Читать книгу Die verlorene Legende Afghanistans - Cyrill Delvin - Страница 9

Die Abzweigung 10. Juni, 19 00 Uhr, Artin Jelow

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Hätte Jamal sich seinerseits umgeblickt, hätte er bemerkt, dass auch er verfolgt wurde. Drei Männer in dunklen Anzügen, offenkundig keine Geschäftsleute, beobachteten die vier Soldaten der Miliz seit dem Morgengrauen. Auch sie suchten den Knaben, dessen Vater am Vortag getötet worden war.

Der Anführer der drei Gestalten hatte sich eben an die Fersen des Hakennasigen geheftet, als dieser auf Sindo aufmerksam wurde, und folgte ihnen. Er beobachtete daraufhin, wie der Soldat seine Kumpanen zusammenwinkte. Am Dorfrand angekommen, sahen sie den Burschen in der Hütte der Heilerin verschwinden.

Während der Mann im Anzug sein Satellitentelefon hervorzog, machten sich die vier Soldaten zu ihrem Wagen auf, den sie südlich des Festplatzes abgestellt hatten.

»Gleich werden wir wissen, ob wir den Richtigen haben«, murmelte Jamal vor sich hin, als er den Pick-up bestieg.


Sindo versuchte zunächst, Nawid wach zu kriegen, ohne Erfolg. Was um Himmels Willen hat ihm Hamida bloß eingeflößt? Kurz darauf hörte er ein Auto vor der Hütte stoppen, danach Schritte. Dass es nicht Amar war, wusste er, ohne zum Fenster hinauszuschauen; was er tun sollte, hingegen nicht. Ungehindert drangen die vier Milizionäre ein, die Waffen im Anschlag. Sindo blieb wie versteinert stehen.

Die Gesichtszüge Jamals hellten sich auf, als er den schlafenden Jungen erblickte. »Sie sind es«, deutete er seinen Kameraden, während er Sindo am Kragen packte. »Ihr werdet noch beten, nicht geboren zu sein, Früchtchen«, zischte er und boxte ihn mit voller Wucht in den Magen.

Der Hirte schnappte nach Luft, als ihn der nächste Schlag am Kopf traf. Taumelnd fiel er zu Boden, wo er bis zur Besinnungslosigkeit mit Fußtritten malträtiert wurde. Die Männer fesselten und knebelten beide und warfen sie auf die Ladefläche des Toyotas. Jamal nahm via Funk mit seinem Vorgesetzten Kontakt auf.


»Sie werden ihn nicht töten, sondern zu ihrem Anführer bringen«, sprach der andere Mann, der das Geschehen beobachtete, ins Telefon. Er saß mit seinen Männern in einem schwarzen SUV in Sichtweite der Hütte.

»Bist du dir sicher?«

»Ja, gemäß dem Amerikaner geht es um den getöteten Milizsoldaten, er soll in enger Beziehung zum Anführer des Konvois gestanden haben – Rache, wie eh und je …«

»Und Nawid?«

»Ich habe den Kopf des Knaben nur kurz gesehen, bevor sie ihm einen Sack überstülpten, aber er passt zum Bild.«

Die alte Stimme am anderen Ende der Leitung seufzte.

Einer seiner Männer beobachtete mit dem Feldstecher, wie der Pick-up auf die Hauptstraße nach Faizābād abbog.

»Lass deine Leute aus Kunduz nach Artin Jelow nachrücken und folg den Soldaten unauffällig, wir kommen. Und, Fadi …«

»Ja?«

»… lass sie nicht aus den Augen, du weißt, was auf dem Spiel steht.«

»Ja, Muhammad, ich werde dich nicht enttäuschen«, sagte er.


Kurz darauf brauste ein Konvoi, bestehend aus fünf gepanzerten Limousinen mit über zwanzig schwer bewaffneten Männern, von Faizābād in Richtung Tāloqān los. So schnell die einmal asphaltierte und dann wieder geschotterte Straße es zuließ. Die Staubwolke verdunkelte einem Wüstensturm gleich den Abendhimmel.


