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„Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.“

Bertolt Brecht, Die Dreigroschenoper

Er saß im Keller und betrachtete seine Preziosen. Sorgsam hatte er die Tür hinter sich verschlossen und nur die blasse Campinglampe eingeschaltet. Es würde ohnehin kein Lichtschein durch den Türspalt dringen. Dafür war das Versteck zu sorgfältig gebaut worden. Seine Hand zitterte, als er zum Schnapsglas griff und sich einschenkte. Jetzt war es also geschehen. Er hatte es kommen sehen, schon lange. Aber er hätte einen anderen Zeitpunkt wählen sollen. Andererseits hatte dieses fulminante Ende etwas zutiefst befriedigendes.

Sie war selber schuld. Sein Vater hätte es genauso gemacht, da war er sicher. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Dass er es erst so spät begreifen sollte, kam ihm immer noch rätselhaft vor. Die väterliche Seite seiner Familie hatte eben nie viele Worte gemacht. Sie taten, was getan werden musste. Im Gegensatz zu den Frauen. Wie sehr sie sich doch unterschieden. Wie konnte das möglich sein? Es war wie eine unglückliche Verkettung zweier Spezies. Über Generationen hinweg. Aber er würde sich nicht unterkriegen lassen. Dafür hatte er gesorgt.

Mord beim Gloriasingen

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