dafür? Mein Verstand raste und ich lief langsamer. Mit jedem Schritt präsentierte sich eine neue Erklärung. Der unvermeidbare Schmerz einer Veränderung. Wieder zu arbeiten und für jemand anderen nützlich zu sein, als für meine Großmutter. Ein Leben ausschließlich für mich selbst zu führen.

Ehrlich gesagt dachte ich, es wäre ein wenig von allem und wenn ich hundertprozentig ehrlich war, schämte ich mich, dass ich genau das alles wollte.

Schließlich lief ich mit einem gezwungenen Lächeln auf den Bus zu. Niemand brauchte etwas von meinem Dilemma zu wissen. Jedes Mal, wenn sich mein nervöser Magen meldete, lächelte ich breiter. Ich würde mir meine Ängste nicht anmerken lassen.

Wäre es wohl sehr unangebracht, wenn ich hyperventilierte?

Ja. Zu spät.

Ein Mann in einem schwarzen Anzug stand plötzlich vor mir. Er hielt mich mit ausgestreckter Hand zurück.

„Ma’am, ich muss Sie bitten einen Schritt zurückzutreten“, sagte er streng.

Ich riss die Augen auf und tat, was er mir sagte.

Verdammt.

Er schob die Sonnenbrille etwas herunter. „Was ist Ihr Anliegen?“

Mein Mund öffnete sich, aber nichts kam heraus. Okay, das stimmte nicht ganz. Ich quietschte wie eine Rennmaus und war sprachlos. Ich war nicht besonders gut bei Konfrontationen. So wie in der Neunten, als Becky Amour mich bei den Spinden in die Ecke drängte und mich fragte, ob ich so dumm wäre, wie ich aussah und ich ihr auf die teuren Turnschuhe kotzte. Ich konnte bis heute nicht fassen, dass sie mir die Rechnung für die Reinigung geschickt hatte. Mein Bauch tat weh. Ich konnte bis heute ebenfalls nicht fassen, dass ich sie bezahlt hatte.

Die Augenbrauen des Mannes zogen sich zusammen. „Wie dem auch sei, Sie werden jetzt gehen.“ Er legte sanft die Hand auf meine Schulter und geleitete mich halb zurück über den Parkplatz.

„Yo. Craig.“

Laute Schritte folgten und dann blockierte ein großer Mann meinen Weg. Ich blinzelte hoch ins Sonnenlicht und schob mir die Brille zurecht.

Noah grinste auf mich herab. „Wo willst du denn hin, Kurze?“

Ich atmete heftig aus und meine Finger zitterten. Ich fiel fast vornüber vor Erleichterung. Noah war hier und rettete mich vor diesem Rohling namens Craig, der übrigens ein ungläubiges: „Du kennst sie?“, ausstieß.

Im Geiste streckte ich ihm die Zunge heraus.

„Craig, das ist Emily.“ Er nahm mir mein Gepäck ab und legte einen Arm um meine Schultern, als er mich zurück zum Bus führte. „Sie arbeitet für uns.“

Craig blickte finster und blinzelte mich an. „Warum hast du nichts gesagt?“

Mein Herz klopfte laut und ich wurde rot. „Sie haben mir Angst gemacht“, gab ich wispernd zu.

Noah sah ihn böse an.

„Na super, jetzt fühl ich mich wie ein Arsch“, murmelte Craig beleidigt. Dann reichte er mir die Hand. „Ich möchte mich entschuldigen.“

Ich zögerte etwas, bevor ich seine Hand schüttelte.

Er griff kurz und fest zu. „Nett, dich kennenzulernen.“

Okay, also war Craig vielleicht doch kein Rohling, nur vorsichtig. Das wusste ich zu schätzen.

„Gleichfalls“, sagte ich und meine Stimme versagte etwas. Dem Ganzen fügte ich viel Schweigen hinzu.

Craig ließ meine Hand los und seine Augenbrauen hoben sich. „Nun, das war ja mal eine aufregende Unterhaltung, Emily. Sollten wir irgendwann einmal wiederholen“, sagte er mit schiefen Lippen.

„Lass sie gehen“, sagte Noah und lachte leise. Am Bus angekommen stellte er meinen Koffer zu den anderen auf einen Gepäckwagen.

„Ist das alles, was du dabei hast?“ Er runzelte die Stirn.

