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5 Ähnlichkeit, Gegensätze und der Sand im Getriebe

Die Volksweisheiten von Gleich und Gleich und den sich anziehenden Gegensätzen finden sich in der Wissenschaft wieder, freilich etwas ausgearbeiteter. Gewissermaßen übersetzt handelt es sich um symmetrische bzw. komplementäre Beziehungen.8 Damit ist die jeweils vorherrschende Art miteinander umzugehen gemeint.

Paul Watzlawick zufolge zielen symmetrische Beziehungen auf die Verminderung von Unterschieden, auf Positionsgleichheit der Beteiligten, wobei es kein fest abgegrenztes Terrain gibt. Dagegen ergänzen sich in einer komplementären Beziehung die Rollen und somit Verhaltensweisen wechselseitig. Man kann auch von Konkurrenzmodell bzw. von Ergänzungsmodell sprechen.

Wie es aussieht, sind das keine schlechten Arrangements, zur Wahl je nach Persönlichkeitstyp. Auf Dauer jedoch sind sie nicht ganz ohne Fallstricke. In Bezug auf mögliche Konflikte lässt sich sagen: Fußt die Ergänzungsvariante geradezu auf den Unterschieden, sind diese beim symmetrischen Modell hingegen Störfaktoren, sozusagen der Sand im Getriebe.

Andererseits führt zunehmende Gleichheit in einer Komplementärbeziehung zu Komplikationen. Wobei für beide Konstellationen gilt: ein bisschen Sand belebt. Er kann aber auch, wenn es zu viel wird, früher oder später zum Totalschaden führen, ökonomisch ausgedrückt: Er kann die jeweilige Geschäftsgrundlage existenziell ins Wanken bringen.

8 Paul Watzlawick, Janet H. Beavin, Don D. Jackson (1985): Menschliche Kommunikation. Bern: Hans Huber, S. 68 ff.

Warm gewechselt - kalt erwischt

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