Читать книгу Kommissar Terani ermittelt - Bettina Bäumert - Страница 27

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Die Abteilung der Schutzpolizei befand sich vormals in einem alten Gebäude im Osten der Stadt. Noch aus der Gründerzeit von Sun-White-Village wurde das Bauwerk jetzt unter Denkmalschutz gestellt und zu einem Museum umfunktioniert. Weswegen die gesamte Belegschaft in ein neues Seitengebäude des Dezernat Nord untergebracht wurde. Der Ostflügel, wie dieser Teil der Sektion erst nur spaßeshalber genannt wurde, erhielt bei der Einweihungsfeier vor gut einem Jahr dann ganz offiziell diese Bezeichnung.

In diesem Teil des Amtes hatten sich Leonard und Kai mit den Schutzpolizisten Albrecht Scholl und Norbert Krämm verabredet.

Nachdem sich die Männer respektvoll begrüßt hatten, strich Krämm nachdenklich über seinen Schnurrbart.

„Na ja, wie soll ich sagen? Meine Frau ist Krankenschwester. Da bekommt man doch einiges mit.“ Er lächelte entschuldigend. „Und das, ob man nun will oder nicht. Der Mann hatte eindeutig eine allergische Reaktion. Als wir dazu kamen, hatte er schon eine pfeifende Atmung und seine Haut war rot und geschwollen. Der arme Mann hatte panische Angst.“

Der 36-jährige Schutzpolizist mit kurz geschorenem braunen Haar hielt kurz inne. Scholl, sein jüngerer, blonder Kollege mit wuscheligem, nicht zu bändigendem Haar, nickte bestätigend.

„Ehrlich, ich denke der Mann wusste ganz genau, dass er das nicht überleben würde.“

Bevor Kai etwas fragen konnte, fuhr Krämm fort.

„Mir kam das von Anfang an seltsam vor. Ich will ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen, aber … Na ja, meiner Meinung nach, und auch nach dem, das ich von meiner Frau weiß, hätte der Mann ein Notfallset dabei haben müssen. Sie wissen schon. Zumindest hätte er, als offensichtlicher Allergiker, Adrenalin, ein Antihistaminikum und Cortison dabei haben müssen. Ich meine, seinen Freunden war schließlich bekannt, dass Herr Erdling auf Erdnüsse verzichtete. Für mich passt das alles nicht wirklich zusammen. Ich meine, als Freund passt man dann doch aufeinander auf, oder nicht? Na gut, jeder Mensch ist anders. Und wirklich, ich will den Teufel nicht gleich an die Wand malen.“

Kai sah den Schutzpolizisten fragend an. Was wollte Krämm eigentlich sagen?

„Haben denn diese Freunde mitbekommen, dass Herr Erdling Erdnüsse oder etwas in der Art gegessen hatte?“, wollte in diesem Moment Leonard wissen.

Krämm schüttelte mit dem Kopf.

„Das ist es ja, was ich nicht verstehe. Mitbekommen hat das angeblich niemand. Auf unsere Fragen hin sagten diese Freunde nur, dass Herr Erdling Erdnüsse gemieden hätte. Ehrlich, ich wüsste, wäre einer meiner Freunde auf etwas allergisch, das obendrein auch noch tödlich für ihn sein könnte. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?“

Sein jüngerer Kollege nickte zustimmend.

„Ganz genau. Der Meinung bin ich auch. Noch dazu seine Freunde erzählten, Herr Erdling habe selbst am Glühweinstand nachgefragt, ob auch wirklich kein Nussaroma im Getränk sei. Offensichtlicher geht’s ja wohl nicht, oder? Und obendrein hat er mit seiner Fragerei auch noch die Verkäuferin wahnsinnig gemacht. Das haben außer seinen Kumpels auch noch etliche Passanten bestätigt. All diesen Aussagen zufolge, wollte Erdling bis aufs Kleinste wissen, was im Glühwein enthalten ist.“

Krämm schüttelte mit dem Kopf.

„Ihr könnt euch sicher vorstellen, was an dem Stand los war. Du stehst da in der Schlange und willst einen Glühwein, und dann will der vor dir haarklein wissen, was alles im Getränk enthalten ist.“

Kai sah Krämm durchdringend an.

„Okay, wollen Sie beide damit sagen, dass Adam Erdling umgebracht wurde?“

Krämm zuckte mit den Schultern.

„Wie gesagt, mir kommt die Sache komisch vor. … Ich habe mal die Adresse des Typen und die Adressen seiner Freunde notiert“, setzte er hinzu, wobei er Leonard den Notizzettel überreichte.

Kai holte tief Luft.

„Gibt es Angehörige?“, erkundigte er sich in der Hoffnung, Peggy habe sich geirrt.

„Der Aussage seiner Kumpel nach gibt es keine lebende Verwandte. Der Mann hat vollkommen alleine gelebt“, erklärte Scholl sichtlich bedrückt. „Armer Kerl“, setzte er mitleidig hinzu.

Kommissar Terani ermittelt

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