Читать книгу Mein (Ex-)Partner ist ein Psychopath - Bärbel Mechler - Страница 19
ОглавлениеDas psychopathische Instrumentarium
Gehen Sie davon aus, dass Ihr Partner zu allem bereit ist und bei Bedarf seine Waffen gezielt einsetzen wird.
Demütigungen
Psychopathische Menschen sind wohl das Paradebeispiel für Menschen, die ein sprichwörtlich reines Gewissen haben – weil sie es nie benutzen. Sie verfügen auch gar nicht über die nötige Portion Feingefühl und Empathie, um sich über die Bedeutung ihrer Demütigungen, die sie so leichtfertig anderen Menschen angedeihen lassen, bewusst zu sein. Andere zu verspotten, auszulachen, zu beleidigen oder herabzusetzen erscheint ihnen durchaus gerechtfertigt und notwendig.
Eine Klientin, die – aus Angst, ihr Kind durch eine Scheidung zu verlieren – jahrelang die schlimmsten Herabsetzungen und Beschimpfungen über sich ergehen ließ, schrieb in ihr Tagebuch:
„Ich bin von Scham zerfressen, weil ich mich so peinigen lasse. Ich fühle mich so schmutzig und wertlos und weiß nicht mehr, was schlimmer ist: Das Schämen, das Ertragen oder die Angst? Und wie soll mein Kind eine Mutter achten, die verachtet wird und sich verachten lässt?“
Konfrontierte sie ihren Partner mit seinem schändlichen Verhalten, verbarrikadierte er sich hinter Schutzbehauptungen:
„Ich kann nichts dafür, dass du so peinlich bist, das hast du dir selbst zuzuschreiben“ usw.
Sie kennen diese Sprüche sicherlich zur Genüge. Die bestürzende Bilanz ist, dass obendrein die Opfer die Verantwortung für die schmerzhaften Demütigungen übernehmen sollen.
Reflexion:
Was waren Ihre schlimmsten Demütigungen? Wie tief hat der Schmerz dabei Ihre Gefühle und Ihren Körper beeinträchtigt? In welcher Form hatte ihm sein Angriff Genugtuung verschafft? Haben Sie eventuell Ihre Bemühungen gesteigert, um zu beweisen, dass Sie es wert sind, geachtet zu werden? Sind Sie bereit zu lernen, für sich einzustehen?
Psychische Gewalt
Eine wirkliche Erfahrung sagt oft mehr als tausend Worte. Deshalb ist die haarsträubende Geschichte, die ich Ihnen nun wiedergeben möchte, ein signifikantes Beispiel für psychische Gewalt. Nicht jeder psychopathische Partner traut sich auf diese Weise, seine Allmachtsfantasien auszuleben und sich dermaßen kaltblütig und offensichtlich über Sitte und Anstand hinwegzusetzen. Aber davon träumen werden wohl die meisten von ihnen.
Helena ist seit sieben Jahren mit ihrem Mann verheiratet und glaubte bis vor Kurzem, alle psychopathischen Abgründe durchlaufen zu haben. Als ich sie kennenlernte, war sie zutiefst verzweifelt und sagte mir, dass sie, nach alledem, was sie mitgemacht habe, nicht nur innerlich zerbrochen sei, sondern auch jegliches Einschätzungsvermögen verloren habe.
Und dies mache sie vollkommen ohnmächtig und wehrlos. Helena ist von adeliger Abstammung und wohlhabend, was auch erklären lässt, warum ihr zehn Jahre jüngerer Mann sie unbedingt zur Frau nehmen wollte. Denn dass es ihm nicht um Liebe ging, stellte er bereits in der Hochzeitsnacht mit einer unverschämten und verletzenden Bemerkung unmissverständlich klar:
„Ein paar Kilo weniger würden es mir auch leichter machen.“
Obwohl Helena nicht nur eine gebildete, sondern auch sehr kluge Frau ist, bemühte sie sich mit aller Kraft, das Offensichtliche zu leugnen. So entfaltete ihr Ehemann in seinem nunmehr standesbewussten und finanziell sehr attraktiven Lebensstil seine ganzen psychopathischen Kampftechniken und erzwang schrittweise ihre totale Unterwerfung. Dies gipfelte darin, dass er seine Liebschaften mit nach Hause ins eheliche Schlafzimmer brachte und seine Frau in Gegenwart seiner neuen Eroberungen herablassend aufforderte, im Gästezimmer zu übernachten.
Zerrüttet von Scham, Wut und dem Verlust ihres Selbstvertrauens wusste sie am Ende nicht mehr einzuschätzen, ob sie wirklich spießig und rigide und so abstoßend war, wie er ihr unablässig einzureden versuchte, oder ob sie vielmehr das Opfer eines schwer gestörten Menschen war. Dies war die erste Frage, die sie mir stellte.
