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13. Januar

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Jeder sei schnell bereit zu hören, aber jeder lasse sich Zeit, ehe er redet, und erst recht, ehe er zornig wird. Jakobus 1,19

Dienstaufsichtsbeschwerden erst am nächsten Tag!“ So blaffte es der Unteroffizier in den Raum. Bundeswehr. Noch zu einer Zeit, als alle hin mussten und man versuchte, mit allen möglichen Tricks durch die Musterung zu fallen. „Dienstaufsichtsbeschwerden erst am nächsten Tag!“, – eine gute Regel. Einmal drüber schlafen. Nicht im ersten Zorn etwas anzetteln, das am nächsten Morgen übel aufstößt und unnötig Porzellan zerschlägt.

Heute sind wir das Gegenteil gewohnt. Eine SMS oder E-Mail ist rasend schnell beantwortet. Smartphone raus und eine wütende SMS abgesendet! Oder E-Mail. Rumms – ist das Kind in den Brunnen gefallen. Dabei fehlen unendlich viele Informationen. Vor allem das „Hören“. Geschriebene Sätze sind vieldeutig. Allein durch die Betonung kann man einen Satz wie: „Das Essen wird kalt!“ mehrfach verschieden verstehen – Vorwurf, Klatsche, liebevolle Erinnerung. Also: Hinhören. Nachfragen. Gar nicht einfach. Ganz schnell habe auch ich das Gelesene und Gehörte nicht wirklich neu gehört und stattdessen sofort in meine von Kindheit an geprägten Schubladen gesteckt. Ich habe statt wirklich zu hören nur akustische Trigger aufgenommen. Schnell geredet und leider manchmal auch zornig reagiert.

Nun ist Zorn auch ein wertvolles Gefühl. Es zeigt: Da ist etwas empfindlich getroffen worden. Oft habe ich dabei eigentlich nicht den anderen gehört, sondern meine eigenen inneren Stimmen. Also: Auch hinhören auf das, was in einem selbst passiert! Und einfach mal den Mund und die Finger still halten. Dann werden das Gehörte und die innere Reaktion zum Lehrmeister des Wachstums.

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