Auf halber Strecke zwischen Artin Jelow und der Provinzhauptstadt Faizābād bog der Wagen der Soldaten links ab, überquerte den Fluss durch eine seichte Furt und folgte der Piste ein Stück weit in das Seitental.


Fadi ließ vor der Abzweigung anhalten und nahm die Soldaten vom Auto aus in den Blick. Kurz darauf wurden sie von einem weiteren Wagen der Nord-Allianz überholt, der ebenfalls in das Tal einbog.

»Es sind jetzt acht bewaffnete Soldaten, Burhān ist unter ihnen, wir müssen eingreifen, oder es ist zu spät.« Durch den Feldstecher sah Fadi, wie der Hirte von der Brücke gerissen und geschlagen wurde. »… ja, unsanft!«

»Wir sind in fünf Minuten da, halt sie solange hin oder tue, was getan werden muss.«

»Okay«, damit gab Fadi Befehl, aufzuschließen und die Waffen bereitzuhalten. In hohem Tempo durchquerte das schwere Fahrzeug den Fluss. Zwei Soldaten sprangen ihnen mit den Gewehren fuchtelnd entgegen. Ungebremst fuhr Fadi auf sie los, die gerade noch ein paar Schüsse auf das gepanzerte Fahrzeug abgeben konnten, bevor sie fluchend zur Seite hechteten. Der Fahrer verließ die Piste und brachte den Wagen schlingernd neben den beiden Pick-ups zum Stehen.

Fadi zischte letzte Anweisungen, öffnete die den Soldaten zugewandte Türe und stieg dann mit erhobener Waffe in der Hand aus. Diskret registrierte er die Situation. Der gefesselte Mann war an das Hinterrad des ersten Toyotas angelehnt. Neben ihm stand der hakennasige Soldat, der den Beschreibungen des amerikanischen Kommandanten entsprach; daneben Burhān, dessen Gesicht Fadi aus der Militärakte kannte. Der Bursche am Boden sah übel zugerichtet aus, war aber noch am Leben. Vom Jungen auf der Ladefläche konnte er nur die zusammengebundenen Füße sehen. Obwohl alle Waffen auf ihn gerichtet waren, sprach Fadi ohne eine Miene zu verziehen: »Wir warten!«

Burhān hatte den Mann noch nie gesehen und überlegte einen Augenblick, was zu tun war. Ohne den Blick abzuwenden, flüsterte er zu Jamal: »Kennst du ihn?«

Dieser schüttelte den Kopf.

Der Anführer setzte gerade zum Sprechen an, als ihm Fadi zuvorkam: »Ihr müsst auf meinen Kopf zielen, ich trage eine Weste.«

Die Seelenruhe, mit welcher der Fremde sprach, irritierte Burhān. Unmerklich wich er einen Schritt zurück. »Wer bist du?«

Er erhielt keine Antwort.

»Worauf warten wir?«

»Auf den Chef.«

»Es geht hier um eine militärische Angelegenheit – wer ist dein Chef?«

Einer der Soldaten zeigte nach Osten. Auf der Hauptstraße war hinter der am nächsten gelegenen Erhebung eine aufkeimende Staubfahne auszumachen. Gleich darauf erblickte Burhān die Wagen. Der Hirte hatte bereits alles gestanden. Wegen ihm waren die Männer bestimmt nicht gekommen, aber er wusste zu viel. Wer ist dieser Junge? Er musste schnell reagieren. Mit der Hand gab er Jamal ein Zeichen, den Hirten zu erschießen.

Dieser wandte erst den Blick seinem Ziel zu, als Fadi die Waffe gemächlich auf ihn richtete: »Keine Bewegung.«

In diesem Moment erreichte die Fahrzeugkolonne die Abzweigung, in welche die ersten drei Wagen einbogen. Die anderen sperrten die Straße ab.