Glücklicherweise konnte ich sie davon überzeugen, dass sie einem Menschen mit schwerer dissozialer Persönlichkeitsstörung in die Fänge geraten war und auf schnellstem Wege versuchen musste, von ihm loszukommen. Nach einem Jahr schonungsloser Arbeit an sich selbst fand sie den Mut, ihn vor die Tür zu setzen.
Selbstzweifel hervorrufen
Dass Helena überhaupt an sich zweifelte, ist keineswegs verwunderlich. Es ist immer nur eine Frage der Zeit, wann sich den Leidtragenden die Frage aufdrängt, ob sie nun wirklich in ihrer Wahrnehmung gestört sind oder doch ihr Partner, der ihnen dies so glaubhaft und überzeugend vermitteln möchte. Ständige Verunsicherungen und findige Manipulationen, die die Opfer quälen, sind ein heimtückisches und grausames Instrument der Machtsicherung.
Dieses wird so subtil eingesetzt, dass sich die Betroffenen irgendwann des gezielten emotionalen Missbrauchs möglicherweise nicht mehr erwehren können und keinen Ausweg aus der Falle finden. Sie spüren zwar intuitiv, dass etwas nicht stimmt, werden jedoch von Angriff zu Angriff irritierter und verunsicherter. Niemand kann es dauerhaft unbeschadet überstehen, wenn die eigene Wahrnehmung unentwegt in Frage gestellt und angegriffen bzw. lächerlich gemacht wird. Außenstehende haben fast keine Chance, dieses Prinzip auch nur ansatzweise zu erkennen, da die Quälereien oftmals unter dem Mantel der Besorgnis und des vermeintlichen Wohlwollens nach außen hin legitimiert werden.
Werden Sie also hellhörig, wenn Sie mit folgendem oder ähnlichem Verhalten von Ihrem Partner anhaltend konfrontiert werden:
→ Er verunsichert Sie in Bezug auf die eigenen Gefühle.
→ Er unterstellt Ihnen falsche Aussagen.
→ Er unterstellt Ihnen Handlungen, die Sie nicht getan haben, oder falsche Motive.
→ Er ändert seine Meinung, wie es ihm zupasskommt.
→ Er streitet Gesagtes ab, wenn es in sein Konzept passt usw.
Und dann entsinnen Sie sich, dass nicht Sie krank sind, sondern der Partner es ist. Im Gegenteil, Sie als Betroffener sind durch diese Leidensgeschichten sehr sensibilisiert, nur haben Sie das Vertrauen in Ihre Gefühle verloren und finden nur schwer wieder einen Zugang zu Ihrem gesunden Selbstvertrauen. Aber deshalb wird noch lange nicht die Lüge zur Wahrheit.
Reflexion:
Welche Unzulänglichkeiten/Versagen haben Sie sich letztendlich zugeschrieben?
Hinters Licht führen
Mit unaufrichtigem Verhalten müssen Sie leider zu jeder Zeit rechnen, denn die psychopathische Charakterstruktur steht im Gegensatz zu Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortung. Und gerade diese Eigenschaften sind bei diesem Menschenschlag nicht vertreten, was sich in heuchlerischem und intrigantem Verhalten offenbart. So beschreibt Karina ihre Erfahrung:
„Ich bin seit fünf Jahren mit Ralf verheiratet und führte ein Leben in einem Auf und Ab von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Ralf ist charismatisch und charmant, leidenschaftlich, verführerisch, aber ebenso selbstverliebt, unzuverlässig, rechthaberisch, spielsüchtig und noch vieles mehr. Ich konnte nicht wirklich ohne ihn, aber auch nicht mit ihm. Ich denke, Sie wissen, wovon ich spreche.
Eine große Herausforderung kam vor drei Jahren. Da stand plötzlich der Gerichtsvollzieher vor der Tür. Ralf hatte heimlich durch seine Spielsucht große Schulden gemacht. Ich staune heute noch darüber, wie geschickt er dies vor mir verbergen konnte. Andererseits hatte er von Anfang an darauf bestanden, seine Post persönlich zu öffnen und Anrufe auf seinem Handy nur selbst entgegenzunehmen. So hatte er sich wohl schon im Vorfeld für ungünstige Momente abgesichert. Mir schien das nicht besonders auffällig, da er ohnehin sehr eigenwillig war und sich grundsätzlich nicht in die Karten blicken ließ.
Wir hatten durchweg Geldprobleme. Doch meine Eltern unterstützten mich regelmäßig, sodass ich die Einkäufe und alles, was unsere damals zweijährige Tochter benötigte, immer noch abdecken konnte. Doch dann kam eben das böse Erwachen.
Mit traurigem Herzen gab ich unser Kind in eine Kinderkrippe und ging wieder mit einer Halbtags-Stelle in meine alte Firma zurück. Nach drei Jahren sollten die Schulden durch mein Gehalt getilgt sein. Doch kurz vor der Ablaufzeit stand plötzlich wieder der Gerichtsvollzieher vor der Tür und teilte mir mit, dass ein weiterer Vollstreckungstitel gegen meinen Mann vorliege.
