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[11]3 Das Alarmsystem des Menschen 3.1 Einführung

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Jeder Mensch empfindet Stress, wenn er einer scheinbar bedrohlichen Situation gegenüber steht. Die Bedrohung kann dabei sehr vielschichtig sein, von einer kleinen Peinlichkeit bis hin zu einer ernsten Gefahr für Leib und Leben. Auf jede Art von Bedrohung reagiert das »Alarm- und Verteidigungssystem« (AVS). Hinter diesem Begriff verstecken sich eine ganze Reihe an teils hochkomplexen Mechanismen, die in unserem Körper ablaufen, damit dieser sich gegen alle möglichen Gefahren zur Wehr setzten kann. Die wesentlichen Funktionen des AVS teilt sich der Mensch mit allen Wirbeltieren und die Entwicklung geht mit der Menschheitsgeschichte seit Urzeiten einher. Viele der Mechanismen sind Überbleibsel aus der Jäger- und Sammlerzeit, aber auch heute hat das System lebenswichtige Bedeutung, auch wenn wir seltener in Situationen geraten, in denen unser Überleben davon abhängt, wie schnell wir rennen oder wie gut wir kämpfen können.

Einsatzkräfte sind häufig mit hochkritischen Situationen konfrontiert, in denen das Leben und die Gesundheit von Betroffenen und Patienten bedroht ist. Aber auch im »normalen Alltag« reagiert das Alarm- und Verteidigungssystem ständig, nämlich immer dann, wenn Stress aufkommt. Das beginnt meistens bereits mit dem Piepsen des Melders oder dem Dröhnen des Alarmgongs. Für jeden, der sich mit dem Thema der psychosoziale Notfallversorgung beschäftigt, ist es unerlässlich, mit den Grundfunktionen des AVS vertraut zu [12]sein. Auch Einsatzkräfte sollten wissen, was in ihrem Körper vorgeht, um auf belastende Einsätze richtig reagieren zu können. In diesem Buch sollen die einzelnen Vorgänge nicht bis ins letzte Detail beschrieben werden, stattdessen wird das AVS als einfaches und möglichst anschauliches Modell beschrieben und weitgehend auf anatomische Fachbegriffe verzichtet. Wichtiger ist es, die Reaktionen des Körpers auf belastende Situationen in groben Zügen zu verstehen, um Folgen und besonders auch Präventionsmaßnahmen nachvollziehen zu können. Für weitere Hintergrundinformationen seien dem interessierten Leser an dieser Stelle die Werke Hüther (2018) sowie Roth und Stüber (2018) empfohlen.

Krisenintervention

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