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3.3 | Soziobiologie

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Die Soziobiologie entwickelte sich in den 1960er/1970er-Jahren. Soziobiologen legen den Fokus auf die Sozialstrukturen und das Sozialverhalten von Tieren und fragen nach dem evolutionsbiologischen Anpassungswert des Gruppenverhaltens. Das heißt, dass das soziale Leben der Tiere/Gruppe unter dem «egoistischen» Blick des Individuums betrachtet wird. Dabei werden die Mechanismen (proximate Faktoren) dieses Verhaltens nicht zwangsläufig untersucht, sondern die ultimaten Aspekte. Es stehen also nicht die Wirkmechanismen im Vordergrund, sondern Überlebens- und Fortpflanzungsvorteil des Verhaltens. Auch hier werden mathematische und ökonomische Modelle verwendet. Die Fachsprache der Soziobiologen ist oft sehr anthropozentrisch in ihrer Ausdrucksweise, d.h., sie vermenschlicht, was in der Folge oft zu Missverständnissen und Provokationen führte. Die Soziobiologie erklärt auch die wechselseitige Kooperation zwischen Individuen zum eigenen Vorteil (Altruismus, Egoismus; → Kap. 11). E. O. Wilson (1975) nannte vier wichtige Bereiche der Soziobiologie:

• Koloniebildende Wirbellose, die einen Verbund aus einzelnen Organismen bilden, die voneinander abhängig sind (z.B. Ameisen),

• soziale Insekten mit ausgefeiltem Kommunikationssystem (z.B. Bienen),

• nicht-menschliche Säugetiere mit einem komplexen Kommunikations- und Sozialsystem (Delfin, Elefant, Primaten) und Menschen.

Merksatz

Soziobiologie untersucht die evolutionsbiologischen Funktionen des Sozialverhaltens.

Verhaltensbiologie

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