Das war also sein Dank gewesen. Während ich für seine Spielschulden geschuftet habe und unser Kind aus dem Hause geben musste, hat er hinter meinem Rücken unverdrossen weitergemacht wie bisher, obwohl er mir tausend Mal geschworen hatte, dass er sich gebessert und dem Spiel abgeschworen hätte. Und dabei hatte er immer so einen gönnerhaften und selbstherrlichen Gesichtsausdruck.
Das war zu viel für mich. Ich habe mich, was ich schon lange hätte tun sollen, beraten lassen und mich mit seinem Charakter offensiv auseinandergesetzt. Dann bin ich mit der Kleinen zu meinen Eltern gezogen und habe die Scheidung eingereicht. Ich bin nicht mehr bereit, mich ein Leben lang ausnutzen und belügen zu lassen.“
Fazit:
Rechnen Sie damit, dass Sie nur wenig über das Leben Ihres Partners wissen.
Vorteilsbeschaffung
Sehen Sie den Tatsachen ins Auge und misstrauen Sie grundsätzlich allen Versprechungen eines Psychopathen, denn er wird sie nie einhalten. Sollte das doch einmal der Fall sein, dann nur um seines eigenen Vorteils willen, aber ganz sicher nicht aus Liebe oder moralischer Verpflichtung. Wann immer Sie dazu tendieren, ihm erneut zu vertrauen oder abermals auf Versprochenes zu hoffen, möchte ich Ihnen sehr ans Herz legen, sich zu erinnern, dass Ihre ganze Misere dadurch entstanden ist, dass Sie schon einmal seinen vielversprechenden und haltlosen Worten vertraut haben. Bestimmt auch dann noch, als diese sich als unwahr herausgestellt und sich gegen Sie gerichtet haben. Sie haben es getan, weil Sie bereit waren zu lieben, zu vergeben und immer wieder einen Neuanfang zu wagen. Dies alles zeigt nur, dass Sie selbst eine großartige Persönlichkeit mit einem weiten Herzen sind. Nur ist es leider so, Sie wissen es, dass psychopathische Charaktere gerade wegen der liebenden Herzen ihrer Partner mit ihren verlockenden Versprechungen andocken können. Aber was sind schon schöne Worte? Sie kosten nichts, sind aber sehr nützlich. Was also zählen muss, sind Taten. Blicken Sie zurück auf Ihre Erfahrungen – sie sind immer höher einzuschätzen als jede Theorie. Sie sind ein ernst zu nehmender Ausdruck der Wirklichkeit und sollen Sie daran erinnern, dass Ihr Psychopath sich selbstgefällig in einer moralfreien Zone sonnt, während Sie die Konsequenzen seiner Verführungskünste und seines Handelns durchleiden müssen.
Ich möchte Ihnen zu diesem Thema von einem typischen Beispiel mit ernüchternden Folgen berichten. Dieses Mal von einer Frau mit psychopathischen Mustern, die ich Anne nennen werde. Wie Sie gleich erfahren werden, war sie Meisterin darin, sich ohne Mühe die größten Vorteile zu verschaffen. Sie hatte für ihre Verhältnisse perfekte Arbeit geleistet, das muss man ihr lassen.
Anne ist sehr erfolgreich in der Immobilienbranche tätig. Etwa ein Jahr vor ihrer Hochzeit erwarb sie ein Immobilien-Paket mit mehreren Häusern und Wohnungen in jeweils verschiedenen Städten. Das Angebot war so verlockend, dass sie die einzelnen Objekte nicht einmal in Augenschein nahm. Ein kleiner Wermutstropfen war allerdings, dass sich ein Teil des Immobilien-Pakets, eine Vier-Zimmer-Wohnung in einem sehr großen Objekt, in einer sozial schwachen Gegend befand und verhältnismäßig geringe Mieteinnahmen einbrachte.
Aber Anne war zu sehr Geschäftsfrau und schlau genug, um zu wissen, dass der Deal dennoch grandios war. Nach dem Erwerb stellte sich allerdings heraus, dass das Verwalten dieser besagten Wohnung auch noch lästig und zeitaufwendig war. Immer wieder kam es zu Streitigkeiten, Schäden, Mietausfall usw., womit sie ihre kostbare Zeit nicht verschwenden wollte. Anne besann sich also auf ihre eigentlichen Stärken und fasste eine für sie geniale Entscheidung.
Gleich nach ihrer Hochzeit bat sie ihren Mann, ihr diese Wohnung abzukaufen. Sie seien doch jetzt eine Familie, deshalb sei es ohnehin gleichgültig, wessen Name auf der notariellen Urkunde stehe. Auf diese Weise würden sie beide, wie ihr Steuerberater errechnet hätte, eine Menge Geld sparen. Er, verliebt wie er war, vertraute ihr und übernahm die Wohnung.