Die Ablenkung durch Jamal ausnutzend, trat Burhān unerwartet flink zwei Schritte zurück, riss den Jungen an sich und drückte ihm seinen Revolver an den Kopf. »Runter mit der Waffe«, schrie er Fadi an, der nun seinerseits auf Burhān zielte. Der Anführer brachte sich hinter dem Knaben in Deckung. »Waffen weg! Oder ich erschieße ihn auf der Stelle.«

Die drei Wagen schienen sich mehr im Anflug als in Anfahrt zu befinden. Die Szene in Staub hüllend, bremsten sie dicht hinter den Pick-ups.

Fadi senkte seine Pistole: »Lass den Knaben, der Chef sieht das nicht gerne.« Er hatte sie erfolgreich hingehalten. Der Anführer würde das Pfand nicht unnütz vergeuden.

Die vermummten Männer stürmten aus den gepanzerten Limousinen und im Nu waren die Milizsoldaten umzingelt, jeder von ihnen fühlte zwei Läufe auf sich.

Ob der Professionalität des Kommandos überrascht, blieb Burhān der Mund offen stehen. Noch zielte er auf den Jungen.

Nawid seinerseits hatte Mühe, seine Augen offen zu halten. Ohne Schmerzen zu fühlen, konnte er sich kaum bewegen. Nur langsam lichtete sich der Nebel vor seinem Bewusstsein. Noch konnte er sich nicht entscheiden, richtig wach zu werden. Noch lockte der tiefe Schlaf mit seiner Leere. Mit dem Sack über dem Kopf, konnte er so oder so nichts erkennen.

Die Hintertüre des mittleren Wagens öffnete sich. Ein alter Mann, in tadelloses Gewand gehüllt, stieg aus und drehte sich zum Anführer. »Lass gut sein, Aziz Burhān.«

Der Offizier ließ seine Waffe sinken. Zwar erkannte er den Mann nicht. Der Kleidung nach musste es sich jedoch um einen paschtunischen Clanführer oder Stammesältesten aus der Gegend von Faizābād handeln. Und von diesen gab es nur wenige, und noch weniger, die so auftreten konnten. Die meisten waren mit der Nord-Allianz verbündet.

»Im Auftrag der Allianz regeln wir hier eine militärische Situation …« Seine Worte erstarben, als sich der Alte, ohne ihn weiter anzublicken, neben Fadi stellte. Burhān ließ den Jungen los, der stöhnend auf die Ladefläche zurückkippte. Die Stille wurde unerträglich. »Ich …«

Mit einem Handzeichen gebot ihm der Emir zu schweigen.

»Bitte hört auf«, röchelte der am Boden hockende Sindo. Die Ankunft weiterer Männer bereitete ihm noch mehr Angst. Durch den Knebel und den Sack über seinem Kopf drang jedoch nur ein Stöhnen nach außen.

»Was ist hier los?«, fragte Muhammad schließlich.

Burhān schürzte die Lippen: »Der Mann hier hat einen meiner Soldaten hinterrücks abgeschlachtet, bevor er den Jungen – entführte. Er hat alles gestanden, wir wollten uns eben auf den Weg ins Camp machen, um ihn abzuurteilen.«

»Ist das der entführte Junge?«

»Ähm, ja … ich dachte, die drei Männer hier seien Komplizen des Entführers und – «

»Ssscht«, machte der Emir wie eine Mutter, die ihr zappliges Kind beruhigen will. Mit den Augen wies er zwei seiner Männer zum Jungen auf der Ladefläche hin. Sie setzten ihn auf und nahmen ihm Maske und Knebel ab. Der Alte hätte ihn auch ohne Bild aus Kunduz sofort erkannt. Obwohl er seinen Enkel vor mehr als zehn Jahren zum letzten Mal gesehen hatte.

Nawid blinzelte benommen. Als er den Anführer und den hakennasigen Soldaten neben ihm erkannte, weiteten sich seine Pupillen erschreckt. Er bewegte seinen Mund, der jedoch derart ausgetrocknet war, dass er keinen Laut darin fand.

»Ich schwöre bei Allah, der Mann hat alles gestanden. Er wollte den Knaben missbrauchen und dann verkaufen.«

Der Emir gebot Fadi, den am Boden Liegenden zu demaskieren und ihm den Knebel abzunehmen.

