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1. In diesem Sinn ist die vollkommene Milch eine vollkommene Speise und führt zu einer unaufhörlichen Vollendung. Deswegen ist in der Ruhe dies nämliche, „Milch und Honig“, 164 verheißen. Begreiflicherweise verspricht der Herr den Gerechten wieder Milch, damit so deutlich der Logos als beides erwiesen werde, „als A und O, als Anfang und Ende“, 165 der Logos, der sinnbildlich als Milch bezeichnet wird. Etwas Ähnliches weissagt, ohne sich dessen bewußt zu sein, auch Homeros, wenn er die gerechten Menschen „Milchesser“ nennt. 166

2. Man kann aber das Schriftwort „und auch ich, meine Brüder, konnte zu euch nicht wie zu Geistlichen sprechen, sondern wie zu Fleischlichen, wie zu Kindern in Christus“167 auch so auffassen, daß man unter den Fleischlichen die verstehen kann, die erst seit kurzem unterrichtet werden und noch Kinder in Christus sind.

3. Denn geistlich nannte er die, die bereits zum Glauben an den Heiligen Geist gekommen sind, fleischlich aber die erst seit kurzem Unterrichteten und noch nicht Gereinigten, die er begreiflicherweise „noch fleischlich“ 168 nennt, da sie in gleicher Weise wie die Heiden noch an die Dinge des Fleisches denken. 169

4. „Denn da unter euch Eifersucht und Hader ist, wie solltet ihr da nicht fleischlich sein und euren Lebenswandel nach Menschenweise führen?“ 170 Deshalb sagt er auch: „Milch habe ich euch zu trinken gegeben“,171 womit er meint: ich habe euch die Erkenntnis eingeflößt, die infolge des Unterrichts zum ewigen Leben ernährt. Aber auch das Wort „ich habe euch zu trinken gegeben“ 172 ist ein Kennzeichen vollkommener Aufnahme; denn trinken sagt man von den Erwachsenen, saugen aber von den kleinen Kindern.

5. „Denn mein Blut“, sagt der Herr, „ist der wahre Trank.“ 173 Hat er nun nicht vielleicht mit dem Wort „Milch habe ich zu trinken gegeben“174 auf die vollkommene Freude in dem mit der Milch gemeinten Logos, auf die Erkenntnis der Wahrheit, hingewiesen? Das unmittelbar folgende Wort „nicht feste Speise, denn ihr vermochtet es noch nicht“175 kann aber auf die mit fester Speise zu vergleichende leibhaftige Offenbarung „von Angesicht zu Angesicht“ in dem zukünftigen Weltalter hinweisen.

6. „Denn wir sehen jetzt wie in einem Spiegel“, sagt der nämliche Apostel, „dann aber von Angesicht zu Angesicht.“176 Darum fügte er auch jenes Wort hinzu: „Aber auch jetzt vermöget ihr es noch nicht; denn ihr seid noch fleischlich“, 177 fleischlich gesinnt, 178 erfüllt von Begierden, Liebesleidenschaft, Eifersucht, Zorn, Neid; 179 denn er meint damit nicht, daß wir noch im Fleische sind, 180 wie einige angenommen haben; denn noch im Fleische mit einem Angesicht gleich dem eines Engels 181 werden wir die Verheißung „von Angesicht zu Angesicht“182 schauen.

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