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Kapitel 2 Spiel mit dem Feuer

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In seinem ersten Amtsjahr 1961 brach John KennedyKennedy, John F. zügig sämtliche Rekorde, was die Anzahl der Ausflüge des Präsidenten aus dem Weißen Haus anging – und er war durch nichts zu bremsen. Es blieb dem Präsidenten und seinen Beratern nicht verborgen, dass er eine extrem knappe Wahl zumindest zum Teil auch wegen seines telegenen Äußeren gewonnen hatte. Das Weiße Haus wusste genau um seine beste politische Waffe: Sie bestand darin, KennedyKennedy, John F. und seine vor Leben sprühende Bilderbuchfamilie so oft wie möglich der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die wöchentlichen Reisen des Präsidenten waren ein Schock für das System des Secret Service, nach einer ganzen Reihe älterer und konservativer Präsidenten, die kein Problem damit hatten, wochenlang schön brav im Weißen Haus zu verweilen. Die zusätzlichen Reisen zwangen seinen Personenschützern regelmäßig Doppelschichten auf, und so fehlte es ihnen nicht nur an Schlaf, sondern auch an Urlaub. In den geschäftigsten Zeiten zogen die Leiter des Service ein paar Männer von Reisen ab, nur damit noch genug Leute für den nächsten Trip verfügbar waren.

Gegen Ende des Sommers 1963 hatte der Glamour um KennedyKennedy, John F. für viele Agenten stumpf zu werden begonnen. Zweieinhalb Jahre, in denen sie KennedyKennedy, John F. bei seinen zahlreichen Touren rund um den Erdball hatten auf den Fersen bleiben müssen, hatten die Personenschützer ausgebrannt und erschöpft. In jenem Sommer begleitete eine Handvoll Agenten, darunter auch LawsonLawson, WinKennedy, John F., Kennedy bei diplomatischen Reisen ohne Unterbrechung nach Deutschland, Irland, ins Vereinigte Königreich und nach Italien. Ganze acht Männer bildeten einen Ring um den Führer der Nation, setzten den eigenen Körper ein, um die drängenden Massen zurückzuhalten, die auf KennedysKennedy, John F. Limousine zu springen versuchten.

KennedyKennedy, John F. spottete über den müßiggängerischen Jetset, der sich in edle Feriendomizile aufmachte und weinselige Lunchs genoss, aber mitunter sah sein eigenes Leben gar nicht viel anders aus als dessen Treiben.[15] Es kam nur selten vor, dass er nicht an irgendeinem schicken Ort das Wochenende verbrachte oder in einem seiner Feriendomizile. Manchmal begleitete er seine Gattin auf deren 67 Hektar großes Anwesen vor den Toren von Middleburg, Virginia, wo die First Lady ihren Kindern eine Spielwiese schaffen wollte, auf der sie sich unbeschwert aufhalten konnten. Je nach Jahreszeit verbrachte er die Wochenenden auch auf dem Anwesen seiner Familie auf Cape Cod oder demjenigen seines Vaters in Palm Beach. »Wir zogen umher wie die Enten«, witzelte Agent Larry NewmanNewman, Larry, einer der Personenschützer. »Hyannis Port jeden Sommer, Palm Beach im Winter.«

34 für den Personenschutz eingeteilte Agenten reichten nicht annähernd aus, um die Sicherheitsvorkehrungen für alle Örtlichkeiten zu planen, die KennedyKennedy, John F. zu besuchen pflegte, und ihn dann auch noch abzuschirmen, sobald er dort eintraf. In besonders hektischen Zeiten sprangen die Personenschützer gleichsam über ihren eigenen Schatten. Sie flankierten KennedyKennedy, John F. den ganzen Tag in einer Stadt, flogen spät am selben Abend in eine zweite Stadt, um die Vorbereitungen für den nächste Woche anstehenden Besuch dort zu planen, dann ging es schleunigst wieder zurück, um den Präsidenten beim Besuch eines dritten Ziels zu begleiten.

»Es war unterwegs immer so viel zu tun, dass die Doppelschichten für uns alle quasi zum Normalzustand wurden«, sagte der ehemalige Personenschutzagent Jerry BlaineBlaine, Jerry. Für den unmittelbaren Begleitschutz des Präsidenten hieß das: 6 Uhr aufstehen für die Frühschicht, Dienstbeginn um 8 Uhr, dann Arbeit bis 21 oder 22 Uhr, also weit in die Spätschicht hinein. Sie konnten von Glück sagen, wenn sie ein Tütchen Erdnüsse oder ein kaltes Sandwich zum Abendessen verschlingen konnten, dann einen Scotch oder ein Bier hinterher, und gegen 23 Uhr oder Mitternacht fiel man ins Hotelbett. Um das Budget nicht zu sprengen, mussten die Agenten des Service sogar Etagenbetten in ihren Hotelzimmern nutzen. »Dann konntest du bloß hoffen und beten, dass der Typ über oder unter dir nicht schnarcht«, erzählte Personenschutzagent Tim McIntyreMcIntyre, Tim.

