Читать книгу So sind wir - Christian Hafenecker - Страница 13
„Die roten Idioten kommen mit dem Geld nicht mehr weiter“.
ОглавлениеVermutungen legen nahe, dass damit die SPÖ gemeint war, welche bei der Nationalratswahl 2017, wenige Wochen zuvor, erst den Kanzlersessel verlor.
Im Zuge des Untersuchungsausschusses stellte sich heraus, dass es auch vonseiten des Anwalts M. durchaus Interesse und auch konkrete Versuche gab, das Video zu verkaufen. Erste diesbezügliche Gespräche fanden bereits wenige Wochen nach dem Dreh statt.
Mitte August 2017 trifft M. seinen Volksschulfreund Johannes Vetter, damals gerade Wahlkampfmanager der SPÖ unter Bundeskanzler Christian Kern, in der Zigarrenlounge im Park Hyatt in der Wiener Innenstadt. Dort erzählt der „Ibiza“-Anwalt Vetter von brisantem Bildmaterial über Strache und Gudenus. Er erwähnt auch, dass es sich dabei um Bewegtbildmaterial handle und Geld benötigt werde, wobei kein genauer Betrag genannt worden sei.33
Interessant ist in diesem Zusammenhang vor allem der zeitliche Aspekt im Wahlkampf 2017, in dem das „Dirty Campaigning“ seine Hochphase erreichte.
Das „Ibiza“-Video wird am 24. Juli gedreht. Wenige Tage später wird Vetter Wahlkampfmanager der Bundes-SPÖ. Mitte August werden die Machenschaften des SPÖ-Beraters Tal Silberstein bekannt. Wenige Wochen später trifft der in dieser Zeit sicherlich schwer beschäftigte SPÖ-Wahlkampfchef Vetter seinen Volksschulfreund M. auf einen gemütlichen Kaffee, angeblich ohne zu wissen, worum es dabei gehen soll. Bei diesem Treffen erfährt er von belastendem Bildmaterial über Strache und Gudenus, Politiker jener Partei, welche die SPÖ laut Umfragen bei der kommenden Wahl überholen könnte. Erzählt möchte er davon niemandem haben, da er die „vagen Andeutungen“ für ein Gerücht hielt.34