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Die Hummelkönigin
ОглавлениеAls der Frühlingswind über die Blumenwiese wehte, ließ er sich bei den Butterblumen nieder, die sehr zahlreich auf der Wiese blühten.
Na, hier wird es der Königin bestimmt gefallen“, sagte er und lächelte zu dem kleinen Butterblumen-Elfchen hinüber.
„Was, eine Königin? Wie meinst du denn das?“, fragte erstaunt das Elfchen.
„Was kommt, eine Königin?“, rief da schon von weitem das Gänseblümchen-Elfchen.
„Hab ich das richtig gehört, kommt zu uns eine Königin?“, wollte auch der kleine Rote-Klee-Elf wissen.
„Hm, ja, das habt ihr richtig gehört, eine echte Königin will sich auf der Wiese hier niederlassen“, antwortete der Frühlingswind, „also empfangt sie würdig, wie es sich für eine Königin gehört.“
„Ohhh“, machte das grüne Gras und wehte aufgeregt mit seinen grünen Spitzen hin und her.
„Aber wie sollen wir sie denn würdig empfangen, und was ist würdig?“, fragte das Butterblumen-Elfchen.
Da lachte der Wind und neckisch blies er das Blumenröckchen des Elfchens ein bisschen in die Höhe, aber dann sagte er: „Na ja, würdig ist, wenn ihr einen kleinen Knicks vor der Königin macht. Wenn ihr euch verbeugt, streichle ich immer ganz sanft über ihren Pelzkragen.“
„Aha, sie hat also einen Pelz an, das gibt schon Rätsel auf, denn eine Königin mit Pelz? Na, ich weiß nicht“, meinte das Gänseblümchen-Elfchen.
„Ja, das Gänseblümchen hat ja recht, mir kommt so eine Königin auch ein bisschen fremd vor“, sagte der kleine Elf vom roten Klee.
„Ist sie denn wirklich eine Königin, ich meine, eine Pelzkönigin mögen wir überhaupt nicht“, rief das Butterblumen-Elfchen laut und hob dabei abwehrend ihre zarten Händchen.
„So seid doch nicht so misstrauisch“, entgegnete der Frühlingswind, „wenn ich euch sage, dass sie eine Königin ist, dann ist sie auch eine Königin, und zwar ein richtige. Aber schaut, da kommt sie ja schon herbeigeflogen, sie ist mir also doch gefolgt.“
Und da kam sie herbeigeflogen, eine wunderschöne, große dicke Hummelkönigin. Ihr Pelzkragen und Kleidchen glänzten so weich und schön und ihr kleines goldenes Krönlein blitzte sogar in der warmen Frühlingsonne. Bei den Butterblumen ließ sie sich nieder und lächelte so süß und lieblich, dass die Blumenelfen sich sofort vor ihr verneigten. Wahrlich, sie war wirklich eine Königin.
„Aber nicht doch“, wehrte die Hummelkönigin ab, „ihr braucht euch nicht vor mir zu verneigen, ich will nur hierbleiben, bei euch auf der Blumenwiese, wenn ich darf?“
„Ja, aber freilich, natürlich“, riefen alle auf der Wiese, „wir freuen uns, also bitte bleib!“
„Aber erst müsst ihr etwas trinken“, meinte das Butterblumen-Elfchen und überreichte ein wenig später der Hummelkönigin eine Butterblume, gefüllt mit süßem Nektar der Königin.
Ahhh, das schmeckte und als die Königin alle auf der Wiese begrüßt hatte, da sie in der weichen, duftigen Frühlingserde ihr Hummelnest. Denn die Hummelkönigin war eine Erdhummel. Und den ganzen Sommer lang summte und brummte es auf der Blumenwiese von den süßen wolligen Erdhummeln. Schön, was?