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Stille ist wie ein Mantel, der dich einhüllt

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Wort und Stille, Sprechen und Schweigen, Klang und Stille sind zwei Pole, die zu unserem Leben gehören. Wenn wir einen Pol absolut setzen, verfälscht sich unser Leben. Wer nur spricht, dessen Worte klingen irgendwann hohl.

Es gibt Menschen, die können auch im Gespräch keine Stille aushalten. Sie müssen immer etwas sagen. Man spürt ihr Gehetztsein. Wenn sie aufhören zu reden, könnten sie infrage gestellt werden. Oder der eigenen Wahrheit begegnen.

Viele haben Angst vor der Stille, weil sie Angst vor ihrer inneren Wahrheit haben. Und weil sie Angst haben, müssen sie Lärm um sich herum machen. Das ist eine uralte Weise des Menschen, sich gegen die Stille zu schützen. Er braucht immer eine Geräuschkulisse, damit er seiner eigenen Wahrheit aus dem Weg gehen kann.

In der Stille hört der Mensch auf, sich hinter seinen Worten zu verstecken oder sich im Lärm taub zu machen gegen die unheimlichen Stimmen, die sich in der Stille Gehör verschaffen wollen. Da könnte ja das ungelebte Leben sichtbar werden. Enttäuschungen kämen hoch, Schuldgefühle würden ihn peinigen. Daher muss er die eigene Wirklichkeit mit Reden oder Aktivitäten überdecken. Andere haben Angst, dass sie sich in der Stille einsam fühlen.

Versuche einmal, Orte der Stille aufzusuchen. Genieße die Stille um dich herum. Vielleicht wirst du dann auch selber still. Du kannst die Stille um dich herum wahrnehmen wie einen Mantel der Liebe, der dich einhüllt.

AG

Gelassen durch die schnelle Zeit

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