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Zur Fassung des Liedes im EG

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Im EG ist die Strophenreihe von Hermann Bonnus stark gekürzt und umgestellt worden. Die Strophe „Ehre sei dir Christe“, die bei ihm zum Ausdruck der Haltung geworden ist, die dem Sünder durch die Passion und das darin erworbenen Heil dem Sünder zugesprochen ist, steht nun zu Beginn. Die Begründung des Heils in der Strophe „Wäre nicht gekommen …“ wirkt fast formelhaft, da ihr keine inhaltliche Herleitung vorausgeht. Für die Aufforderung zu Lob und Dank gilt dasselbe.

Angesichts des hier dargestellten Liedkonzeptes, nach dem Bonnus dem Heilsgeschehen in einzelnen Schritten nachgeht und so den Weg des Singenden in eine aufrechte Haltung vor Christus nachvollziehbar macht, wird deutlich, daß dem Lied in seiner torsohaften Form im EG seine Idee und Eigenheit genommen ist. Darum erscheint es – auch wenn die drei Strophen in ihrer Reihenfolge inhaltlich schlüssig sind – als unbedingt geboten, in einer nachfolgenden Ausgabe des Gesangbuches wieder die Strophenreihe von Bonnus in ihrer ersten Form wiederherzustellen. So wird die Idee des Liedes deutlich und im Singen nachvollziehbar. So ist der Zugang zur Passion über die Selbsterkenntnis möglich. So ist das innere Abschreiten des Befreiungsweges zur Erkenntnis der Rettung aus der eigenen Verlorenheit im Singen erlebbar.

Die Passion Jesu im Kirchenlied

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