Читать книгу Monster - Brigitte Jünger - Страница 8

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Unter Wasser atmen. Seit ich die ersten Züge durchs Wasser gemacht habe, als ich noch ein kleiner Junge war, habe ich diesen Traum. Abtauchen, wegschwimmen, nicht zurückkehren. Durchs Wasser gleiten, widerstandslos, immer weiter durchs Grünblau, aufmerksam jede Regung zwischen den Algen und den verschwommen auftauchenden Felsen betrachten. Leicht sein und völlig eins mit dem Wasser. Jetzt, unter der Bettdecke, ist es ganz einfach, sich das vorzustellen. Seegras kitzelt mich am Bauch und ein Korallenfisch kommt um die Ecke und schaut mir erstaunt in die Augen. Mama wollte nie nach Griechenland in den Urlaub. Zu teuer. Aber ich sehne mich danach, zu schnorcheln und mit den Fischen zu schwimmen. Das machen immer nur die anderen. Unten schlägt Mama die Wohnzimmertür zu. Sie ist immer noch wütend. Wahrscheinlich. Dass sie mir hinterherläuft und hier in meinem Zimmer auftaucht? Ne, das macht sie nicht. Sie läuft einem nie hinterher. Seit Papa weg ist, reagiert sie auf irgendwelche Wutausbrüche mit Eiseskälte. Tür zu und Schluss. Okay, manchmal kann sie auch ausflippen. Das war scheiße, die Tortellini auf dem Sofa und dem Teppich. Sie wollte ja nur lieb sein. Ich weiß es ja, es ist einfach nicht fair. Sie ist doch die Einzige, mit der immer alles gut geklappt hat.

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