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1. Wenn nun die verdaute Speise in Blut, das Blut aber in Milch umgewandelt wird, so wird das Blut die Vorstufe der Milch wie der Same die des Menschen und der Weinbeerkern die des Weinstocks. Sofort nach unserer Geburt werden wir also mit der Milch, der Nahrung des Herrn, gesäugt; und sofort nach der Wiedergeburt werden wir mit der frohen Botschaft von der Hoffnung auf die Ruhe, von dem Jerusalem droben, 211 geehrt, wo, wie geschrieben steht, Honig und Milch regnet, 212 indem wir uns unter dem Bild der stofflichen Speise auch um die heilige Speise bemühen.

2. Denn die festen Speisen werden zunichte gemacht, 213 wie der Apostel selbst sagt; die Milchnahrung aber führt uns in den Himmel, da sie uns zu Bürgern des Himmels und zu Mitgliedern der Chöre der Engel erzieht. Da aber der Logos eine von Leben übersprudelnde Quelle 214 ist und ein Ölstrom 215 genannt wird, verwendet Paulus begreiflicherweise einen sinnbildlichen Ausdruck, nennt ihn Milch und fügt hinzu „ich habe zu trinken gegeben“; 216 denn der Logos, die Speise der Wahrheit, wird getrunken, und der Trank wird ja auch eine flüssige Speise genannt.

3. Das nämliche kann aber je nach seiner Beschaffenheit sowohl feste Speise als auch Trank genannt werden, indem man es je nachdem so oder so ansieht, wie auch der Käse eine Verhärtung der Milch oder hartgewordene Milch ist. Denn es kommt mir jetzt nicht auf Wortjägerei an, sondern nur darauf, daß ein und derselbe Stoff beide Formen der Nahrung, Speise und Trank, darbietet. So genügt auch für die Brustkinder die Milch allein sowohl als Trank wie auch als Speise. 217

4. „Ich habe eine Speise zu essen“, sagt der Herr, „die ihr nicht kennt; meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat.“ 218 Da seht ihr etwas anderes, nämlich den Willen Gottes, sinnbildlich als Speise bezeichnet, ähnlich wie es bei der Milch der Fall ist.

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