Wenn die Agenten dann doch einmal nach Washington zurückkamen, blieb oft gerade mal ein Tag, den sie mit Frau und Kindern verbringen konnten. Die Ehefrauen gewöhnten sich daran, dass ihre Männer bloß noch vorbeischauten, um schmutzige Wäsche abzuladen und sich saubere Sachen für den nächsten Einsatz zu schnappen. »Ich war über dreihundert Tage im Jahr auf Achse«, sagte Paul LandisLandis, Paul, ein Personenschützer, der zuerst für KennedysKennedy, John F. Kinder und später für Mrs. Kennedy, Jacqueline »Jackie«Kennedy eingeteilt war.[16] »Mir machte das nichts aus, ich war Single. Aber die meisten von den Jungs waren verheiratet. Ich weiß nicht, wie es irgendjemand damals auf die Reihe bekam, verheiratet zu sein und dann diesen Job zu machen.«

Secret Service Chief James RowleyRowley, James Joseph jr.Karriere, ein Ire aus New York und Veteran mit 22 Dienstjahren für das Weiße Haus, wusste nur zu gut, dass seine Truppe dringend Verstärkung brauchte, um im Tempo des neuen und viel aktiveren »Bosses« mitgehen zu können. RowleyRowley, James Joseph jr. war zwar seinem »irischen Landsmann« KennedyKennedy, John F. durchaus dankbar, dass er ihn kurz nach seinem Amtsantritt mit der Leitung der Agentur betraut hatte, aber er erkannte auch, dass seine Leute inzwischen an ihre Belastungsgrenze kamen.

Rowley, James Joseph jr.Aufstockung des BudgetsRowley, James Joseph jr.KarriereRowley, James Joseph jr.Kennedy, John F. undKennedy, John F.Rowley undKennedy, John F.Rowley hatte seit Kennedys Amtsübernahme zweimal versucht, den Personenschutz für das Weiße Haus personell aufzurüsten – weitgehend ohne Erfolg. Im Frühjahr 1962 ersuchte der Chief das Weiße Haus und den Kongress um die Bewilligung für 58 weitere Agenten und eine Aufstockung des Gesamtbudgets um eine Million Dollar, eine Steigerung um 19 Prozent für seine bescheidene Truppe. Die Entscheidungsträger im Kongress, die den Personenschutz des Weißen Hauses ein Jahrzehnt zuvor, nach dem versuchten AttentatAttentate Siehe auch versuchte Attentateversuchte AttentateTruman, Harry S.Truman, Harry S. auf Truman 1950, verdoppelt hatten, genehmigten Rowley die Hälfte. Er bekam dreißig weitere Agenten.

Im Frühjahr 1963 forderte RowleyRowley, James Joseph jr.Aufstockung des Budgets erneut zusätzliche Agenten an – 35 an der Zahl diesmal –, um das 1962 gerade erst erlassene Gesetz erfüllen zu können, welches auch für den Vizepräsidenten Personenschutz rund um die Uhr vorschrieb. Diesmal wies der Kongress sein Ansinnen vollständig zurück.

Aber der Widerstand des Kongresses war nicht Rowleys einziges Problem.[17] Der Präsident selbst wollte weniger Schutz haben. Kennedy, John F.Kontakt mit der ÖffentlichkeitZwar war Kennedy stets freundlich zu seinen Agenten, aber er verabscheute die Einschränkungen, die sie ihm beim Kontakt mit der Öffentlichkeit auferlegen wollten. Kennedy, John F.Kontakt mit der ÖffentlichkeitKennedy stürzte sich regelmäßig geradewegs in fremde Menschenmengen, um Hände zu schütteln, womit er das Protokoll des Secret Service ignorierte, und zwar ohne den geringsten Hinweis an seinen Personenschutz. Wie er den Leitern seiner Personenschutztruppe viele Male erzählte, konnte er einfach nicht gut Politiker sein, ohne mit den Leuten in Kontakt zu kommen.

Mehr als einmal hatte er mit seiner Spontaneität sämtliche Grenzen überschritten. An einem trägen Wochenende Mitte August 1962 machte Präsident KennedyKennedy, John F.ohne PersonenschutzKennedy, John F.Bad im Pazifik Schlagzeilen auf den Titelseiten, als er seinen Bodyguards am helllichten Tag entwischte. Der Streich machte ihn in der Öffentlichkeit nur noch beliebter.[18] Aber seine Schutztruppe war ebenso wütend wie peinlich berührt, und Chief RowleyRowley, James Joseph jr.Kennedy, John F. und bekam Schweißausbrüche. Für jeden, der etwas genauer hinsah, unterstrich der Vorfall eine Leichtfertigkeit bei Kennedy, die so mancher im Secret Service schon immer diskret im Zaum zu halten versucht hatte.

Das Ganze trug sich im kalifornischen Santa Monica zu. Kennedy war zu einem Junggesellen-Wochenende in der Villa seines Schwagers Peter LawfordLawford, Peter direkt am Pazifik geflogen. Am Sonntag, dem 19. August, räkelte sich der Präsident auf einer Liege an LawfordsLawford, Peter Pool und verfiel plötzlich auf die Idee, vom Gelände des Lawford-Anwesens auszubüxen, über den breiten öffentlichen Strand zu spazieren und eine Runde im Ozean schwimmen zu gehen.