Ich antwortete sofort, ohne darüber nachzudenken. „Das ist alles, was ich besitze.“

Noah sah mich ernst an und ich wurde noch roter. Ich senkte das Kinn und hielt meine Reisetasche fest an mich gedrückt.

Die Mitleidsparty findet ihr in Gang zwei, liebe Leute.

„Schau mal einer an, wer da aufgetaucht ist“, rief Hell und ich lächelte ihn breit an. Er kam näher und erwiderte mein Lächeln. „Wie geht’s, wie steht’s, Emmy?“

Emmy? Das war das zweite Mal, dass er mich so nannte. Wenn ich so darüber nachdachte, gefiel es mir. Wärme breitete sich in mir aus. „Gut. Und dir?“

„Mega. Du weißt doch wie das ist, ich zeig’s immer allen.“

Ja, das waren Worte, trotzdem hatte ich keine Ahnung, was er eben gesagt hatte und das brachte mich zum Lachen. „Ich weiß nicht, was du damit sagen willst.“

Hell sah mich an, als wäre ich das Niedlichste, was er jemals gesehen hatte, dann legte er seinen Arm auf meinem Kopf ab, als wäre ich ein Stützpfeiler. „Das liegt daran, dass du so winzig bist.“

Ich kicherte und hinter mir erklang ein wirklich lautes Rülpsen. Ich riss die Augen auf und sah zu Connor, der mich angrinste. „Oh sieh an. Die Hilfskraft.“

Wow. Na dann. Er hatte in der Zwischenzeit seine Meinung über mich nicht geändert.

Lee stieg aus dem Bus und funkelte ihn an. „Verzieh dich, Alter. Fang gar nicht erst an.“ Dann nickte er mir zu. „Hey, Kleine, wie geht’s?“

Ich mochte Lee. „Danke gut, und dir?“

Seine Lippen zuckten. „Ganz gut.“

Connor hatte sich an den Bus gelehnt. „Und was ist mit mir? Ist dir egal, wie es mir geht?“

Oh. „Wie …“

Mit einer scharfen Handbewegung schnitt er mir das Wort ab. Er schob sich vom Bus weg und sah mich grimmig an. „Auf dein Mitleid kann ich verzichten, Emily.“ Er verengte den Blick und stieg in den Bus ein.

Ich fragte mich, was ich getan hatte, dass ich so eine Reaktion auslöste.

Doch Noah lachte leise. „Mach dir keine Gedanken über ihn. Er hat einen eigenartigen Humor. Du wirst dich dran gewöhnen.“

Das war also ein Witz gewesen? Ha. Sehr lustig. Nicht.

„Bereit?“, fragte er nach einem kurzen Moment.

War ich das? Nein. Ganz und gar nicht. War es zu spät ihnen für ihre Zeit zu danken und abzuhauen? Absolut. Ich dachte mir einfach, jetzt oder nie. Glücklicherweise überschattete die Angst etwas zu verpassen meine Furcht vor dem Leben.

„Ich bin bereit.“ Oh Gott, ich war mir nicht sicher, ob das stimmte und mir wurde ein wenig übel.

Noah zeigte auf die Stufen. „Nach dir.“

Ich sah mir die unterste Stufe kurz an, bevor ich nach dem Handlauf griff und mich hochzog. Eine Welle der Aufregung überflutete mich. Ein kleiner Schritt für die meisten. Ein gigantischer Sprung für Emily. Noah wartete geduldig, während ich langsam die Stufen hochging. Als ich oben ankam, freute ich mich und applaudierte mir innerlich. Ich betrachtete das Innere des Busses und mir fiel die Reisetasche aus der Hand. Oh mein Gott.

„Cool“, sagte ich gedehnt.

Ich spürte eine große Präsenz hinter mir meine Reisetasche aufheben. „Wir finden es auch sehr nett.“

Mit offenem Mund nahm ich meine Umgebung auf. Zur Rechten befand sich eine Miniküche, komplett mit Spüle und Herd. Links war eine Sitzecke aus schwarzem Leder, in Hufeisenform, die groß genug war, dass sie bestimmt zwölf Menschen aufnehmen konnte. Vor dem Sofa stand ein kleiner Tisch. An der Wand hing ein großer Fernseher und dahinter befand sich eine Nische, in der man essen oder arbeiten konnte. Dahinter folgte ein bescheidenes Dreisitzersofa.

Noah legte sanft eine Hand an meinen Rücken und führte mich weiter durch diesen spektakulären Reisebus. Neben der Küche befand sich eine geschlossene Tür.

