Читать книгу Rache - Calin Noell - Страница 23

Оглавление

Kiljan

Sam drehte sich zu mir um und schaute mich an. »Warum nicht?«, fragte sie plötzlich, und ich sah das erste Mal ernsthaftes Interesse aufblitzen.

»Wir sind keine Tiere, das ist unserer unwürdig«, antwortete ich aufrichtig und betrachtete sie. Augenblicklich flammte unbändige Wut in ihrem Blick auf.

»Unwürdig?«, entgegnete sie sichtbar fassungslos. »Unwürdig? Ich würde es eher genügsam nennen. Was bin ich in deinen Augen, wenn ich dir erzähle, dass ich noch nie ein Bett besessen habe? Arroganter Ochse«, rief sie. Wütend stapfte sie hinaus und knallte die Tür lautstark hinter sich zu.

Erschrocken zuckten wir zusammen. Ratlos und bestürzt starrten wir auf die geschlossene Tür. »Meint sie das ernst? Wie alt ist sie? Das ist doch ... Wieso ...?« Hilflos sahen wir einander an.

»Statt Antworten kommen ständig nur noch mehr Fragen hinzu.« Resigniert rieb ich mir über mein Gesicht. »Wie lief es mit den Kleinen?«, fragte ich Mael, in der Hoffnung, dass er ein wenig Licht ins Dunkel bringen könnte.

»Sie verfügt über eine unglaubliche Begabung mit ihnen. Sie verhielten sich selten so aufmerksam. Es scheint, als sei sie dort eine vollkommen andere. Doch sobald ich sie anspreche, verschließt sie sich. Ich fragte sie, worin sie ihre Erfüllung findet und ihre Antwort wird dir nicht gefallen.« Ich betrachtete ihn, spürte seine Nervosität, während er sich sichtbar unbehaglich über sein Gesicht rieb. »Töten.«

»Glaubst du ihr das etwa?« Beunruhigt musterte ich ihn.

Unschlüssig zuckte er mit den Schultern. »Ich hatte das Gefühl, sie wollte mich mit ihrer Äußerung nur provozieren. Doch als ich sie fragte, wen sie tötet, klang ihre Aussage so unglaublich bitter. So ... ich weiß nicht, wie ich es benennen soll. Ich bekam eine Gänsehaut.« Erneut strich er sich übers Gesicht.

»Verdammt, Mael. Was hat sie denn geantwortet?«, hakte ich genervt nach, weil er sich plötzlich alles aus der Nase ziehen ließ und dieses Verhalten so untypisch für ihn war.

»Abschaum.« Ernst hielt er meinen Blick.

»Was hat das bloß zu bedeuten?«, fragte ich flüsternd. »Glaubst du, sie ist eine Gefahr für uns?« Mael schüttelte den Kopf.

»Nein, selbst wenn ihre Antwort der Wahrheit entspricht, was ich aber nicht wirklich glauben kann, dann meinte sie ganz eindeutig nicht uns damit.«

Ich seufzte. »Behalte sie im Auge.« Ich holte zwei Becher aus dem Schrank. Nachdem ich uns beiden eingeschenkt hatte, schob ich Mael einen hin.

»Ich glaube noch immer, dass besonders du dich mehr um sie bemühen solltest. Issy sagt, sie hat jede Nacht schlimme Träume. Du willst sie doch nicht ernsthaft weiterhin auf dem Boden vor der Eiche schlafen lassen.« Mael klang herausfordernd, und ich seufzte erneut.

»Was soll ich tun, wenn sie nicht in eines der Zimmer will.«

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Issy stürzte herein. »Kommt schnell. Sam hat Cadan herausgefordert. Sie kämpfen nach den alten Sitten auf dem Kampfplatz.«

Rache

Подняться наверх