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Samstag, 17. April 18 Uhr 05

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Sie hielt ihren rechten Arm am Sicherheitsgurt und drehte ihren Kopf nur ganz vorsichtig nach links, weil Erich ihre Bewegung gar nicht bemerken sollte. Sie versuchte, in seinem Gesicht, das ganz auf die Fahrbahn konzentriert zu sein schien, zu lesen. Das Gesicht eines wahren Unschuldslamms. In der Dienststelle war sie bekannt dafür, dass ihr niemand etwas vormachen konnte. Da wäre es doch gelacht, wenn das ihrem Ehemann gelingen würde. Der ohnehin immer wie ein offenes Buch für sie war.

Dabei glaubte er wahrscheinlich, es besonders schlau angelegt zu haben. Mit geradezu obszöner Lässigkeit hatte er dieser Femme fatale die Schürze umgebunden. Nur ein paar Zentimeter über ihrem aufreizenden Hintern. Dabei hatte er diesen verräterischen Blick in ihren Ausschnitt riskiert. Die Dame hatte das ganz sicher bemerkt. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen hatte sie es auch goutiert. Danach jedoch gab es nur mehr ganz gelegentlichen und wie zufällig wirkenden Blickkontakt zwischen den beiden. Aber dafür einen umso intensiveren, wie es ihr schien. Besonders einmal. Da kam ein Augenaufschlag von ihr, als hätte sie es auf ihn abgesehen.

Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er seinen Blick von der Straße ab und ihr zuwandte.

»Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass wir diesen Kurs belegt haben. Du wirst sehen, der morgige Tag wird noch besser werden. Heute warst du nicht ganz bei der Sache. Hat diese Frau Machherndl dich noch beschäftigt?«

Diese scheinbar besorgte Frage war doch geradezu der Gipfel an Heuchelei. Sie hatte ja selbst für einen Augenblick geglaubt, dass die alte Giftspritze schuld an ihrer schlechten Stimmung war. Aber diese Erklärung erschien ihr viel zu billig. Erst recht aus seinem Mund. Kurz überlegte sie, ob sie widersprechen sollte. Hielt es dann aber für klüger, zu schweigen.

»Gegen trübe Gedanken weiß ich ein tolles Rezept«, fuhr er fort. »Du kannst dich schon auf zuhause freuen.«

Durfte das wahr sein?! Der Mensch konnte doch nicht ernsthaft glauben, dass sie dafür herhalten würde, seinen gestiegenen Hormonspiegel wieder auf Normalmaß zu reduzieren. Sie wusste zwar aus langjähriger Erfahrung, dass ein gutes Essen bei ihm eine anregende Wirkung hatte. Oft hatte sie das durchaus genossen. Aber sie war sicher, dass sie seinen Vorschlag diesmal dem Blick über die Schulter einer anderen zu verdanken hatte. In der Sekunde beschloss sie, ihren Ehemann zumindest für einige Zeit zappeln zu lassen und ihm fürs Erste den Blick auf ihren eigenen Busen zu verwehren.

Dürnsteiner Puppentanz

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