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„Kann sein, dass morgen Österreich brennt“

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Die Reaktion von Johann Gudenus ist ähnlich aufgebaut. Es gibt nur einen markanten Unterschied zur Strache-Äußerung, ein Postskriptum am Ende des Schreibens:

„Schöne Grüße an Herrn Böhmermann.“58

Gudenus nahm damit Bezug auf die Rede des deutschen TV-Satirikers Jan Böhmermann bei der Romy-Gala Mitte April 2019 in Wien und vermutete wahrscheinlich, dass Böhmermann hinter der Video-Falle stecken könnte. Eine durchaus denkbare Variante zu diesem Zeitpunkt, die nicht nur Gudenus für möglich gehalten hatte. Denn in seiner Videobotschaft sprach Böhmermann bei der Entgegennahme des „Kurier“-Fernsehpreises bereits Wochen vor den Ereignissen von einer „russischen Oligarchenvilla auf Ibiza“. Er verhandle dort gerade, meinte er scherzhaft, die Übernahme der „Kronen Zeitung“.

Böhmermann sagte, er hänge „gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Öligarchenvilla auf Ibiza“ rum.59

Zumal der Satiriker dann auch noch einen Tag vor der Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“ in seiner Sendung „Neo Magazin Royal“ im ZDF einen Hinweis auf die innenpolitische Enthüllung lieferte, nämlich, „kann sein, dass morgen Österreich brennt“, war nach dem 17. Mai klar, dass Böhmermann zu einem Personenkreis zählt, der von der Existenz des Videos wusste, bevor es von den Medien veröffentlicht wurde.60

Auf dem Kurznachrichtendienst „Twitter“ hat Böhmermann jedenfalls zeitgleich mit der Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“ um 18 Uhr folgende Nachricht hinterlassen:


Abbildung 3: Tweet von Jan Böhmermann am 17. Mai 2019

Der Link auf Twitter führt zu einem Video der Musikgruppe „Vengaboys“ und ihrem Hit „We’re going to Ibiza“ aus dem Jahr 1999.

Frederik Obermaier und Bastian Obermayer behaupten in ihrem Buch, dass die Information an Böhmermann nicht von der „Süddeutschen Zeitung“ kam. Woher Böhmermann Kenntnis vom „Ibiza-Video“ hatte, ist bis dato nicht bekannt.

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