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Bewache die Tür deines Herzens

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Jesus erzählt uns im Markusevangelium ein Gleichnis von einem Mann, der auf Reisen ging. Er überträgt seinen Dienern die Verantwortung für sein Haus: „Dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein“ (Markus 13,34). Dieses Wort hat Evagrius Ponticus aufgegriffen und uns eingeladen, als Christen sollten wir wachsame Türhüter sein. Wir sollen das Tor unseres Herzens beachten und alle Gedanken befragen, die an die Tür klopfen. Wir sollen sie fragen, ob sie uns freundlich gesinnt sind oder ob es Hausbesetzer sind, die uns das Hausrecht streitig machen. Wir sollen also über unser Herz wachen, damit es nicht von fremden Gedanken besetzt wird. Jesus mahnt uns immer wieder: „Seid wachsam!“ (Markus 13,37). Wachsam sein heißt gleichsam: auf der Wache sein, Wache halten, damit mein inneres Haus geschützt bleibt.

Probiere mal die Türhüterübung: Setze dich eine halbe Stunde lang in dein Zimmer, ohne zu lesen, ohne zu beten, ohne zu meditieren und ohne nachzudenken. Vielleicht denkst du, das geht überhaupt nicht. Aber du wirst erfahren, dass Gedanken an die Tür deines Herzens klopfen. Lass alle Gedanken kommen. Aber frage sie einzeln: Was willst du mir sagen? Welche Sehnsucht steckt in dir? Hast du eine Botschaft für mich? Du wirst sehen, dass dir die Übung guttun wird. Sie wird dich wacher machen dir selbst gegenüber und Gott gegenüber.

AG

Gelassen durch die schnelle Zeit

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