Читать книгу Handbuch Sozialpädagogik - Christian Wilhelm Huber - Страница 6
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0 Einleitendes
0.1 Über den Aufbau des Buches
Dieses Buch befasst sich mit übergreifenden und insofern allgemeinen Problemen der Sozialpädagogik innerhalb der Sozialen Arbeit; darüber hinaus werden Praxisbereiche spezifiziert und verdeutlicht. Wir orientieren uns dabei vom Aufbau her an vier Dimensionen, die wir im folgenden Abschnitt skizzieren und mit denen wir die Absicht einer systematischen Binnendifferenzierung verfolgen.
Als Orientierungshilfe dienen die drei Abschnitte dieses einleitenden Kapitels. Dieser Abschnitt (0.1) erläutert den Aufbau des Buches. Der folgende (0.2) führt in die vier Dimensionen ein und liefert damit ein Wahrnehmungs- und Sichtungsschema für sozialpädagogische Fragestellungen. Der dritte Abschnitt (0.3) bietet eine Verbildlichung der vorgestellten Dimensionen und soll als grafische Hilfe der Lesbarkeit des Buches dienen.
Im nächsten Kapitel (1) geht es um Fragestellungen der theoretischen Dimension der Sozialpädagogik in der Sozialen Arbeit: Mit der politisch gesellschaftlichen und wissenschaftsdisziplinären „Mengenlehre“ betrachten wir Aspekte der systematischen Zuordnung (1.1).
In Abschnitt 1.2 geht es um Definitionen. Definitionen sind notwendig, damit Menschen, die an einem Gespräch beteiligt sind, möglichst genau wissen, was der jeweils andere meint. Sozialpädagogik ist gewissermaßen ein inzwischen über ca. 200 Jahre1 stattfindendes Gespräch, geführt in mündlichen Verhandlungen des beruflichen Alltags, Tagungen, Konferenzen, Vorlesungen, Seminaren und auch in Aufsätzen und Büchern. Mit Definitionen grenzen wir Begriffsinhalte ein und machen Gesagtes von Autor zu Autor oder auch von Generation zu Generation verständlich.
Nach den Definitionen geht es in Abschnitt 1.3 um Theorien der Sozialpädagogik, mit denen jeweils versucht wurde und wird, die Wirklichkeit der Sozialpädagogik wie aus einem Entwurf zu erklären.
Die hierbei von uns herangezogenen Autoren sind teilweise schon Klassiker der Sozialpädagogik. Wir hätten ihre Ansätze durchaus auch in der später folgenden historischen Dimension betrachten können. Andererseits sind die vorgetragenen Aspekte z. T. Kernpunkte umfangreicher Ansätze. Sie hätten sich bei noch stringenterer Kürzung auch unter dem Gesichtspunkt des Definitorischen abhandeln lassen. Die Dimensionen sind eben nur willkürliche, wenn auch rational gesetzte Vermessungslinien, durch die die betrachteten Teile – hier die theoretischen Entwürfe – planmäßig vernetzt werden. Vergleichen lässt sich die Vernetzung mit der Zuordnung von geografischen Punkten, die sich je und je unter den Daten der Längen- und Breitengrade „dingfest“ machen lassen.
In Abschnitt 1.4 stehen die Methoden zur Diskussion, mit denen die Sozialpädagogik als Wissenschaft zu arbeiten hat. Wir dürfen sie nicht verwechseln mit den Methoden der sozialpädagogischen Praxis. Letztere, z. B. Methoden der Beratung oder der Gruppenarbeit, werden zwar auch wissenschaftlich entwickelt und sind ebenfalls wissenschaftlich auswertbar. Sie sind jedoch selbst nicht mit den Methoden, mit denen die Wissenschaft arbeitet, gleichzusetzen.
Schließlich wird es in Abschnitt 1.5 um Metatheorien gehen. Metatheorien sind solche Theorien, die nicht innerhalb einer Wissenschaft errichtet werden, sondern die die Wissenschaft selbst von außen betrachten. In ihnen geht es um die Wissenschaft selbst, normalerweise um das Verständnis aller Wissenschaft und ihrer Disziplinen. Die griechische Vorsilbe „meta“ bedeutet soviel wie „jenseits“, „darüber hinaus“. Metatheorien gehen über Einzeltheorien der Wissenschaften hinaus. Sie versuchen, einen Überblick zu geben über die Relativität des Wissenschaftlichen. Letztlich sind sie eine Art Philosophie über Wissenschaft.
Die Kapitel 2, 3 und 4 stellen die drei weiteren Dimensionen dar. Dabei wirft Kapitel 2 anthropologische, ethische und sozialkritische Fragen auf. Kapitel 3 wird die historische und vergleichende Dimension unserer Ausführungen bestimmen. Im 4. Kapitel schließlich kommt die praktische Dimension mit solchen gesellschaftlichen Gegebenheiten zu Wort, die z. T. übergreifend und allgemein, z. T. auch speziell in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern Gegenstand und Methoden der professionellen Praxis sind.