Dutzende von Strandgästen trabten in Richtung des Präsidenten, kaum dass sie ihn erspäht hatten. Einige sprangen von ihren Strandtüchern auf und riefen: »Hey, da ist der Präsident!«

Kennedy, John F.Kontakt mit der ÖffentlichkeitKennedy, John F.ohne PersonenschutzKennedy, John F.Bad im PazifikKennedy begriff, dass er sich beeilen musste, wenn er im Wasser sein wollte, bevor ihn die Menge umringt hatte. Er zog sich umständlich das blaue Polohemd über die Schultern und beschleunigte seine Schritte, bevor er sich in die Wellen stürzte.

Ein paar aufgeregte Schaulustige sprangen Kennedy ins Wasser hinterher. Kennedy, John F.Kontakt mit der ÖffentlichkeitKennedys Personenschützer, von denen die meisten am – dem Strand abgewandten – Vordereingang der Lawford-Villa Wache schoben, hörten den Tumult und rannten an den Strand. Dort fanden sie den Anführer der freien Welt vor, wie er hundert Meter weit im PazifikKennedy, John F.Bad im Pazifik schwimmend seine Runden drehte.

»Der Secret Service und das FBIFBI waren außer sich«, meinte Bill BeebeBeebe, Bill, ein Pressefotograf, der damals die Szene festhielt.[19]

Der Schichtleiter forderte per Funk ein Patrouillenboot der Stadt an, das den schwimmenden Präsidenten begleiten sollte. Die Agenten warteten rund zehn Minuten, bis der Präsident seine Bahnen geschwommen hatte und an den Strand zurückkam. Dann traten vier von ihnen ins Wasser und bildeten eine keilförmige Barriere zwischen KennedyKennedy, John F.Bad im Pazifik und den fast tausend Schaulustigen, die inzwischen auf dem kleinen Strandabschnitt herbeigeströmt waren.

»Oh nein, das glaub ich jetzt nicht«, meinte Kennedy lachend, als er den PressefotografenBeebe, Bill im Wasser stehen und Bilder von ihm schießen sah.

Mit tropfnassen Hosen und Schuhen voller Wasser eskortierten Kennedys Agenten den grinsenden Präsidenten zurück in LawfordsLawford, Peter wohlbehüteten Garten.[20] Kennedy ließ sich wieder in seinen Liegestuhl fallen, LawfordLawford, Peter und David PowersPowers, David »Dave«, einer der Helfer im Weißen Haus, folgten.

»Hab schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Schwimmen gehabt«, meinte er.

Innerhalb von 15 Minuten hatte Kennedys Pressesprecher Pierre SalingerSalinger, Pierre bei der Los Angeles Times angerufen, um den Chef des Blatts zu überreden, keine Fotos vom Präsidenten in Badehose zu bringen.[21] Nichts zu machen. BeebesBeebe, Bill Foto – es zeigte einen tropfnassen KennedyKennedy, John F.Kontakt mit der ÖffentlichkeitKennedy, John F.Bad im Pazifik, wie er eine strahlende Hausfrau und Mutter in einem Tupfen-Bikini anlächelt – zierte über die Hälfte der Times-Titelseite am nächsten Tag. Die Überschrift dazu lautete: »Kennedy krönt Besuch mit Sprung in den Pazifik«.

Der Schichtleiter und seine Agenten waren stinksauer wegen der Peinlichkeit, dass ihr Schützling sich einfach in die Menge und den Ozean stürzen konnte, ohne dass sie etwas mitbekamen, und wegen der zahllosen Katastrophen, die dem Präsidenten hätten blühen können, wäre bloß irgendein Spinner am Strand gewesen. Doch niemand im Secret Service, nicht einmal Chief RowleyRowley, James Joseph jr.Kennedy, John F. und, traute sich, den Präsidenten wegen dieser kleinen, im Skript nicht vorgesehenen Eskapade zur Rede zu stellen.

Als KennedysKennedy, John F. Entourage nach Washington zurückkehrte, brachte SalingerSalinger, Pierre dem Präsidenten vorsichtig bei, er solle vielleicht etwas mehr an seine eigene Sicherheit denken und vermeiden, sich ohne seine Agenten ins Getümmel zu stürzen. Aber Kennedy tat die Vorstellung ab, irgendjemand, der Secret Service eingeschlossen, würde ihn vor einem zu allem entschlossenen Attentäter schützen können. »Wenn irgendjemand verrückt genug ist, um einen Präsidenten der Vereinigten Staaten ermorden zu wollen, dann kann er das auch schaffen«, sagte KennedyKennedy, John F. zu seinem Sprecher.[22] »Er muss eben bloß bereit sein, für das Leben des Präsidenten auch gleich sein eigenes zu opfern.«

Kennedy bediente sich oft seines Humors, um die Anspannung zu lösen, die die Agenten wegen seiner Sicherheit verspürten. Vizepräsident JohnsonJohnson, Lyndon B.Vizepräsident hatte eben erst damit gedroht, einen beliebten Agenten zu feuern: Er war angefressen, weil der Helikopter, der ihn von Eleanor RooseveltsRoosevelt, Eleanor Begräbnis abholen sollte, ein paar Minuten später als gewünscht eingetroffen war. Kennedy, John F.Kennedy scherzte mit seinen Personenschützern, jetzt wisse er endlich, warum sie so überfürsorglich auf ihn achten würden: »Ihr wollt auf gar keinen Fall, dass mir etwas passiert, sonst müsstet ihr alle für JohnsonJohnson, Lyndon B.Vizepräsident arbeiten.«[23]

Aber allein in seiner Residenz vertraute KennedyKennedy, John F. seiner Frau an, dass selbst ihm eine Sache an diesem Szenario ernsthaft Kopfzerbrechen bereiten würde: »Mein Gott, kannst du dir vorstellen, was mit dem Land passieren würde, sollte LyndonJohnson, Lyndon B.Vizepräsident Präsident werden?«[24]

Alle Agenten wussten, dass Diskretion Teil ihres Jobs war. Sie durften nichts vom Innenleben des Weißen Hauses nach außen dringen lassen, und auch nichts von den privaten Momenten zwischen dem Präsidenten und seiner Familie, die sie mitbekamen. Kennedys Agenten mussten auch so manches eher dunkle Geheimnis für sich behalten.

