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1.4 Wissenschaftsverständnis

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Die Theologie ist für Thomas von Aquin die höchste Form des Wissens. Sie ist Weisheit inmitten der Wissenschaften. Die Wissenschaften führen auf ihrer Ebene nur zu einer Weisheit auf der Stufe rationaler Gewissheit. Die Überlegenheit der theologischen Weisheit kommt für ihn daher, dass sie in der Hierarchie der Stufen des Wissens und der Hierarchie der Ursachen Gott zum Gegenstand hat, die höchste Ursache der Dinge in ihrem Werden wie in ihrer Zielstrebigkeit (vgl. Chenu 1995, 44 f.).

Thomas von Aquin ist fest davon überzeugt, dass das Sein als gesetzmäßig geordnete Realität vom Menschen vorgefunden wird und dass wir diese Realität mit unserem Verstand erkennen können. Die Gegenstandswelt, in der der Mensch lebt und die er wahrnimmt, ist eine Schöpfung Gottes. Mit der menschlichen Vernunft kann die Welt nicht ganz erkannt werden, sondern eben nur die gesetzmäßig geordnete Realität. Über dem Reich der philosophischen Erkenntnis erhebt sich das Reich der übernatürlichen Wahrheit. Dieser Bereich bleibt dem philosophischen Erkennen verborgen und ist nur durch Glauben zugänglich. Der dreieine Gott, die Menschwerdung und die Auferstehung Jesu sind die zentralen Glaubensgeheimnisse und von Gott selbst den Menschen geoffenbart; diese Geheimnisse können nur gläubig hingenommen werden. Vernünftiges Erkennen und gläubiges Aufnehmen widersprechen sich für Thomas nicht, da die Wahrheit nur eine ist und auf Gott zurückgeht. Die Welt ist Schöpfung Gottes und auf Jesus Christus als den höchsten Herrn bezogen.

Thomas versteht die Theologie auch als praktische Wissenschaft, die den Menschen zum Handeln anleitet. Ein Dreifaches ist dem Menschen zum Heile notwendig: „Zu wissen, was er glauben, zu wissen, wonach er verlangen, und zu wissen, was er tun soll“.

Theorien der Sozialen Arbeit

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