Sindo kniff die Augen zusammen: »Bitte.«

Muhammad beugte sich vor und sagte: »Sieh mich an.«

Sindo blickte ihn flehend an, bitte.

»Stimmt das?«

»Efendi, bitte nicht, ja, ich sage alles, was du willst …«, stammelte er.

Der Alte richtete sich auf und hielt die Hand nach hinten, in die ihm Fadi seine entsicherte Waffe drückte. Auf Sindos Kopf zielend fragte er den Soldaten mit der Hakennase nebenan.

»Bist du sicher, dass es sich so zugetragen hat?«

Etwas zu schnell und etwas zu erleichtert erwiderte dieser: »Ja.«

Nawid verstand nicht, was vor sich ging. Der Mann schien ihm vertraut – und dann wieder nicht. Weshalb wollte er Sindo erschießen, er gehörte ja offensichtlich nicht zu den Soldaten?

Sindo bettelte um sein Leben und Jamal senkte seine Augen, als ihn der Emir durchdringend anstarrte.

Nawid formte seine Lippen zu einem Nein! Aber noch brachte er keinen Laut hervor. Er musste Sindo helfen und begann, sich wild zu winden. Mit dem einzigen Erfolg, dass ihn die Fesseln noch tiefer ins Fleisch schnitten und er zurück auf die Ladefläche kippte. Der unerwartet vertraut klingende Schuss ließ ihn sogleich wieder hochschnellen. Wegen dem Schwung verlor er das Gleichgewicht und stürzte kopfüber von der Ladebrücke.

Noch in der Luft rief er endlich: »Nein!« Allerdings klang es mehr nach dem Piepsen eines noch nicht flügge gewordenen Vogels. Bevor ihn die Männer auffangen konnten, prallte er hart am Boden auf. Entkräftet stieß er ein weiteres »nein« hervor.

Langsam drehte er den schmerzenden Kopf zu Sindo und sah gerade noch, wie Jamal tot zwischen sie beide fiel. Nawid erblickte den blutüberströmten Kopf des Soldaten so, wie er seinen Vater hatte sterben sehen: auf Augenhöhe.

»Aber …« Muhammad wies Burhān erneut an zu schweigen. Von den Soldaten wagte keiner, sich zu rühren. Der Emir reichte Fadi die Waffe zurück und gab den Männern Befehl, Nawid die Fesseln zu durchtrennen.

Unsicher versuchte der, sich aufzurappeln, fiel aber gleich wieder auf die Knie.

Muhammad trat zum Knaben und streckte ihm seine zerfurchten Händen hin: »Nawid-Altayr ibn Rashad-Mahmud Bahjat …« Er geriet ins Stocken, als er den großen, grünen Stein erblickte, der Nawid beim Sturz unbemerkt aus der Tasche gefallen war.

Burhān folgte dem Blick des Emirs und runzelte verblüfft die Stirne.

»… Khan, Sohn des Muhammad-Atif Bahjat-Khan, der vor dir steht.« Statt Nawid die Hand zu reichen, ging er selber in die Hocke und ergriff den Stein. Prüfend hielt er ihn vor seine Augen. Die letzten Sonnenstrahlen, die den Talboden erreichten, durchdrangen das gläserne Stück und warfen ein makelloses grünes Licht auf Nawids Gesicht.

Verwundert blickten Großvater und Enkel je von der anderen Seite durch die grüne Materie hindurch.

Meinte Nawid das nur oder sah er wirklich einen Adler aufsteigen?

Der Stein war als perfekte Ellipse gearbeitet, auf der einen Seite erhaben, in unregelmäßigen Dreiecken geschliffen, auf der Gegenseite abgeflacht und mit einem eingravierten Wappentier versehen. Er wog schwerer als Glas.

Muhammad war sofort klar, es musste sich um einen edlen Stein von unschätzbarem Wert handeln. Ein Smaragd zudem, von dem er als Kind noch träumen durfte, ihn zu finden.

Nawids Miene entspannte sich beim Anblick des Lichtzaubers sichtlich.