»Im Weißen Haus ist es ein bisschen wie in Vegas«, meinte Joseph PaolellaPaolella, Joseph »Joe«, einer der Agenten in KennedysKennedy, John F.sexuelle Eskapaden unmittelbarer Schutztruppe. »Was im Weißen Haus passiert, bleibt auch im Weißen Haus.«

»Ich bin selbst gewiss kein Engel. Ich bin kein Priester. Ich würde nicht wollen, dass mir jemand auf Schritt und Tritt folgt und über alles Bericht erstattet, was ich tue. Wenn sich ein Präsident entspannt fühlen soll, muss er sich auf den Secret Service verlassen können. Stellen Sie sich vor, bei jedem Ihrer Schritte folgt Ihnen jemand und erzählt weiter, was Sie tun. Wenn wir uns nicht darauf verlassen können, dass der Secret Service Geheimnisse wahrt, auf wen zum Teufel sollten wir uns dann verlassen?«

Nur RowleyRowley, James Joseph jr.Kennedy, John F. und und einige Kollegen aus seiner Truppe wussten davon, aber KennedyKennedy, John F.ohne Personenschutz entwischte seinen Bewachern an mehreren Abenden in Washington. Er stahl sich aus dem Gebäudekomplex des Weißen Hauses inkognito davon, stieg zusammen mit seinem Bruder oder einem Freund in ein ziviles Auto und kam erst in den frühen Morgenstunden wieder zurück. Die Agenten konnten sich den Grund dafür denken, aber RowleyRowley, James Joseph jr.Kennedy, John F. und und seinem Team war überhaupt nicht wohl dabei. Mehrere Stunden lang wusste der Secret Service schlicht nicht, wo der Präsident der Vereinigten Staaten war.

KennedyKennedy, John F.sexuelle Eskapaden forderte mit seinem anscheinend unstillbaren Appetit auf sexuelle Eroberungen derartige Gefahren geradezu heraus, aber die Männer aus seinem Personenschutz fürchteten, unter den zahllosen beliebigen Frauen, die er bei seinen heimlichen Rendezvous traf, könnte auch eine dabei sein, die ihn erpressen, vergiften oder einfach umbringen wollte.

Als Agent Tim McIntyreMcIntyre, Tim im Sommer 1963 auf Probe zum Personenschutz des Präsidenten stieß, hießen ihn kollegiale Agenten und Vorgesetzte willkommen, die ihm ihre Hilfe bei der Einarbeitung anboten. Einmal aber gab es eine Überraschung, als ihn ein Schichtleiter in der Spätschicht zur Seite nahm. »Du wirst hier eine ganze Menge Mist mitbekommen«, meinte Supervisor Emory RobertsRoberts, EmoryMcIntyre, Tim zu McIntyre.[25] »Dinge, die mit dem Präsidenten zu tun haben. Vergiss es einfach. Behalte es für dich. Erzähl noch nicht mal deiner Frau davon.«

McIntyreMcIntyre, Tim versuchte zuerst, die sexuellen Eskapaden des PräsidentenKennedy, John F.sexuelle Eskapaden herunterzuspielen, mit den Kollegen Witze darüber zu reißen – »Was passiert, wenn ihn eine beißt?« Aber letztendlich war er Zeuge, wie eine endlose Parade von Sekretärinnen, Starlets und auch Prostituierten ins Schlafzimmer des Präsidenten eskortiert wurde – in Hotels und in seiner privaten Residenz. Die Agenten des Secret Service, die sonst den Hintergrund von allem und jedem durchleuchteten, der den Präsidenten privat traf, durften noch nicht einmal nach den Namen dieser Frauen fragen.

Die Nachtschicht gewöhnte sich allmählich an das Eintreffen wahlloser Besucherinnen in den Privatgemächern des Präsidenten, oftmals im Geleit von David PowersPowers, David »Dave«, dem langjährigen Helfer und Freund KennedysKennedy, John F.. Die Spätschicht, die normalerweise bis 22 Uhr Dienst hatte, gab den jeweiligen Schichtleitern einen diskreten und lapidaren Statusbericht über KennedysKennedy, John F.sexuelle Eskapaden nächtliche Gäste.

