Читать книгу Jagd auf Cosima - Bärbel Junker - Страница 14
AGENT SCHMIDT
Оглавление„Verdammt noch mal! Wo bleibt denn diese Scheiß-Reporterin nur“, knurrte Schmidt gereizt.
Der Agent wartete bereits seit geraumer Zeit. Er beabsichtigte die Journalistin einzuschüchtern, um sie an einer weiteren Berichterstattung zu hindern. Außerdem hatte er den Auftrag, Henrik van Cliff zur Mitarbeit in einem eilends gebildeten Stab anerkannter Wissenschaftler zu überreden, die an der Erforschung der Wasserkiller arbeiteten.
Er war bevollmächtigt, dem Biologen eine hohe Summe für dessen Mitarbeit anzubieten. Doch hielt er es für sehr ungeschickt, ausgerechnet ihn damit zu beauftragen, wo doch gerade er es gewesen war, der den Mann quasi entführt hatte. Aber die da oben wussten ja immer alles besser!
Ungeduldig wechselte er immer wieder vom Sessel zum Fenster, sobald sich ein Auto näherte. Aber die Journalistin bekam er nicht zu Gesicht. Wo, zum Teufel, steckte dieses vermaledeite Weib? Das Piepen seines Handys lenkte ihn ab. Sein Mitarbeiter Eddy war am Apparat und was der ihm berichtete, brachte Schmidt noch mehr in Rage.
„Bist du sicher, dass sie sich noch in der Redaktion aufhält?“, fragte er sauer.
„Sie sieht sich das Video des Erpressers an, das weiß ich genau“, erwiderte Eddy.
„Und das sagst du mir so ruhig ins Gesicht? Dieser Videofilm war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, du Dummkopf“, schimpfte Schmidt. „Ihr müsst das Band unbedingt an euch bringen, Eddy. Sag das Jack. Hast du mich verstanden?“
„Klar, Chef. Das geht schon in Ordnung. Wir besorgen den Film. Machen Sie sich mal keine Sorgen.“
„Natürlich mache ich mir Sorgen, sogar große Sorgen, aber ihr solltet euch noch größere machen, falls ihr mir ohne den Film unter die Augen kommt, kapiert?“
Eddy schwieg erschrocken. Er arbeitete seit drei Jahren für Schmidt und kannte dessen Grausamkeit, hatte sie mehr als einmal miterlebt.
„Also seht zu, dass ihr das Band beschafft“, sagte Schmidt kalt und legte auf. Die Zeitungstante würde hier also vorerst nicht auftauchen. Auch gut! Dann nahm er sich eben den Biologen zuerst vor. Als er van Cliff kurz darauf aus dem Gasthaus kommen sah, eilte er ihm hinterher.
Van Cliff hatte ihn noch nicht bemerkt. Er wollte gerade in seinen Wagen steigen, als Schmidt mit eisernem Griff von hinten seinen Arm umklammerte.
Der Wissenschaftler federte überraschend wendig herum und versetzte dem Agenten einen gezielten Schlag in die Magengrube, der es in sich hatte. Doch der BKA-Mann ließ nicht los. Schmidt hielt eisern fest, blockte van Cliffs nächsten Schlag ab und versetzte ihm einen Handkantenschlag, der ihn in die Knie zwang.
„Hören Sie mit dem Unsinn auf. Ich will nur mit Ihnen reden“, sagte Schmidt und ließ van Cliffs Arm los.
„Was wollen Sie?“, knurrte der Biologe und rieb sich seinen schmerzenden Arm.
„Meine Vorgesetzten bitten Sie um Ihre Mitarbeit in einem Team hoch qualifizierter Wissenschaftler“, sagte der Agent. „Es ist ein äußerst lukratives Angebot, meine ich.“
„So, meinen Sie. Und woran arbeiten diese hoch qualifizierten Wissenschaftler?“, fragte van Cliff spöttisch.
„Das erfahren Sie an Ort und Stelle, sobald sie zugesagt haben.“
Der Biologe musterte sein Gegenüber geringschätzig. „Sagen Sie Ihren Rädelsführern, dass ich für sie niemals und für kein Geld der Welt arbeiten würde“, sagte er eisig. „Lieber würde ich verhungern!“
„Auch dann nicht, wenn Menschen in Gefahr wären?“
„Auch dann nicht“, entgegnete der Wissenschaftler eiskalt. Er stieg in seinen Wagen und zog die Tür hinter sich zu. Mit einem satten Brummen sprang der Motor an und van Cliff fuhr davon.
„Verdammter Mist! Der Boss wird toben“, zischte Schmidt. Wütend ging er zum Gasthof zurück.