Eines Tages, als man die Ehe schon ohne Übertreibung einen einzigen Albtraum nennen konnte, stöberte er in ihren Verträgen und musste mit Schrecken feststellen, dass sie ihm die Wohnung zum doppelten Preis veräußert hatte.
Er rief daraufhin die Hausverwaltung des Objekts an, um sich nach dem aktuellen Verkaufswert zu erkundigen. Dann kam das nächste Erwachen. Viele Wohnungen standen leer und waren seit längerer Zeit erfolglos zum Verkauf ausgeschrieben, was die Preise folglich in den Keller stürzen ließ. Seine Verschuldung war durch den überzogenen Ankaufspreis trotz der jahrelangen Tilgungen somit immer noch mehr als doppelt so hoch wie der zu erwartende Erlös. Er konnte also nicht verkaufen und muss noch für lange Zeiten weiterzahlen.
Und ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass der gemeinsame Ehevertrag von ihrem Notar entworfen wurde und selbstverständlich eine Gütertrennung vorsah. Auch hier hatte er ihren Worten von Familie und ewiger Liebe mehr vertraut als einem notariellen Vertrag, der klare Fakten schuf.
Nun ja, wer kennt das nicht: Wer liebt, stellt keine Fragen und zweifelt nicht. Liebe macht bekanntlich blind. Die Ehe wurde zur Katastrophe, der Mann war verschuldet, und der Ehevertrag sah keine noch so kleine Absicherung oder Entschädigung im Fall einer Trennung vor. Was für eine traurige Bilanz am Ende einer großen Liebe!
Fazit:
Unterzeichnen Sie nie etwas, ohne sich über den Sachverhalt zu informieren und Ihre Rechte vollumfänglich abzusichern.
Schuldzuweisungen
Ihre eigene Erfahrung wird es bestätigen: Ganz gleich, was geschieht, ein Psychopath ist nie schuld an irgendetwas. Deshalb werden Wahrheiten verdreht und sofort Gegenbeschuldigungen erhoben. Ist das nicht machbar, wird das Gesagte als Scherz, Missverständnis oder Ähnliches heruntergespielt. Jedenfalls wird er dafür sorgen, dass an ihm nichts hängen bleibt. Unterläuft dem Partner jedoch ein kleiner Fehler, ist das sofort Anlass für einen Vorwurf und wird geahndet – Fehler bei anderen dürfen nicht geduldet werden. Psychopathen fühlen sich in solchen Momenten überlegen und erhaben und nutzen die Gelegenheit, ihre „Unfehlbarkeit“ unter Beweis zu stellen und sich selbst zum Vorbild zu erheben.
Jasmin berichtet von ihrem Ex-Partner, der gern und oft auf mehr als peinliche Weise Schuldzuweisungen traf:
„Als mein Ex-Freund am Wochenende unseren vierjährigen Sohn abholte, weigerte er sich, ihn im Kindersitz anzuschnallen. Der eigentliche Grund dafür war, dass er sich von mir bevormundet fühlte, wenn er sich an eine Regel oder Absprache halten sollte. Als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass ich ihm das Umgangsrecht verweigere, wenn ich noch einmal erlebe, dass das Kind nicht angeschnallt ist, schrie er mich an, es sei meine Schuld, dass er Paul nicht anschnallen könne: ‚Wenn man so blöd ist, einen Kindersitz zu kaufen, der einer Zwangsjacke gleichkommt, muss man sich nicht wundern, wenn das Kind Panikattacken bekommt.‘ Das ist natürlich vollkommener Blödsinn. Paul liebt seinen Kindersitz und möchte auch angeschnallt werden.
Ich habe mich verstellt, echte Sorge vorgetäuscht und ihn aufgefordert, einen neuen Sitz zu kaufen, in welchem Paul sich angstfrei fühlen kann. Ich teilte ihm mit, dass ich keinen besorgen könne, weil er ja keinen Unterhalt zahle und ich dadurch an meiner finanziellen Grenze sei. Aber da die Sache so gravierend sei, wäre ich sicher, dass er unverzüglich Abhilfe schaffen und alles tun würde, um Paul von seiner Angst zu befreien. Schließlich sei er doch ein sehr verantwortungsvoller Vater. Doch wen wundert es, seitdem habe ich von diesem Thema nichts mehr gehört, und Paul wird stillschweigend angeschnallt.