»Bevor wir bei Schichtende nach Hause gingen, sagten wir so etwas wie ›XY hat eine Blondine reingebracht‹«, wie ein ehemaliger Personenschützer erzählte. »Oder, ›Nur damit Sie Bescheid wissen, Boss, da sind zwei Gäste im Zimmer‹.«

»Du musst der Nachtschicht mitteilen, was Sache ist«, sagte der Personenschützer von damals. »Das Problem war: Wenn [die Frau] nicht bis spätestens vier Uhr in der Frühe wieder verschwand, fingst du an, dir Sorgen zu machen.«

Die Agenten in KennedysKennedy, John F.sexuelle Eskapaden Schutztruppe waren hin- und hergerissen. Sie bewunderten so viel an ihrem Präsidenten. »Er war wirklich ein ganz besonderer Typ«, sagte PaolellaPaolella, Joseph »Joe«. »Ganz gleich, ob es die Queen war oder das Hausmädchen, er behandelte alle gleich.« Manche waren allerdings peinlich berührt – bisweilen sogar empört –, wenn sie gehalten waren, ein derart dreistes Verhalten zu ermöglichen und ihre eigenen Sicherheitsstandards lockerer zu handhaben. US-Geheimdienstler warnten, kubanische oder sowjetische Spione hofften, den Präsidenten erpressen oder gar töten zu können. Agenten im Schutztrupp des Präsidenten überlegten insgeheim, die beste Möglichkeit, das Weiße Haus zu infiltrieren, bestünde darin, eine gut aussehende junge Frau hinzuschicken.

»Um Himmels willen, wir befanden uns mitten im Kalten Krieg«, sagte NewmanNewman, Larry. »Uns quälte die Möglichkeit, dass so etwas passieren könnte. Wir hatten Anweisung, dass niemand durch diese Tür gehen durfte, aber letztendlich erledigten wir unseren Job eben nicht. Weil wir es vermasselt haben. Wir hatten uns mit einem Verhalten abzufinden, das gefährlich war – nicht für uns, sondern für das Land und für die Sicherheit des PräsidentenKennedy, John F.sexuelle Eskapaden.«

»Wir haben einen Eid geleistet … Niemand geht durch diese Tür, wenn wir das nicht vorher abgeklärt haben. Und dann stehen wir da und sehen zu, wie Dave PowersPowers, David »Dave« irgendwelche Frauen anschleppt, und sie marschieren einfach rein.«

Wie NewmanNewman, Larry bewunderte auch Anthony ShermanSherman, Anthony, ein weiterer Ehemaliger aus dem persönlichen Schutztrupp, KennedysKennedy, John F.sexuelle Eskapaden Charme und seinen politischen Mut. Aber die Sorglosigkeit des Präsidenten erschien ihm als mangelnder Respekt vor dem Amt.

Für ShermanSherman, Anthony brachte ein Trip nach Honolulu im Juni 1963 das Fass zum Überlaufen. Kennedy flog dorthin, um eine Rede auf einer Konferenz von Bürgermeistern zu halten und um an der Gedenkveranstaltung für die USS Arizona in Pearl Harbor teilzunehmen. Die Entourage des Präsidenten traf samt ShermanSherman, Anthony und den anderen Personenschützern am Abend vor der Konferenz ein. Nachdem hawaiianische Würdenträger KennedyKennedy, John F.sexuelle Eskapaden am Flughafen mit den typischen Blütenketten willkommen geheißen hatten, brachte ihn seine Wagenkolonne zu seiner Unterkunft. Ein für die nahe gelegene Basis zuständiger Marineoffizier hatte für den Aufenthalt des Präsidenten ein Gästehaus organisiert. Zehn Minuten nach dem Eintreffen KennedysKennedy, John F.sexuelle Eskapaden fuhr ein Helfer des Weißen Hauses mit zwei jungen Frauen im Schlepptau vor und marschierte geradewegs ins Haus, vorbei an ShermanSherman, Anthony, der gerade die Eingangstür zu bewachen hatte. Der Offizier und Gastgeber warf ShermanSherman, Anthony einen verwunderten Blick zu.

»Wer sind die denn?«, wollte der Mann von der Marinebasis wissen, und starrte in Richtung der Frauen.

Sherman, AnthonySherman überlegte einen Moment und schämte sich schon wegen der Lüge, die er sich in Gedanken gerade zurechtlegte. »Sekretärinnen«, antwortete ShermanSherman, Anthony. »Ich nehme an, der Präsident will heute Abend noch etwas Arbeit erledigen.«

Der Oberst starrte ihn an, ohne die Spur eines Lächelns. Sherman, AnthonySherman war klar, dass er ihm kein Wort glaubte.

»Wir beschützten den PräsidentenKennedy, John F.sexuelle Eskapaden auf jede nur denkbare Weise«, erzählte ShermanSherman, Anthony gegenüber ABC News im Jahr 1997. »Aber die Sache in Honolulu machte mich wirklich wütend. Das ist immerhin der Präsident der Vereinigten Staaten. Ich will ja nicht päpstlicher sein als der Papst, aber so etwas sollte er in aller Öffentlichkeit einfach bleiben lassen.«

Was sollte ein passionierter Secret-Service-Agent denn auch tun? Gemeinsam auf Hotelkorridoren und Rollfeldern am Flughafen wartend, erzählten sich die Personenschützer intern von ihren schlimmsten Befürchtungen. Das Privatleben und persönliche Entscheidungen des PräsidentenKennedy, John F.sexuelle Eskapaden gingen sie nichts an. Aber wenn dieses riskante Spiel sein Leben in Gefahr brachte, ging es sie dann nicht automatisch doch etwas an?

