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Die klassische Reihenfolge eines Menüs

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Nicht zwingend notwendig, aber ungemein erfreulich ist ein Aperitif, zu dem nach Belieben kleine Häppchen, sogenannte »Amuse bouches« gereicht werden können. Aperitif und Häppchen werden meist im Stehen eingenommen und eignen sich, die Zeit zu überbrücken, bis alle Gäste eingetroffen sind und diese einander vorgestellt wurden. Ein erstes erfrischendes Gläschen hebt ungemein die Stimmung und lockert bei dem ein oder anderen evtl. vorhandene Hemmungen. Ich serviere gerne einen guten, trockenen Sekt oder ein kleines Bierchen. Bei besonders festlichen Anlässen darf es auch Champagner sein! Wer gerne etwas Ungewöhnlicheres mag, findet in jedem Kapitel eine gute Alternative. Die Häppchen sollten unbedingt zum »Aus-der-Handessen« geeignet sein – unangenehm ist es, wenn schon beim ersten Biss das halbe Häppchen auf der feinen Bluse oder dem Jackett landet!

Sind alle Gäste da und sind die Gastgeber bereit, so kann es am Tisch weitergehen:

In der Regel mit einer kalten Vorspeise, zum Beispiel einem knackigen Salat aus Blattsalaten oder Gemüse. Durch die enthaltenen Bitterstoffe wird der Appetit angeregt. Salat lässt sich gut vorbereiten und ist perfekt für jedes Menü. Jeder Salat kann pfiffig angereichert werden, gerne auch mit einem warmen Element, z. B. warmem Ziegenkäse, karamellisierten Früchten, gebratenen Krustentieren oder gegrillten Fleischspießchen.

Als Nächstes folgt eine Suppe, klar und festlich oder püriert und rustikal, im Sommer gerne auch kalt serviert, auf der Basis von Gemüse, Obst oder Brühe, ganz davon abhängig, wie das Menü weiter verläuft.

Dann geht es mit einer warmen Vorspeise weiter, zum Beispiel mit Fisch oder Krustentieren, begleitet von einer harmonisierenden Gemüsebeilage und einer schönen Sauce, gutem Öl oder nussiger Butter.

Wer möchte, fügt vor dem Hauptgang als Zwischengericht ein Risotto ein (und beachtet, dass er dafür längere Zeit in der Küche stehen muss!) oder eine feine Pasta, beides unbedingt in kleinen Portionen!

Wer möchte, kann vor dem Hauptgang eine Erfrischung in Form eines nicht zu süßen, evtl. sogar pikanten Sorbets oder Granités servieren, auch ein kaltes Süppchen wäre geeignet (sofern bisher keine Suppe serviert wurde).

Der Hauptgang ist meist die größte Herausforderung: Oft haben bei einem umfangreichen Menü viele Gäste nun schon kaum mehr Platz im Magen. Dann eignet sich zum Beispiel gesottenes Fleisch gut, das durch die Garmethode leichter verdaulich und kalorienärmer ist. Es muss jedoch nicht immer Fleisch sein! Ein schöner, kräftiger Fisch, gerne an der Gräte gegart und evtl. im Ganzen serviert, kann das Fleisch ersetzen. Heutzutage kann auch zu Fisch Rotwein getrunken werden, lassen Sie sich von einem Weinhändler beraten! Klassisch sind Schmorgerichte mit kräftigen Saucen, zu denen schwere, gehaltvolle Rotweine gut passen.

Was kommt zuerst: Käse oder Dessert? Klassisch ist die Reihenfolge Käse, dann Dessert. Dies liegt daran, dass man zum Käse beim Rotwein, der den vorhergehenden Hauptgang begleitete, bleiben kann, wohingegen zum Dessert ein Dessertwein oder ein Glas Sekt oder Champagner serviert wird. Ich esse jedoch auch gerne den Käse ganz zum Schluss: Alle sind satt, sitzen um den Tisch herum, in dessen Mitte sich eine Platte mit wenigen, jedoch perfekt gereiften Käsesorten befindet und wer noch ein bisschen Platz hat, lässt sich davon verführen. Stückchen für Stückchen …, selbstverständlich mit frisch aufgebackenem Brot serviert.

Meiner Meinung nach kann Käse jedoch auch das Dessert ersetzen – und andersrum.

Bitte beachten Sie: Das, was ich hier beschrieben habe, ist nur die klassische Variante, die mit sehr viel Vor- und Nachbereitung verbunden ist. Ganz ohne Stress geht so ein großes Menü nicht von der Hand, und ich überlege mir genau, wann und für wen ich das gerne auf mich nehme.

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