Ach, und was ich auch auf keinen Fall vergessen möchte zu erwähnen, ist, dass ich außerdem schuld daran bin, dass er wieder mit dem Rauchen begonnen hat. Es war nämlich rücksichtslos von mir, Zigaretten auf dem Tisch liegen zu lassen, als er Paul abholte. So hätte ihn die Lust gepackt, und er habe deshalb wieder mit dem Rauchen angefangen. Wenn Dummheit wehtun würde …“
Jasmin hatte sehr klug auf die Aggressionen reagiert, denn jede Diskussion hätte sie noch mehr zur Zielscheibe gemacht. Sie hatte verstanden, dass mit Argumenten kein Krieg zu gewinnen ist, und hatte ihn auf bessere Weise herausgefordert, indem sie ihm einen inneren Konflikt eröffnet hatte. Nämlich den der Entscheidung, seinen Forderungen Taten folgen zu lassen oder den Mund zu halten. Er hatte sich erwartungsgemäß für die kostenfreie Variante entschieden.
Fazit:
Führen Sie keine Auseinandersetzungen über Schuld oder Unschuld. Werden Sie zum Meister Ihres Lebens, beginnen Sie, seine Begrenztheit zu akzeptieren. Gehen Sie nicht auf Vorwürfe ein, sondern spielen Sie den Ball auf unterschiedliche Weise zurück. Dazwischen gibt es keinen Raum für Lösungen.
Zwanghaftes Lügen
Zu behaupten, dass psychopathische Charaktere der Lüge nicht abgeneigt sind, wäre sicherlich keine Übertreibung. Noch treffender wäre es allerdings anzunehmen, dass sie selbst eine einzige Lüge sind.
Die Unwahrheit zu sagen ist bei den meisten von ihnen keine Methode, die sie einsetzen; es ist ihnen vielmehr ein in Fleisch und Blut übergegangenes Verhalten. Nicht selten vergessen sie deshalb zu prüfen, ob ihnen die Märchen, die sie zum Besten geben, überhaupt zum Vorteil gereichen. Sie fabulieren aus reiner Gewohnheit.
Wer lügt, kann sich jederzeit ins beste Licht stellen, er kann sich, wann immer er möchte, aufwerten und er kann sich jedweder Verantwortung entziehen. So kann er sich wie ein Chamäleon jeder Situation perfekt anpassen und sich den höchsten Nutzen sichern.
Aber wie gesagt, das klappt nicht immer. Ihre Partner lernen von Lüge zu Lüge dazu und erlangen mit der Zeit ein feines Gespür und eine hohe Sensibilität dafür, wann etwas dubios wird. Eine regelrecht bizarre Geschichte möchte ich gerne vorstellen, damit Sie zwischendurch auch etwas zum Schmunzeln haben.
Grit ist eine taffe Frau, die nach zweieinhalb Jahren Lügengeschichten und Hinhaltetaktiken schon weitgehend desillusioniert war und begonnen hatte, sich nicht mehr gegen die Spielchen ihres Partners aufzulehnen. Sie hatte sich im Gegenteil entschieden, dass sie, bevor sie ihm die Freundschaft aufkündigt, noch mitspielen wird, um Erfahrungswerte zu sammeln. Da ihr Freund nichts von ihrer Entscheidung wusste, wähnte er sich mit seinen haarsträubenden Geschichten und seinem plumpen Charme nach wie vor in Sicherheit. Beide wohnten ein paar Kilometer voneinander getrennt. Übers Wochenende wollte er hin und wieder ihren Wagen ausleihen, da er, wie er sagte, zum Schutz der Umwelt auf ein eigenes Fahrzeug verzichtete. Sie hatte seit einiger Zeit den Verdacht, dass er ihn benötigte, um eine andere Frau zu besuchen. Angeblich arbeitete er an den Wochenenden zu Hause in seinem Homeoffice, weshalb sie sich nicht treffen oder telefonieren konnten. Da drängt sich doch die Frage auf, weshalb er gerade an jenen Tagen, an denen er so intensiv an den Schreibtisch gefesselt war, ein Fahrzeug vor der Tür haben möchte?
Grit fährt einen Oldtimer, mit dem man sich sehen lassen kann, dessen Benzinanzeige allerdings defekt ist. So teilte sie ihrem Freund eines Tages, als sie ihm das Auto überließ, beiläufig mit, dass sie den Wagen gerade vollgetankt hätte. Und siehe da: Wenige Stunden später blieb er mit leerem Tank auf der Autobahn stehen.
Dann rief er sie an, war hoch aggressiv und forderte ihre ADAC-Mitgliedsdaten, damit er Hilfe holen könne. Kaum hatte sie gehört, was sie vermutete, rief sie mehrere Male ins Handy: „Hallo, bist du noch da, ich höre dich nicht mehr. Hallo?“, legte auf und schaltete das Gerät ab.
Dieses schmachvolle Abenteuer hatte ihn nicht nur viel Geld gekostet, sondern auch die Beziehung mit ihren vielen Vorteilen.
Fazit:
Schenken Sie Worten allein keine Bedeutung, und blicken Sie kritisch auf die Tatsachen.
Reflexion:
In welchen Situationen wurden Sie belogen? Welchen Vorteil konnte er sich dadurch sichern? Welche Nachteile hatten Sie dabei? Wie sind Sie damit umgegangen? Wie möchten Sie in Zukunft damit umgehen?