»Worthy of Trust and Confidence«, so lautet das Motto des Secret Service, und um sich dieses Vertrauens tatsächlich würdig zu erweisen – schließlich ging es um das Vertrauen des Präsidenten –, beschlossen die Agenten, dem Ratschlag ihres Schichtleiters Emory RobertsRoberts, Emory zu folgen: Sie hielten den Mund.

Am frühen Morgen des 12. November, einem Dienstag, fuhr Win LawsonsLawson, WinLawson, Barbara Frau Barbara ihren Mann vom bescheidenen Haus der Familie in Alexandria zum Weißen Haus – die beiden kleinen Kinder saßen hinten im Auto. Er war auf dem Weg nach Dallas, wo er in den folgenden zehn Tagen KennedysKennedy, John F.in Dallas anstehenden Besuch in der Stadt vorzubereiten hatte. Er würde dadurch den fünften Geburtstag seines Sohnes Jeff verpassen. Und er konnte erst einmal auch keine Zeit mehr mit dem gerade erst adoptierten Baby Andrea verbringen, konnte ihr nachts vorerst nicht mehr das Fläschchen geben, was er als zutiefst friedvolles Vertiefen der Beziehung zu der Kleinen empfand.

Sommer und Frühherbst des Jahres 1963 waren eine geschäftige Zeit für die Personenschützer gewesen. Und jetzt hatte das Weiße Haus einen wahrhaft atemberaubenden Reiseplan für November in Auftrag gegeben. Nach mehreren Reisen entlang der Ostküste in der ersten Hälfte des Monats sollte Kennedy unmittelbar vor Thanksgiving FloridaKennedy, John F.in FloridaKennedy, John F.in Texas und Texas beackern. Kennedy musste diese beiden großen Staaten unbedingt gewinnen. Wegen der umstrittenen Agenda in Sachen Bürgerrechte waren dies die einzigen Bundesstaaten im Süden, in denen ihm die Demokraten einen Wahlsieg zutrauten, genau deshalb wählten Kennedys Helfer diese Staaten für den inoffiziellen Start seiner Wiederwahlkampagne aus. LawsonLawson, Win konnte angesichts des Terminplans, den seine Spezialtruppe vor der Brust hatte, nur noch den Kopf schütteln: 22 Stationen in neun Städten, und das alles in weniger als einer Woche.

Jerry BehnBehn, Jerry, der Leiter von Kennedys Schutztruppe, hatte mit LawsonLawson, Win einen seiner sorgfältigsten Leute für die Besuchsvorbereitungen ausgewählt. Er sollte die Planung für Dallas übernehmen. Die Stadt hatte sich offen feindselig gegenüber dem PräsidentenKennedy, John F.in Dallas gezeigt. Konservative vor Ort hatten ein fingiertes Fahndungsplakat mit Kennedys Konterfei verteilt. Einen Monat zuvor hatten Demonstranten dort seinen zu Besuch weilenden Botschafter bespuckt und geschlagen.

LawsonLawson, Win war der geborene Profi. Er trank nicht. Er war kein Weiberheld. Man wusste von ihm, dass er unentwegt und bis spät in die Nacht seine Sicherheitsplanung vor dem Eintreffen des Präsidenten wieder und wieder abklopfen würde, ohne ein Auge zuzutun. In einem seiner ersten Aufträge als Vorauskommando hatte LawsonLawson, Win darauf bestanden, dass der Vorsitzende Richter in Binghamton, New York, vor dem anstehenden Besuch NixonsNixon, Richard sein Gerichtsgebäude verschließt. LawsonLawson, Win hatte davon erfahren, dass Gerichtsmitarbeiter Freunde einluden, NixonsNixon, Richard Auftritt von den oberen Etagen in ihrem Gebäude zu verfolgen. LawsonLawson, Win hatte das starke Gefühl, Leute, die gleichsam über NixonsNixon, Richard Haupt schwebten, könnten eine ernste Gefahr darstellen. Der Richter willigte ein.[26]

Wie er es vor der Abreise zur Vorabinspektion an jedem Schauplatz getan hatte, warf LawsonLawson, Win auch diesmal am 8. November einen Blick in die Protective Research SectionProtective Research Section des Service. Dieses unter dem Kürzel PRSProtective Research Section besser bekannte winzige Büro führte eine Liste von etwa 400 Personen im ganzen Land, die nach Einschätzung von Ermittlern eine reale Bedrohung für den PräsidentenKennedy, John F.in Dallas darstellten. LawsonLawson, Win wollte die Namen jedes Einzelnen in dieser Liste, der in der Region um Dallas lebte. Es wurde aber kein einziger Name gemeldet – einigermaßen erstaunlich für eine so große Stadt. Er sah am Morgen des 12. November noch einmal nach, ob sich irgendetwas Neues ergeben hätte – Fehlanzeige.[27]

Gegen Mittag an jenem Dienstag bestieg LawsonLawson, Win zusammen mit sechs weiteren Agenten des Vorausteams ein Militärflugzeug. Alle hatten unterschiedliche Städte in Texas zum Ziel. Während sie in Richtung Süden flogen, ging beim PRSProtective Research SectionLawson, Win-Büro, das Lawson erst kurz zuvor aufgesucht hatte, ein dringender Anruf ein. Agenten hatten Wind von etwas bekommen, was sich wie ein Komplott zur Ermordung des Präsidenten anhörte.

