Читать книгу Gelassen durch die schnelle Zeit - Clemens Bittlinger - Страница 11

Gott spricht im Verzicht

Оглавление

Ich gehe hinein in die Stille, ich habe mir Zeit genommen, bewusst und nach hinten mehr oder weniger offen. Das Telefon habe ich auf stumm geschaltet. Die Gedanken, die jetzt in der Stille kommen, nehme ich wahr, lasse sie zu und schreibe sie vielleicht auf. Wobei ich manchen Gedanken und manche Sorgen auf einen eigenen Stapel lege – für später.

Ich suche mir eine bequeme Haltung, ich achte darauf, dass mir nicht zu kalt und nicht zu warm ist. Ich atme ruhig aus, ich atme ruhig ein, ich versuche, in einen gleichmäßigen Rhythmus zu kommen. Ich höre das Blut in meinen Adern rauschen, ich höre meinen Atem. Ab und zu höre ich Geräusche aus der Ferne: einen Glockenschlag, ein vorüberfahrendes Auto, das Bellen eines Hundes. Aber diese Geräusche stören mich nicht mehr, denn ich bin ganz bei mir selbst.

Auf einmal merke ich: Die Stille kommt zu mir.

Stille sonderbar, plötzlich bist du da, jeder Ton und jedes Wort birgt für dich Gefahr. Stille, wunderbares Gut, Perle, goldner Traum, der in jedem Herzen ruht, findest selten Raum.

Ein Liedtext zur Stille fällt mir ein. Ja, es stimmt, die Stille ist ein wunderbares und ein zerbrechliches Gut. Ich möchte dieser kostbaren Perle „Stille“ Raum geben, denn hier kann ich Gott begegnen, und das möchte ich, mehr als alles andere.

Die Wüstenväter, die Propheten und auch Jesus von Nazareth sind bewusst in die Wüste gegangen, dort gibt es keine Ablenkung, keine akustischen und optischen Reize, die uns herausreißen aus der Stille.

CB

Gelassen durch die schnelle Zeit

Подняться наверх