Der Großvater nahm die bemerkenswerte Wirkung wahr und drückte ihm den Stein in die Hand, die dieser gerade ausfüllte. »Pass darauf auf, Nawid, und jetzt komm.«

Der sanftmütige Ton weckte die Lebensgeister. Mühsam zog er sich an der Hand seines Großvaters hoch.

»Er hat Vater getötet …«, und auf Burhān deutend: »… er hat ihn vorher überfahren …«. Endlich fanden die Tränen ihren Weg. »… und – Sindo hat mir das Leben …«. Der Rest blieb in seinem Hals stecken.

»Ich weiß«, sagte Muhammad leise und beugte sich zu ihm hinunter, bis er Nawids Atem in seinem Ohr spürte.

»… er hat meine Ehre gerettet und den Soldaten getötet«, hauchte der Knabe beschämt, »es tut mir leid.«

Fadi hatte sich ebenfalls vorgebeugt und flüsterte Muhammad ins andere Ohr: »Wie der amerikanische Offizier vermutet hat.«

Traurigkeit erfüllte Muhammad. Rashad war das schwarze Schaf der Familie, aber doch sein Sohn. Sein ältester Sohn, der ihn wütend im Streit verlassen hatte, wegen einer Frau. Sein ältester Sohn, der seinem eigenen Sohn gegenüber die wahre Herkunft verschleiert hatte. Aber er war doch sein Sohn, sein letzter Sohn gewesen. Und Nawid war sein Enkel, der einzige Nachfahre, der ihm diese Kriege übrig gelassen hatten.

Er führte ihn zum Wagen und gab Fadi ein Zeichen, Sindo in den anderen Wagen zu schaffen. Bevor Muhammad einstieg, raunte er seinem Fahrer etwas zu. Daraufhin wies dieser zwei Männer an und stieg ein. Der Großvater nahm neben Nawid Platz und gebot ihm, sich festzuhalten.

Die beiden Männer packten den Anführer und zerrten ihn vor den Pick-up, der hinter Muhammads Wagen stand.

Burhān protestierte lauthals und befahl seinen Soldaten, ihm zu helfen. Noch immer von Muhammads Männern flankiert, bewegte sich keiner von ihnen. »Emir, es war ein Unfall«, erhob Burhān seine Stimme, »ein tragischer Unfall.«

Niemand stieg darauf ein.

»Ich schwöre es bei Allah«, seine Stimme begann zu versagen.

Fadi trat neben ihn und hieß ihn schweigen: »Beschmutze ihn nicht, du wirst ihn noch brauchen!«

»Ich wollte ihm helfen, ihn ins Lazarett mitnehmen … als Jamal ihn in einem Anflug von Panik erschoss.«

Fadi trat einen Schritt zurück und gab dem Fahrer ein Zeichen.

»Bitte«, flehte Burhān verzweifelt.

»Nicht die Worte, sondern die Taten lassen das Wesen eines Mannes erkennen – du hattest deine Chance.«

Die Ausweglosigkeit der Situation erahnend, begann sich Burhān wie von einer Furie gestochen zu winden. »Fahrt zur Hölle, räudige Hunde«, fluchte er endlich, »wir werden euch zertreten wie Gewürm.«

Aber die beiden Männer fixierten ihn mit eisernem Griff von der Seite vor der Motorhaube. Muhammads Fahrer ließ den Motor auf Touren kommen und donnerte rückwärts in den hinter ihm stehenden Pick-up. Der Aufprall drückte Nawid sanft in das Polster. Der Toyota seinerseits wurde wuchtig in den hinter ihm stehenden Wagen geschoben.

Der Aufschrei Burhāns erstarb mit dem abklingenden Heulen des Motors. Blut spritzte schwallweise aus seinen zerquetschten Beinen.

Fadi beorderte seine Männer einzusteigen und rief den übrigen Milizionären zu: »Was glotzt ihr so, es war ein Unfall, helft eurem Kameraden!« Ohne Eile fuhren sie zurück nach Faizābād.

Die verlorene Legende Afghanistans

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