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„Lass uns reich werden! Aber mit lustig“

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Im März 2018 kommt es zu einer beruflichen Reise nach Berlin. M. und Vetter sprechen erneut über das belastende Material. Ein interessantes Detail in diesem Zusammenhang ist auch, dass Vetter im Dezember 2018 eine Grußkarte an M. schickt, auf der „Lass uns reich werden! Aber mit lustig.“ geschrieben steht.35

Zeitnah zu dem zweiten Treffen mit Vetter kommt es zu einem Gespräch zwischen M. und dem SPÖ-nahen PR-Berater Nikolaus Pelinka. Die beiden kennen sich aus einer gemeinsamen Tätigkeit in der Rechtsanwaltskanzlei von Gabriel Lansky zu Beginn der 2000er-Jahre. Bei dem Treffen im Kaffeehaus erzählt M. von belastendem Material gegen Strache und fragt Pelinka, ob er ihn mit potenziellen Käufern zusammenbringen könne oder selbst Interesse habe, das Material zu erwerben. Die Rede ist von einem siebenstelligen Betrag. M. macht dabei auch Andeutungen in Richtung einer Provision für die Vermittlungstätigkeit. Auch wenn Pelinka im Endeffekt selbst kein Interesse an dem Material hat, erzählt er mehreren Personen davon.36

Auf die Frage im U-Ausschuss, wie vielen Leuten er vom Video-Material erzählt habe, antwortete Nikolaus Pelinka:

„Eins, zwei, drei, viele ist eine gute Definition. Ich würde vermuten, dass es um mehrere Dutzend Menschen geht, aber immer in verschiedenen Abstufungen.“37

Unter diesen Personen waren jedenfalls die SPÖ-Politiker Thomas Drozda und Christian Kern, deren Interesse Pelinka mit seinen Ausführungen weckte. Pelinka übergab Drozda Ende März oder Anfang April 2018 die Kontaktdaten des Anwalts, was Drozda in seiner Einvernahme beim Bundeskriminalamt später als „Vermittlung“ bezeichnete.

Wie Drozda vor dem Untersuchungsausschuss aussagte, wurde mit der Information zu vermeintlich belastendem Material über Strache und die FPÖ das Interesse der SPÖ-Spitze geweckt. In Folge dessen wurde Drozda von SPÖ-Chef Kern angewiesen, sich die Sache genauer anzuschauen. Am 12. April 2018 kommt es zu einem Treffen zwischen Drozda und Anwalt M. in dessen Kanzlei. Dort unterrichtet M. den SPÖ-Politiker über die Existenz eines Videos, in dem unter anderem Korruptionsideen gesponnen würden. Darüber hinaus legt der Anwalt Fotos von vermeintlichen Geldtaschen vor. Am Tag nach dem Gespräch informiert Drozda seinen Parteiobmann Christian Kern und auch den Anwalt der SPÖ, Michael Pilz.38

Am 24. April 2018 kommt es zu einem einstündigen Gespräch zwischen dem SPÖ-Anwalt Pilz und dem „Ibiza“-Drahtzieher M.. Pilz bekommt dort einige Szenen aus dem Video vorgespielt und hat somit Kenntnis über dessen Inhalte. Für den Erwerb des Materials verlangt M. sechs Millionen Euro. Noch am selben Tag berichtet Pilz Drozda über die Inhalte des Treffens.39

Am 2. Mai 2018 findet ein Sechsaugengespräch zwischen Drozda, Pilz und Kern statt, wo über das Treffen bei M. gesprochen wird. An diesem Tag wird entschieden, eine offizielle Absage der SPÖ an M. per eingeschriebenen Brief zu übermitteln, welche am 9. Mai 2018 versendet wird.40

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