Leistungen herabsetzen
Es wird Sie nicht überraschen, aber niemand erbringt in den Augen der Psychopathen solche Leistungen, wie sie selbst es vermögen. An dieser Ansicht halten sie auch dann beharrlich fest, wenn das angeblich Erbrachte nachweislich nicht messbar ist. Es geht ihnen also nie um das Ergebnis, sondern um das Gefühl von Größe und Dominanz. Dabei gehen sie so weit, dass sie von ihren Geschädigten, die sie herabsetzen, gleichzeitig noch bewundert und anerkannt werden möchten. Am besten kann uns das Daniela aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung berichten:
„Mein Mann zeigt weder an mir, noch an unseren beiden Töchtern (sieben und neun Jahre alt) aufrichtiges Interesse. Das hält ihn jedoch nicht davon ab, uns zu bevormunden, zu kontrollieren und uns mit Aufgaben zu schikanieren. Er ist eine Persönlichkeit, die von Zwangsgedanken und Zwangsverhalten beherrscht ist. Am schlimmsten ist es an den Wochenenden, wenn er daheim ist. Er legt überall im Haus Zettel mit Anweisungen aus, die wir abarbeiten müssen. Nach einer für ihn angemessenen Zeit sieht er nach, ob alles erledigt wurde, und fragt jeden von uns, ob er es auch selbst erledigt habe. Auf diese Weise vermeidet er, dass ich die Kinder entlaste und ihnen etwas abnehme. Bei seinem Kontrollgang lobt er jedoch die Kinder nicht für das, was sie getan haben, sondern sucht nach Kleinigkeiten, die nicht zu hundert Prozent ausgeführt sind. Daran beißt er sich dann fest und reagiert sich an ihnen ab. Manchmal sperrt er sie zur Strafe in ihrem Zimmer ein. Und er versäumt nicht, sich damit zu rühmen, was er alles in derselben Zeit erledigt hätte. Er, der Erwachsene, misst sich mit kleinen Kindern und rechnet ihnen seine Überlegenheit auf. Wie krank ist das denn? Die Kinder sind in seiner Gegenwart ängstlich und verstört und wagen nicht zu widersprechen. Wie sollten sie auch, wenn nicht einmal ich den Mut aufbringe, mich ihm in den Weg zu stellen. Wenn ich abends im Bett liege und nicht einschlafen kann, dann stelle ich mir vor, dass ihm etwas zustößt und wir endlich aufatmen können.
Nun bin ich fest entschlossen, einen mutigen Weg einzuschlagen, um die Kinder und mich von diesem zwanghaften, egozentrischen, selbstverliebten und boshaften Menschen zu befreien. Ich weiß, dass es kein einfacher Weg sein wird. Aber ich habe erkannt, dass ich mich eigentlich vor nichts fürchten muss. Wir sind ja bereits in der Hölle.
Und den ersten Schritt habe ich gerade getan: Ich habe ihn angeschrien und ihm gedroht, dass ich zum Jugendamt gehen und ihn anzeigen werde, wenn er noch einmal so mit den Kindern umgeht. Das war ein erster großer Sieg, auf den ich ungeheuer stolz bin und aufbauen werde!“
Es ist gar nicht verwunderlich, dass Daniela sich so wehrlos fühlte. Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass psychopathische Charaktere zu wahren Tretminen mutieren, wenn sie sich angegriffen oder erkannt fühlen. Ihre schlechte Impulskontrolle und ihr mangelndes Sozialverhalten lässt sie in vielerlei Richtungen gefährlich wirken oder auch wirklich werden, wenn ihnen keine Grenzen gesetzt werden.
Fazit:
Partner psychopathischer Charaktere können nie gut genug sein; ansonsten würden sie deren Anspruch auf Überlegenheit bedrohen.
Hinterlist
Solange Sie darauf hoffen, dass Ihr Tyrann eines Tages zur Besinnung kommt und sein Fehlverhalten einsieht, werden Sie sich keinen einzigen Schritt nach vorn bewegen. Seine Einschätzung von Recht und Unrecht bezieht sich, wie Sie wissen, ausschließlich auf seine eigenen Bedürfnisse und Überzeugungen. All das, was seine Interessen unterstützt, ist Recht, alles andere folglich Unrecht. Sein subjektives Empfinden ist somit das einzige, was er anerkennt und zu verteidigen bereit ist. So ist hinterlistigem Verhalten Tür und Tor geöffnet.
