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Der runde Raum

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Der runde Raum war still und dunkel, die Bahre in seiner Mitte leer. Hinter dem einzigen Fenster herrschte rabenschwarze Nacht. Auf den Anrichten aus weiß lackiertem Holz entlang der Wand stand außer einem mit Holzspachteln gefülltem Glas nichts. Sogar Staub hatte man gewischt.

Jäh wurde die Stille von einem Schlüssel, der ins Schloss gesteckt wurde, durchbrochen. Die Tür schwang auf, und eine hochgewachsene Gestalt trat ein. Sie legte einen Schalter um, und eine Glühbirne, die nackt von der Decke hing, füllte den runden Raum mit gelbem Licht und elektrischem Surren. Der Mann ging leise summend um die Bahre in der Mitte herum zu den Schränken über der Anrichte. In der Hand hielt er ein Glas, in dem zwei Augen schwammen. Er öffnete eine der Schrank­türen und zum Vorschein kamen Dutzende weitere Gläser. Darin befanden sich braune Augen, hell wie dunkel, blaue Augen, graue Augen, grüne und blaugrüne Augen und – der Stolz der Sammlung – ein bernsteinfarbenes Augenpaar. Der Augensammler stellte das Glas zu den anderen. Dann schloss er den Schrank, schaltete das Licht aus und verließ den Raum.

Dreizehn. Die Anstalt. Band 2

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