„Was befindet sich da drin?“, fragte ich.

„Badezimmer Nummer eins.“

Ich nickte und lief weiter. „Und hinter dieser?“

„Badezimmer Nummer zwei.“

Wir kamen in einen Bereich, der selbsterklärend war. Ich musste grinsen.

„Stockbetten?“

Es gab drei Reihen auf jeder Seite und jede Reihe hatte zwei Stockbetten. Bei einigen war der Vorhang schon zugezogen und zeigte damit an, dass das Bett bereits besetzt war.

Noah sah beleidigt aus. „Das sind keine Stockbetten. Das sind Kojen.“

„Das sind Stockbetten“, rief Hell und schob den Kopf aus einer der oberen Betten. Ein Lachen kitzelte in meinem Hals.

„Wie auch immer“, sagte Noah nörgelnd und überreichte mir meine Tasche. „Such dir eine Koje aus. Mit Bedacht, denn sie wird die ganze Tour über deine sein.“

Okay. Das klang eigentlich einfach. Als Noah ging, sah ich mir das Bett zu meiner Rechten an. Ich stellte meine Tasche hinein und hopste drauf, als Connor aus dem Nichts auftauchte. „Das ist meine Koje.“

Na logisch war sie das.

„Entschuldige.“ Ich schob mich wieder hinunter und nahm meine Tasche mit. Dann sah ich in die Koje direkt dahinter und Connor gab einen Laut von sich und schüttelte den Kopf. „Auch deine?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und schaffte es, dass seine Arme noch muskulöser aussahen als sie es ohnehin schon waren. Als er mich angrinste, hob sich das Tattoo auf seiner Wange und ich verschluckte mich fast.

„Na dann“, wisperte ich und ging zum Ende der Reihe, legte meine Tasche auf das letzte Bett. Ich hätte nicht überrascht sein sollen, als Connor meine Tasche packte. „Das ist meine.“

Bitte? Wie viele Betten braucht ein einziger Mann? Ich sagte mir, dass ich nicht wütend werden durfte. Er war ein Rockstar. Er hatte mehr Kram als ich und brauchte wahrscheinlich mehr Platz.

„Richtig“, murmelte ich und meine Lippen fühlten sich verkrampft an. Ich hörte ihn leise lachen aber als ich hochsah, war sein Gesichtsausdruck neutral. Ich versuchte mich an der rechten Seite, nahm Connor meine Tasche ab und legte sie in das mittlere Bett, genau unter Hell.

Ich erzitterte innerlich, als er den Mund öffnete. „Das ist meine.“

Herrgott noch mal.

Ich drehte mich um. „Willst du mich verschaukeln?“, fragte ich und atmete erbost aus.

„Ja“, sagte er ehrlich und als er sich die Zungenspitze zwischen die Zähne schob, vibrierte mein Innerstes. Ich ließ ein genervtes Seufzen hören, das sich sofort in ein verlegenes Lachen umformte.

„Du stehst wohl drauf, dass man dich herumkommandiert, was? Bist du eine Sub oder so was?“

Sub. Submissive, also Unterwürfige. Vielleicht war ich das, aber nicht absichtlich. Ich wusste nur nicht, wie ich für mich selbst einstehen konnte, wenn ich dazu gezwungen war. Über das Unterwürfige war ich mir nicht sicher, aber ich würde jederzeit sofort zugeben, dass ich Pazifistin war.

„Nein. Ich stehe nicht drauf, wenn man mich herumkommandiert.“ Mehr konnte ich nicht sagen, denn Connor war mir so nah und meine Lungen hatten ihre Funktion vergessen. Sein neugieriger Blick, die verengten Augen und das verschlagene kleine Grinsen passten zu der Stille um uns herum. Es war gelinde gesagt unangenehm.

„Okay, dann auf Wiedersehen“, krächzte ich und schickte mich an, in dem Stockbett zu verschwinden, wurde aber am T-Shirt festgehalten und kämpfte gegen ein Aufstöhnen. Wenn er mir erzählen wollte, dass ich dieses Bett nicht haben konnte, dann bei Gott, würde ich schreien, heulen oder kotzen. Oder alles zusammen.