Mareike hat dies auf groteske Weise erfahren. Nach 14 Jahren Ehe hat ihr Mann Pit ohne Vorankündigung die Scheidung eingereicht. Finanziell ging es ihnen immer sehr gut, denn er ist Geschäftsführer einer eigenen Firma und sie im Management tätig. Pit hatte sich in der Vergangenheit vier Oldtimer, eine Yacht und diverse Kunstgegenstände angeschafft. Mareike hatte sich gewundert, dass er im vergangenen Jahr die Fahrzeuge, die Yacht und seine geliebten Kunstgegenstände veräußert hatte. Doch im Nachhinein wurde ihr klar, warum er dies tat: Beim Vermögensausgleich gab er keine Vermögenswerte an. Er sagte, er habe das Geld durch ungeschickte Transaktionen verloren. Doch Mareike wusste: „Pit ist ein absoluter Sicherheitsmensch. Er würde nie riskante Geschäfte tätigen. Er hat es versteckt und gedenkt erst einmal die Scheidung abzuwarten, bis sein Vermögen wieder unbemerkt von den Toten auferstehen kann. So glaubt er zumindest, es machen zu können. Das war schon immer sein Fehler, dass er auf die Dummheit seiner Mitmenschen spekulierte. Aber ich kenne ihn schon zu lange und zu gut. Er selbst hatte sich mit solchen Geschäftsgebaren vor mir ständig gebrüstet. Wie kann er nun bloß vergessen, dass ich seine Vorgehensweise kenne? Seine betrügerischen Vorsätze werden für ihn noch ein bitteres Nachspiel haben. Und ich muss gestehen, dass es mir eine große Genugtuung verschaffen würde, ihn auflaufen zu lassen. Hoffentlich gelingt es mir.“
Ausnutzen von Notsituationen
Menschen, die sich in psychischer oder materieller Not befinden, benötigen Freunde, die ihnen beistehen und helfen, Krisen zu überstehen. Wessen sie am wenigsten bedürfen, sind Blutsauger, die ihre Lage und ihre Verzweiflung ausnutzen und nur das Beste für sich herausschlagen wollen. Psychopathen erkennen solche Gelegenheiten leider mit untrüglichem Instinkt und schrecken nicht davor zurück, auf ihre ganz eigene Art Hilfe anzubieten. Und je größer die Bedrängnis, desto unverschämter ihr Angebot. Auch eine emotionale Erpressung ist durchaus mit dabei:
Rebekka war in großer emotionaler Not. Ihr Freund, den sie seit einigen Monaten kannte und über alles liebte, wollte sich von ihr trennen. Er wusste, dass sie ohne ihn nicht leben zu können glaubte. So begründete er seine Entscheidung damit, dass er ein Mensch sei, der seine Freiheit brauche und nicht immer am selben Ort festsitzen könne.
Doch er hatte für Rebekka auch schon einen Ausweg parat: Wenn sie ihm ein Wohnmobil schenken würde, dann könnten sie seine Träume gemeinsam verwirklichen. Glücklicherweise war sie klug genug zu erkennen, dass sie gerade auf widerliche Weise mit ihrer Liebe erpresst wurde und um ein kleines Vermögen gebracht werden sollte. Sie ließ ihn gehen. Aber ihr Herz konnte lange Zeit nicht heilen. Zu tief waren der Verlust ihrer Liebe und die Enttäuschung über seine abscheuliche Erpressung.
Von Geheimnissen umgeben
Psychopathische Charaktere lieben nicht nur Geheimnisse, sie benötigen sie. Menschen, die Intrigen spinnen, mit Lügen agieren und andere ausbeuten, können sich nicht in die Karten blicken lassen. Sonst wären ihre ganzen Inszenierungen dahin und sie stünden nackt und bloß da. Die meisten Psychopathen sind deshalb so klug, von vornherein die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, dass es zum Ernstfall kommt. Hier ein paar typische „Sicherheitseinstellungen“:
→ Der Zugriff zum Handy wird verboten.
→ Die Namen in der Telefonliste werden vertauscht oder mit Synonymen belegt.
→ Ein zweites Handy für Seitensprünge wird angeschafft.
→ Der jeweilige Aufenthaltsort wird verschwiegen.
→ Von der Vergangenheit wird nur bruchstückhaft und unwahr berichtet usw.
Wann immer Menschen so ein Verhalten an den Tag legen, sollten sich ihre Partner ernsthaft fragen, ob das etwas mit Freiheit zu tun hat, oder ob sie nicht gerade für dumm verkauft werden.
Reflexion:
Mit welchen Geheimnissen mussten Sie sich auseinandersetzen? Was hat das mit Ihnen gemacht? Was bedeutet das für Ihre Zukunft?
Angriff als Verteidigung
Dass Angriff eine effiziente Verteidigungstaktik sein kann, ist allseits bekannt. Allerdings verweigert sich jeder, der etwas auf sich hält, der armseligen Praxis, andere für die eigenen Fehler verantwortlich zu machen. Nicht so unsere Spezies, denn Psychopathen beherrschen diese Technik in Perfektion.
