Читать книгу Nagasaki, ca. 1642 - Christine Wunnicke - Страница 15
10
ОглавлениеDie Japonesen hießen sie in der Bucht ankern und durchsuchten das ganze Schiff. Sie konfiszierten jedes Stück Papier, selbst das Dokument des Mutterhauses, selbst Logbuch und Frachtliste. Sie konfiszierten sämtliche Bilder in der Kapitänskajüte und das Santiago-de-Compostela-Amulett am Hals des Affen. Sie konfiszierten das Pulver. Sie inspizierten die Fracht und versiegelten Kiste um Kiste. Sie versiegelten auch die Kanonen. Sie ließen die Besatzung zum Appell antreten, jeden einzelnen seinen Namen und sein Amt ausrufen und schrieben das nieder, wie auch immer ihnen solches gelang. Unbemannt ließen sie die Beiboote zu Wasser, und japonesische Schiffchen schleppten sie fort.
Sechs Stunden waren sie beschäftigt. Die Nackten schleppten, die Schwarzgrauen überwachten, der Schreiber schrieb, und der Kapitän der Middelburg ballte blass die Fäuste.
Der Kommandeur interessierte sich nur für die Kanonen. Die ging er anschauen, und er schaute sie eine gute Weile an. Sonst stand er stumm an Deck. Wenn seine Leute gelaufen kamen, sagte er etwas, ja oder nein, dann schwieg er weiter. Er hielt einen geschlossenen Fächer in der Hand, mit dem hatte er eine Kanone angetippt. Später tippte er damit ab und zu auf die Reling.
Fort Decima war keine niederländische Festung, und auch nicht die zehnte Festung, und überhaupt keine Festung, und Decima hieß es auch nicht.