Connor schüttelte langsam den Kopf und nickte auf das Bett obendrüber. „Nimm das nicht. Er hat Verdauungsprobleme.“ Ich sah ihn verwirrt an. „Er hat Blähungen.“ Mein Gesichtsausdruck musste Verblüffung zeigen. „Er furzt.“

„Oh.“

Connor nahm meine Reisetasche und legte sie auf das Bett, das ich mir als Erstes ausgesucht hatte. „Hier solltest du davor sicher sein, weit weg von Hells notorischen Flatulenzen.“

„Das hab ich gehört, Arschloch“, rief Hell. „Du weißt genau, dass ich Bauchprobleme hab“, fügte er in gekränktem Tonfall hinzu.

„Pfefferminztee“, sagte ich sehr zu meiner eigenen Verlegenheit.

Hell schob den Kopf aus seiner Koje und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Wie hast du mich genannt?“

„Nein, ich äh …“ Ein überraschtes Lachen entglitt mir. „Pfefferminztee ist gut bei Magenproblemen. Ich habe welchen dabei, falls du möchtest.“

Er verzog die Lippen. „Bin nicht gerade ein Teetrinker.“

Na schön. „Ich stelle die Schachtel in die Küche, falls du deine Meinung änderst.“

Hell zog den Kopf wieder zurück. „Danke, Emmy“, sagte er.

Mein Lächeln war schmal, aber aufrichtig. „Sehr gern.“

Und schon konnte ich jemandem helfen. Das war schön. Es fühlte sich gut an. Und Connor stand immer noch dort und sah mich neugierig an. Das ließ mich innehalten. Mein Blick irrte unstet umher. „Brauchst du etwas von mir?“, fragte ich mit nervöser Stimme.

Seine Brauen senkten sich und er machte einen gedankenvollen Laut in seinem Hals. „Weiß ich noch nicht.“

Das war eine Erleichterung. Ich kletterte in mein Bett.

„Du weißt ja, wo du mich findest.“

Ich hörte wie er davonging und war dankbar für die kurze Atempause. Ein paar Minuten später startete der Motor des Busses mit leisem Gerumpel. Eine Weile war alles ruhig, bis Craig durch unsichtbare Lautsprecher sprach:

„Guten Morgen meine sehr verehrten Damen und Herren, wir befinden uns gleich auf der ersten Etappe unserer Reise. Lassen Sie uns starten, indem ich Sie frage …“ Ich hatte nicht erwartet, was ich dann hörte. „Are you ready to rock?“, rief Craig. Die Jungs jubelten aber Craig war nicht zufrieden. „Also kommt schon, das war echt lahm. Ich fragte, seid ihr Motherfuckers ready to rock?“ Die Jungs grölten und schrien und bei ihrem Vokabular fielen mir fast die Augen heraus. Craig lachte ins Mikro: „Das war schon besser. Oh, und um zehn Uhr ist Nachtruhe.“ Das allgemeine Gegrummel brachte Craig nur noch mehr zum Lachen. „Schon gut, schon gut. Das hier ist ein gottverdammter Partybus und wir hören nie auf. Es gibt hier nur eine Regel.“ Er hielt kurz inne. „Und die lautet puff, puff pass.“

Ich hatte keine Ahnung, was das heißen sollte, aber es schien witzig zu sein, denn die Jungs lachten.

„Ein paar Sachen noch“, sprach Craig weiter. „Dean ist hinten und macht ein Nickerchen, holt sich seinen Schönheitsschlaf ab, für seine nächste Schicht. Ich hoffe keiner wird seekrank, denn wir werden jetzt nonstop achtundvierzig Stunden lang auf Achse sein.“ Man hörte die Bremsen zischen und der Bus setzte sich in Bewegung. „Und los geht’s.“

Ich sah aus dem Fenster, als wir gerade vom Parkplatz rollten. „Nächster Halt, Texas.“

Es war seltsam, was ich fühlte. Schwer und doch schwerelos. Gefesselt und doch frei. Mein Herz sagte mir, dass das hier eine riesengroße Chance war. Mein Verstand sagte mir, dass ich ein kleines Mädchen war, das sich an etwas Großem versuchte. Und dass ich selbst schuld sein würde, wenn etwas schiefging. Mit mir selbst auf Kriegsfuß stehend, holte ich tief Luft. „Los geht’s“, wisperte ich beim Ausatmen. Hier war ich nun, die nächsten achtundvierzig Stunden in einem Bus mit fünf Rockstars. Ich runzelte die Stirn. Ich meine, echt jetzt.

Wie schlimm konnte das schon werden?

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