Читать книгу Kam, sah und siegte - Klasse ist lernbar - Christine Daborn - Страница 9
Sie sind die Welt!
ОглавлениеHören Sie auch immer und überall den Satz: «Man kann die Welt nicht verändern»? Wieso eigentlich nicht? Wir können doch uns verändern, und wir sind die Welt. Als Lebensveränderin komme ich mir denn auch in erster Linie als Weltveränderin vor. Indem ich das Leben meiner Kunden verändere, verändere ich mit jedem Kunden ein Stück weit die Welt. Denn andere Menschen ergeben eine andere Welt. Und je besser der einzelne Mensch, umso besser die Welt.
Wenn Sie in das Schöne investieren, investieren Sie in sich selbst – in Ihren persönlichen Vorsprung und Erfolg, aber auch in den Fortschritt von Firma, Wirtschaft und Gesellschaft, in die Zukunft überhaupt. Wenn Sie sich also zum Schönen motivieren lassen, um zu erfahren, wie Sie sich und Ihr Dasein «verschönern», wie Sie sich mit einfachen Mitteln Ihr Leben leichter machen können, wird nicht nur Ihre Welt schöner. Je schöner Sie sind, umso schöner ist die ganze Welt! So wie Sie aussehen, sieht es in der Welt aus. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.
Die Menschen sind die einzigen Wesen, die ihr Äußeres verändern können. Eigentlich wäre zu erwarten, dass sie daraus das Beste, sich also so schön wie möglich machen. Leider ist dem nicht so. Was wir hinter Bankschaltern, im Detailhandel und in den Büros antreffen – bis hinauf in die Chefetagen –, aber auch im Außendienst, bei Behörden und Politikern und sogar bei vielen Consultants, ist nicht ansprechend. Man sieht weder Stil noch Eleganz, noch Anmut, sondern eine uniforme Öde. Alle (die Ausnahme bestätigt die Regel) sehen gleich aus: nicht schön – und nicht korrekt. Die meisten Menschen haben nur Kleider an, sie kleiden sich nicht. Es wirkt formlos, ausgetragen, vernachlässigt, irgendwie ärmlich, als ob wir es nicht mit einer Wohlstandsgesellschaft zu tun hätten.
In den Städten renovieren wir die Gebäude, gestalten schöne Blumenrabatten, pflanzen stattliche Bäume, sind stolz auf prachtvolle Baudenkmäler und stellen Kunstwerke auf, alles, um die urbane Kultur aufzuwerten. Leider kümmert sich niemand darum, wie die Menschen darin aussehen; ihr Anblick gehört bald zum Ungepflegtesten im Stadtbild.
Hässlichkeit ist schick geworden. Man nennt es die Individualisierung der Gesellschaft, man redet von Selbstverwirklichung und macht daraus eine Frage von Toleranz und «leben und leben lassen». Aber darum geht es überhaupt nicht. Anything goes und Gleichgültigkeit liegen ganz nah beieinander. Letztlich ist es nur Bequemlichkeit, ein immer mehr um sich greifender, allumfassender, absurder Wohlfühlwahn. Andererseits steckt dahinter auch reine Destruktion, auch gegen sich selbst. Wie sonst lassen sich Piercings und Tattoos erklären? Hat das zerstörerische Besprayen von Fassaden gar etwas mit dem Verhältnis zur eigenen «Fassade» zu tun? Irgendwann kommt der Punkt, an dem man den Verfall nicht mehr bemerkt, man beginnt mit ihm zu leben, schlecht.
Ähnlich verläuft die Entwicklung beim Erscheinungsbild. Der allgemeine Dilettantismus in Sachen Businessdress zum Beispiel gilt als normal. «Das merkt doch keiner, darauf achtet doch niemand», redet man sich ein und lässt sich weiter gehen. Nicht gerade eine karrierefördernde Mentalität.