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Rettung statt Todesverfallenheit

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Aufgrund dieses Zugangs zum Leiden Christi kann sein Heilswerk am Betrachter Wirkung zeitigen: Wenn der Mensch in seinem Gewissen gelitten hat aufgrund der gewonnenen Erkenntnis über sich selber, kann und soll er in der Erkenntnis der Bedeutung von Christi Leiden „für uns“ sich durch Christus con der Sünde befreien lassen. Luther fordert ihn auf: „Dan wirffesttu deyn sunde von dir auff Christum, wan du festiglich gleubst, das seyne wunden und leyden seyn deine sunde“. Damit ist die Rettung geschehen, denn du „sihest itzt keyne wunden, keyne schmertzen an yhm, das ist keyner sunde anzeygung“. Christus hat sie erwürgt. 1

Ebenso formuliert er in seinem ersten Sermom über die Sünden. Im Blicken auf Christus erkennen wir: Sie sind keine mehr, sondern sind es gewesen. Denn wir finden sie nicht mehr in Christus, in dem doch alles ist.2

Daß der Betrachter sich als nicht Unbeteiligter gegenüber dem Geschehen am Kreuz erkannt hat, hat ihm großen Gewinn gebracht: Mit der Sünde gehört auch seine Todesverfallenheit der Vergangenheit an. Mit dieser Gewißheit muß auch Judas nicht mehr ewig „Lucifers Geselle“ sein.

Die Passion Jesu im Kirchenlied

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