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1.3.3 Adolf Diesterweg (1790–1866)

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Diesterweg gibt im „Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer“ 1851 dem Begriff „Sozial-Pädagogik“, der seit 1844 von Mager (1.3.5) gesetzt und definiert worden war, eine eigene Prägung. Er meint damit einerseits die Erziehung des Individuums zu sozialer Mündigkeit und Emanzipation, andererseits die Aufgabe – speziell des Lehrers –, das soziale Leben in Kollegium, Schule und Gemeinde im Sinne einer höchstmöglichen, emanzipativen und kooperativen Teilnahme aller Zugehörigen zu gestalten. Wenn Diesterweg auch die Zusammengehörigkeit und Einheit individueller und sozialer Menschwerdung und Erziehung sieht und betont, so will er mit dem Begriff Sozialpädagogik doch den Anteil der sozialen Zielsetzung von Erziehung akzentuieren. Deutlich wird die polarisierende Interpretation in Formulierungen wie dieser: „Darum nicht bloß individuelle, sondern auch soziale, nicht bloß allgemeinmenschliche, sondern auch nationale – mit einem Worte wahre Bildung“ (DIESTERWEG 1851, S. 130).

Diesterwegs Beitrag besteht somit zunächst in seiner Explikation des Begriffs Sozialpädagogik. Darüber hinaus pointiert er die emanzipatorische Idee der Sozialpädagogik als sozialkritisch. Drittens bestimmt er den erzieherischen Auftrag des Lehrers als sozial-emanzipatorisch und damit gesellschaftspolitisch. Dass damit zusätzliche Adressaten der Sozialpädagogik wichtig werden: „ungebildete“ Mütter, Väter, Arbeiter und sozialpädagogische Praktiker, d. h. Volksschullehrer, macht ihn vor allem für das Erstellen der Adressatenliste der praktischen Dimension der Sozialpädagogik in der Sozialen Arbeit interessant.

Handbuch Sozialpädagogik

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