Читать книгу Mörder sind keine Engel: 7 Strand Krimis - Cedric Balmore, Alfred Bekker, Frank Rehfeld - Страница 14

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Bount kam auf die Beine. Das Gummigefühl verebbte in seinen Knien, wenn auch nicht völlig. Es spielte keine Rolle. Er war plötzlich putzmunter. Ihm war klar, dass er in einer teuflischen Falle saß. Er war hineingetappt, ohne sie zu erkennen, und er wusste jetzt noch nicht, wer sie aufgestellt hatte: Correggio oder Leslie Harper, Jessica Thorpe oder am Ende gar James, ihr so beherrscht wirkender, prominenter Mann?

„Was habe ich getan?“, murmelte Bount, obwohl er den Blonden sehr gut verstanden hatte.

„Einen Menschen getötet“, sagte der Blonde und legte die Waffe behutsam auf den Schreibtisch zurück. „Wir können es bezeugen. Clark und ich. Was sagen Sie nun?“

„Damit kommen Sie nicht durch.“ „Zwei gegen einen“, höhnte der Blonde. „Sie wissen, was das juristisch zu bedeuten hat.“

„Wer glaubt schon einem Gangster?“, fragte Bount.

„Sie sollten in Ihren Äußerungen etwas vorsichtiger sein“, sagte der Blonde. „Clark und ich könnten Strafanzeige wegen übler Nachrede gegen Sie erstatten ...“

„Wo haben Sie meinen Revolver her?“, fragte Bount und gab sich selbst die Antwort: „Sie sind in mein Office eingedrungen, als June unterwegs war. Sie haben die Waffe einfach geklaut!“

„Aber Reiniger!“, höhnte der Blonde. „Damit kommen Sie wirklich nicht weit, Sie sollten sich etwas Besseres und Überzeugenderes einfallen lassen. Die Mordkommission ist übrigens schon unterwegs.“

„Die Mordkommission?“, fragte Bount. „Ja, sie befindet sich auf dem Weg nach hier“, erklärte der Dunkelhaarige. Er hatte die Kinnschatten eines Mannes, der sich am Tage mindestens zweimal rasieren muss.

„Ich verstehe kein Wort“, sagte Bount.

„Hör dir das an“, spottete der Blonde. „Jetzt will er von nichts wissen.“

Die Tür zu Correggios Allerheiligstem stand offen. Bount strebte darauf zu und trat über die Schwelle, weil er hoffte, von dem Syndikatsboss ein klärendes Wort zu erhalten.

Bount stoppte. Ihm schien es so, als sei er gegen eine Glaswand gelaufen.

Bill Correggio lag hinter seinem Schreibtisch auf dem cremefarbigen Teppich. Unter Correggios Brust hatte sich der Teppich verfärbt. Er war blutrot.

Der Kopf des Syndikatsbosses war zur Seite gedreht, Mund und Augen standen offen. Die weißen, künstlichen Zähne hatten nichts von ihrem Glanz verloren, aber in den hellen, harten Augen war das dominierende Leuchten erloschen.

Sie gehörten einem Toten.

Mörder sind keine Engel: 7 Strand Krimis

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