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Wie gehen Angehörige mit extremen Situationen um?

In meinen Ausführungen möchte ich die Nöte der Angehörigen nicht vergessen, denn diese perversen Strukturen sind auch für sie – insbesondere für die Eltern der Opfer, die sich nicht vom Psychopathen vereinnahmen oder abschrecken lassen – eine nicht zu beschreibende Qual. Immer wieder wenden sich verzweifelt Mütter an mich und fragen, wie sie ihre Töchter aus den Fängen gewalttätiger Männer retten können. Sie berichten, dass sie alles Mögliche getan haben, um ihre Kinder zur Einsicht zu bringen bzw. sie zu unterstützen. Sie haben ihnen Geld geschenkt, die Enkelkinder aufgenommen, ihnen angeboten, nach Hause zurückzukommen oder eine eigene Wohnung anzumieten usw. Die finanziellen Annehmlichkeiten und Arbeitserleichterungen haben die Töchter in vielen Fällen angenommen. Offensichtlich kamen diese Zuwendungen den Psychopathen sehr entgegen und die abhängigen Frauen glaubten, diese Männer damit zu besänftigen und ihre Beziehung zu entlasten. Das bedeutete aber nicht, dass die Eltern ihre Wohnung betreten oder Persönliches mit ihnen besprechen durften. Doch ganz gleich, wie alle dabei ausbluteten, es gab niemals eine Entlastung; es wurde immer schlimmer. Die Spirale drehte sich unablässig weiter.

Die Bitten, einen Therapeuten, Ärzte und Beratungsstellen aufzusuchen oder die Polizei einzuschalten, verursachen bei diesen Frauen regelrechte Panik. Sie sind hilflos in Gewaltstrukturen gefangen, genauso wie in dem Glauben, dass der Partner das alles nur macht, weil er sie liebt. Solange die Überzeugung besteht, dass auch Gewalt ein Ausdruck von Liebe sei, solange kann man dem ganzen grauenhaften Prozess auch als Eltern nur ohnmächtig gegenüberstehen. Man kann keine Hilfe zwingen, solange das Opfer die Beziehung verteidigt. Es muss also leider noch mehr geschehen, bis es aus letzter Kraft nach dem letzten Strohhalm greift. So weit geht die Macht dieser niederträchtigen Menschen.

Bleiben Sie als Angehöriger dennoch in der Nähe und signalisieren Sie Hilfsbereitschaft. Jedoch nicht dergestalt, wie es dem Tyrannen zugutekommt, indem auch Sie auf seine Spielchen eingehen und in seine Ausbeutungs- und Gewaltstrukturen miteinbezogen werden. Halten Sie sich mit sinnvollen Angeboten bereit und stehen Sie als Anlaufstelle zur Verfügung. Mehr können Sie oftmals nicht leisten.

Was Eltern oder Familien jedoch unbedingt beherzigen sollten, ist, dass sie bewusst und achtsam miteinander umgehen. Denn sehr schnell kommt es aufgrund dieser emotionalen Überlastungen zu gegenseitigen Schuldzuweisungen, und auch ein bis dahin gesundes Familiengefüge wird stark angegriffen oder zerbricht sogar. Ich möchte immer wieder betonen, dass niemand Schuld an so einer Situation hat. Die Verantwortung trägt allein der Psychopath, der all das Böse in die Familie hineingetragen hat. Und sich am Ende gegenseitig mit Vorwürfen zu zerfleischen, hilft niemandem. Es beweist lediglich, dass das Gift des Psychopathen auch bei Ihnen seine Wirkung zeigt. Sollten Sie sich in solch einer Situation befinden, dann bedenken Sie das und lassen Sie die Funken dieser geistigen Brandstifter nicht auf Sie überspringen und zu einem Flächenbrand ausarten.

Sehen wir uns im Weiteren die charakterliche Struktur dieser Individuen genauer an.

Mein (Ex-)Partner ist ein Psychopath

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