„Mein Name ist Emma, ich bin 33 Jahre alt und von Beruf Rechtsanwältin in einer Sozietät. Ich hatte acht Monate mit Marcel, der zehn Jahre älter ist als ich, eine Beziehung, die sehr vielversprechend schien. Doch genauso stürmisch, wie sie begonnen hatte, endete sie letztendlich auch wieder. Und das geschah so:
Vor Kurzem besuchten wir beide ein Konzert. Plötzlich kam eine junge Frau auf ihn zu und küsste und umarmte ihn sehr intim. Marcel war im ersten Moment völlig erstarrt, doch dann riss er sich von ihr los und brüllte sie an, sie solle ihn in Ruhe lassen. Dann lief er weg. Als ich die Frau fragte, was das zu bedeuten habe, antwortete sie, dass sie seit einem halben Jahr Marcels Freundin sei und nicht wisse, was in ihn gefahren sei. Alles Weitere ließ sich schnell aufklären. Wir waren beide am Boden zerstört. Der einzige Trost, den wir hatten, war, dass wir nicht alleine mit unserem Schmerz waren, sondern uns durch das gemeinsame Leid verbunden fühlten. Marcel meldete sich in der darauffolgenden Woche nicht. Dann erhielt ich die überraschende Nachricht von ihm, dass er eine Entschuldigung für mein indiskretes Verhalten erwarte; dafür, dass ich ihm hinterherspioniere und dieser Schlampe mehr glaube als ihm. Wenn ich ihn nicht verlieren möchte, wäre es das Mindeste, mich bei ihm zu entschuldigen, und zwar verbunden mit einer Einladung in ein gutes Restaurant. Ohne dass ich Reue zeige, werde er mir nicht verzeihen.
Wie schade, dass er nicht den Mumm hatte, bei mir zu Hause vorbeizuschauen. Dann wäre er nämlich im hohen Bogen hinausgeflogen. Ich hatte mir schon gedacht, dass er sich für mich entscheiden würde. Er hatte sich gern damit gebrüstet, dass ich Rechtsanwältin bin. Und er hatte sehr viel von meinen wohlhabenden Eltern profitiert. In der kurzen Zeit, in der wir uns kannten, hatte mein Vater ihn zu seinem jährlichen Segeltörn mit Freunden eingeladen und wir beide waren bereits in unserem Ferienhaus am Meer in Spanien. Diese Annehmlichkeiten werden bei seiner Wahl bestimmt besondere Berücksichtigung gefunden haben. Es ist nur widerlich. Ich antwortete ihm, dass ich ihm untersage, sich ein weiteres Mal bei mir zu melden oder auf andere Art Kontakt mit mir aufzunehmen. Ansonsten werde ich eine einstweilige Verfügung erwirken. Daraufhin habe ich nichts mehr von ihm gehört.“
Nicht viel anders plante Sven vorzugehen, was er mir in leicht angetrunkenem Zustand gestand. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Sven, 59 Jahre alt, hatte sich in ein junges, blondes Mädchen verguckt. Mit allen Tricks wollte er sie dafür gewinnen, mit ihm die Silvesternacht auf seiner Yacht zu verbringen. Dieser Teil würde kein Problem für ihn sein. Doch wie sollte er es angehen, sich von zu Hause wegzustehlen? Schließlich war traditionell ein Fest mit der Familie geplant.
Doch Sven wäre nicht er selbst, wenn ihm solche Kleinigkeiten ernsthaft Kopfzerbrechen bereitet hätten. Er entschied sich kurzerhand für die Unschuldsvariante: Er plante, am Vortag alle Feuerwerkskörper zu verstecken und seine Frau dafür verantwortlich zu machen, dass sie nicht zu finden seien. Dabei beabsichtigte er einen Wutanfall vorzutäuschen und Hals über Kopf aus dem Haus zu stürmen. Am nächsten Tag müsste sich seine Frau dann bei ihm entschuldigen, was er großzügig annehmen würde.
Dass er damit nicht nur ihr, sondern auch dem Rest der Familie das Fest richtig vermasseln würde, interessierte ihn nicht im Geringsten.
Fazit:
Seien Sie sich für jedwede Angriffe zu schade. Die wahren Beweggründe liegen ohnehin außerhalb Ihres Vorstellungsvermögens.
Dies war ein kurzer Abriss über das psychopathische Instrumentarium, das noch wesentlich umfangreicher ist. Alles zu benennen, würde hier den Rahmen sprengen, doch beim Lesen des Buches werden Sie noch auf weitere Strategien und Vorgehensweisen dieser dissozialen Persönlichkeiten stoßen.
Nach alledem, was Sie erlebt und aus den Geschichten der Menschen, denen es ganz ähnlich erging, erfahren haben, sollten Sie zu dem Schluss gelangen, dass dieser Menschenschlag in erschütternder Weise einen durch und durch parasitären Lebensstil pflegt. Das ist die wohl noch sozialverträglichste Formulierung, die ich für Ihren Peiniger benutzen kann. Er wird sich jedenfalls nicht ändern. Das Privileg zu lernen, damit umzugehen, bleibt also leider wieder einmal Ihnen vorbehalten.