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Mut zur Stille

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Warum fällt es uns so schwer, still zu sein oder still zu werden? Sicher, wir leben in lauten Zeiten, wir sind umgeben von so vielen Einflüssen und akustischen Reizen, dass man auf den Gedanken kommen könnte, es gäbe sie gar nicht mehr, die Stille.

Selbst wenn ich es schaffe, mich von meinem Alltagsgeschäft zu lösen und an einen ruhigen Ort zurückzuziehen, ist es schwierig, wirklich ganz ruhig zu werden: Zu vieles klingt und schwingt in mir nach, zu viele Gedanken und Sorgen drängen sich hinein in diese Stille und wollen zu Ende gedacht werden. Auf einmal merke ich, wie laut Stille sein kann, denn endlich kann in mir einmal all das zu Wort kommen, was beiseitegedrängt wurde.

Das ist die erste Chance der Stille, dass ich mir Zeit nehme für mich, für all das, was sich in mir zu Wort melden möchte, aber im normalen Alltag keine Beachtung findet. Diese Chance, diese erste Stufe der Stille, gilt es zu nutzen.

Das kann ich tun, indem ich mir einen Stift und mehrere Blätter Papier nehme und all das aufschreibe, was mir nun in den Sinn kommt. Ich halte es gewissermaßen fest, schwarz auf weiß, und kann es so Blatt für Blatt zur Seite legen – ich habe es festgehalten, ernst genommen und weiß nun: Darum kann ich mich später kümmern. Und auch dabei wird mir später die Stille helfen.

Tatsache ist: Ich brauche Mut zur Stille, denn womöglich kommt manches zum Vorschein, was mir nicht gefällt. Aber ich darf darauf vertrauen, dass die Stille mir guttut.

CB

Gelassen durch die schnelle Zeit

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