An diesem Dienstagmorgen, dem 12. November, konnte Special Agent Robert JamisonJamison, Robert in Miami nicht sagen, ob der Ku-Klux-KlanKu-Klux-Klan-Mann aus Georgia auf der Tonbandaufnahme der Polizei übertrieb oder ob er die Wahrheit sagte. Aber seine Behauptung auf dem Tonband war zutiefst beunruhigend. Er sagte, er habe Kenntnis von einem Plan, Präsident KennedyKennedy, John F.MorddrohungenKennedy-AttentatMorddrohungMorddrohungen gegen PräsidentenKennedy, John F. zu ermorden.

Joseph MilteerMilteer, Joseph, ein wohlhabender Organisator für White-Supremacy-Aktivisten, war mit dem Auto quer durch die Südstaaten unterwegs gewesen und hatte am Wochenende davor einen Freund aus Kindertagen in dessen Apartment in Miami besucht. Er wusste nicht, dass sein Freund ein Informant der Polizei war, der den Klan undercover infiltrieren sollte. Er wusste auch nicht, dass er ihre Unterhaltung auf Tonband aufzeichnete.

MilteerMilteer, Joseph hatte einige notorisch gewalttätige Ku-Klux-KlanKu-Klux-Klan-Anführer kennengelernt, die die Polizei einer Serie von Bombenanschlägen und Morden in jüngerer Zeit verdächtigte. Die Polizei hatte gehofft, ihr Informant, William SomersettSomersett, William, könnte seinen alten Kumpel MilteerMilteer, Joseph dazu bringen, etwas über den Bombenanschlag Mitte September auf eine Kirche in Birmingham, Alabama, zu erzählen. Damals waren vier schwarze Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren zu Tode gekommen. MilteerMilteer, Joseph war befreundet mit dem damaligen Hauptverdächtigen: Jack BrownBrown, Jack, seines Zeichens »Imperial Wizard« des in Tennessee ansässigen Dixie Klan.

Milteer, JosephMilteer machte keine eindeutigen Angaben zum Bombenanschlag auf die Kirche. Wesentlich eindeutiger wurde er, als man auf den anstehenden Miami-Besuch des PräsidentenKennedy, John F.in Florida zu sprechen kam.

»Ich glaube, KennedyKennedy, John F.MorddrohungenKennedy-AttentatMorddrohungMorddrohungen gegen PräsidentenKennedy, John F. kommt am 18. November hierher, um irgendeine Rede zu halten«, sagte SomersettSomersett, William. »Na ja, der wird tausend Leibwächter um sich haben, da kannst du dir sicher sein.«

»Je mehr Bodyguards, desto leichter kann man ihn erwischen«, gab MilteerMilteer, Joseph zurück.

»Wie bitte?«, fragte SomersettSomersett, William.

»Je mehr Bodyguards er hat, desto leichter kann man ihn erwischen«, wiederholte MilteerMilteer, Joseph.

»Und wie zum Teufel könnte man ihn deiner Ansicht nach am besten erwischen?«, fragte SomersettSomersett, William.

»Von einem Bürogebäude aus, mit einem Präzisionsgewehr«, meinte MilteerMilteer, Joseph.

»Die haben ernsthaft vor, ihn zu töten?«, fragte SomersettSomersett, William später. »Oh ja«, bekräftigte MilteerMilteer, Joseph. »Die Sache ist in Arbeit.«[28]

Laut MilteerMilteer, Joseph war BrownBrown, Jack der wahrscheinlichste Kandidat für den Mordanschlag auf KennedyKennedy, John F.MorddrohungenKennedy-AttentatMorddrohungMorddrohungen gegen PräsidentenKennedy, John F.. Er sagte, BrownBrown, Jack habe auch den Bürgerrechtsaktivisten Dr. Martin LutherKing, Martin Luther King jr. ausgekundschaftet in der Hoffnung, ihn aus dem Weg zu räumen.

»Er folgte ihm kreuz und quer durchs Land, kam aber nie nahe genug heran«, meinte MilteerMilteer, Joseph.

»Diesen KennedyKennedy, John F.MorddrohungenKennedy-AttentatMorddrohungMorddrohungen gegen PräsidentenKennedy, John F. abzuknallen ist aber ganz schön viel verlangt«, meinte SomersettSomersett, William. »Ich denke, du wirst dir schon überlegt haben, wie man ihn kriegen könnte, das passende Bürogebäude und all so was. Ich weiß ja nicht, wie diese Leute vom Secret Service alle diese Bürogebäude durchleuchten, wo der überall vorbeikommt. Weißt du, ob sie das machen oder nicht?«

MilteerMilteer, Joseph lieferte eine akkurate Erläuterung, warum Agenten wie LawsonLawson, Win bei der Vorbereitung des Besuchs die umliegenden Gebäude nicht überprüfen würden.

»Na ja, wenn sie einen Verdacht haben, machen sie das natürlich schon«, sagte er. »Aber wenn sie keinen Verdacht haben, werden sie es wohl eher nicht machen.«

Er lag genau richtig. Angesichts der dünnen Personaldecke des Secret Service war es unmöglich, Hunderte von Gebäuden entlang der Strecke der FahrzeugkolonneKennedy-AttentatVorbereitungen zum Schutz der FahrzeugkolonneFahrzeugkolonnen zu inspizieren. Wenn es einen Grund gab, mit einem bestimmten Problem zu rechnen, oder wenn ein Gebäude sehr nah an der Strecke lag, konnten die betreffenden Gebäude kontrolliert oder versiegelt werden, wie es LawsonLawson, Win in Binghamton gemacht hatte. Ansonsten jedoch würden sich die Agenten um die Gebäude, an denen die Kolonne vorbeikam, nicht weiter kümmern.[29]

An jenem Dienstagmorgen sprachen JamisonJamison, Robert und sein Boss, der leitende Special Agent des Büros in Miami, über die Tonbandaufnahme. Dann riefen sie PRSProtective Research SectionBouck, Robert-Chef Robert Bouck an.

Bouck, RobertBouck genoss im Service hohes Ansehen als cleverer Ermittler mit einem angeborenen Führungstalent. Er hatte sich für die elektronischeelektronische Erfassung Überwachung begeistert und galt als das »elektronische Genie« des Service. 1962 installierte BouckBouck, Robert auf Betreiben KennedysMorddrohungen gegen PräsidentenKennedy, John F. ein geheimes Tonbandaufnahmesystem im Oval Office.[30] Als Autor, der vor seiner Wahl zum Präsidenten stand, wollte KennedyKennedy, John F.MorddrohungenKennedy-AttentatMorddrohung wichtige Gespräche und Ereignisse im Weißen Haus festhalten, vermutlich, um die Aufnahmen später für seine Memoiren zu nutzen.[31]

Nachdem BouckBouck, Robert von der Drohung erfahren hatte, musste er vorsichtig vorgehen.[32] Normalerweise hätte er Agenten losgeschickt, um MilteerMilteer, Joseph zu befragen, aber damit wäre die Tarnung des Informanten aufgeflogen. Stattdessen wies BouckBouck, Robert JamisonJamison, Robert an, einen »vertraulichen« Bericht über das mutmaßliche Komplott anzufertigen und den Agenten des Vorauskommandos zu warnen, der für KennedysKennedy-AttentatVorbereitungen zum Schutz der FahrzeugkolonneKennedy, John F.in Florida bevorstehenden Besuch in Miami zuständig war. Er sagte JamisonJamison, Robert, er solle den Bericht nur an vier Außenstellen weitergeben – Atlanta, Nashville, Indianapolis und Philadelphia. Agenten vor Ort würden die Wohnungen und Aufenthaltsorte der von MilteerMilteer, Joseph erwähnten extremistischen Freunde diskret unter die Lupe nehmen.

LawsonLawson, Win landete am 12. November in DallasKennedy, John F.in Dallas und traf sich am nächsten Tag mit der örtlichen Polizei, um die Route für die WagenkolonneKennedy-AttentatVorbereitungen zum Schutz der Fahrzeugkolonne des Präsidenten und der First Lady festzulegen – von der Landung in Love Field bis zur Tischrede beim Trade Mart. LawsonLawson, Win war klar, dass er KennedyKennedy-AttentatVorbereitungen zum Schutz der Fahrzeugkolonne über die Main Street durch die geschäftige Innenstadt dirigieren musste. »Wenn ein Präsident oder Vizepräsident durch eine kleinere oder größere Stadt fährt, geht es darum, dass er von möglichst vielen Menschen gesehen wird«, sagte LawsonLawson, Win. »Oft wird die Tour auf die Mittagszeit oder die Zeit des Abendessens gelegt. Warum das? Um die Zeit kommen die Leute aus den Bürogebäuden. Es entsteht quasi automatisch eine Menschenmenge. Wenn du jemanden in einen Bereich in der Innenstadt dirigierst, sind da zwangsläufig viele Bürohäuser und Geschäfte. Das ist ein Grund, warum wir uns für Downtown entschieden. Das Weiße Haus wollte, dass die Leute den Präsidenten zu Gesicht bekommen. Die meisten Leute würde man eben in der Innenstadt finden. Die Route war praktisch alternativlos.«

Deshalb arbeitete LawsonLawson, Win zusammen mit der Polizei daran, jede Kreuzung zu erfassen und zu blockieren und akribisch eine verwirrende Reihe verschiedener Pläne zu einer Choreographie zusammenzustellen. Für die Ankunft auf Love Field platzierte er beispielsweise Beamte auf Dächern von Gebäuden, von denen sie den Empfangsbereich auf dem Rollfeld überblicken konnten. Er schickte Polizisten in Zivil unter die Schaulustigen. Kennedy-AttentatVorbereitungen zum Schutz der FahrzeugkolonneFahrzeugkolonnenFür die Fahrzeugkolonne verlangte er von den Motorradeskorten, einen Puffer entlang der Präsidentenlimousine zu bilden. Er bat die Polizei, Überführungen und Brücken zu räumen, die die FahrzeugkolonneFahrzeugkolonnen passieren sollte, damit die Menschen in jedem Fall in sicherem Abstand zum Auto des Präsidenten blieben.[33]

Er wusste nicht, was die Zentrale von ihren Agenten vor Ort in Miami und Chicago erfahren hatte – Bedrohungen durch Heckenschützen mit Präzisionsgewehr entlang der Route der FahrzeugkolonneFahrzeugkolonnen.

»Nein, davon habe ich nie gehört«, sagte er. »Daran hätte ich mich erinnert.«

Secret Service

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